Und dann kam Paulette (German Edition)
gutaussehend … oh, là, là! Er erinnert ein wenig an Octave, ihren Ehemann für einen Tag, stimmt’s, Simone? Mit seinem Engelsgesicht sieht er aus, als könnte er kein Wässerchen trüben, was meinst du? Wenn Hortense einen auf junges Mädchen macht, zuckt Simone mit den Schultern und seufzt. Sie findet es anstrengend. In solchen Momenten ist Hortense überzeugt, dass sie erst zwanzig sei. Es würde nichts bringen, wollte man ihr in Erinnerung rufen, dass sie noch fünfundsiebzig Jahre draufpacken muss. Daher sagt Simone gar nichts und wartet, bis es vorbeigeht.
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Arbeit, Projekte und Informatik
Der März.
Die Gartenarbeit mit Marceline nimmt allmählich Fahrt auf. Um die sieben Angehörigen der Hausgemeinschaft zu ernähren und darüber hinaus noch etwas auf dem Markt verkaufen zu können, hat Kim mit ihr ein paar Berechnungen angestellt und ist zu dem Schluss gekommen, dass sie sich vergrößern muss. Folglich haben sie Ferdinands Gemüsegarten beschlagnahmt. Er protestiert nicht, Gartenarbeit verursacht bei ihm ohnehin nur Rückenschmerzen. Einige Parzellen haben sie vorbereitet, auf manchen kompostierten Eseldung verteilt, auf anderen Stroh. Kim hat sich eine Ecke ausgesucht, in die er Himbeer- und Johannisbeerstecklinge pflanzt. Er liebt diese Früchte.
Fleisch war nicht unbedingt Marcelines Sache, das hatte er begriffen. Darum fragte er eines Abends Guy und Ferdinand, was sie von einer kleinen Hühnerzucht halten würden. Bevor sie antworten konnten, fügte er hinzu, er sei bereit, sich darum zu kümmern, es würde ihn nicht allzu viel Zeit kosten. Zumindest hätten sie dann hin und wieder qualitativ hochwertiges Fleisch zum Essen. Garantiert ohne Antibiotika, Hormone und gentechnische Manipulationen. Die beiden Männer waren sehr dafür. Eigentlich war niemand dagegen. Gemüse war schon gut, aber nur Gemüse konnte auf die Dauer etwas einseitig werden. Das Problem war jetzt das Futter für das Geflügel. Sie gingen los, um den Acker hinter dem Hof zu begutachten, den Ferdinand nicht an seinen Nachbarn Yvon verpachtet hatte. Er ließ ihn brachliegen, im Moment wurde er nur von Cornélius genutzt. Kim schlug vor, ihn zu bewirtschaften, so würde er Praxiserfahrung sammeln. Der Traktor war in gutem Zustand, er würde lernen, ihn zu fahren. Und dann erzählte Simone, dass sie zu Hause in ihrer Kindheit gehackte Brennnesseln unter das Getreide gerührt hatten, was sehr gut funktioniert hatte. Was das Schlachten anging, das gab Kim offen zu, riss er sich nicht darum. Guy hingegen hatte nichts dagegen. Gut, das würden sie sehen. Kim kannte auch einen Typen, der Metzgerlehrling war, er könnte ihn fragen, ob er ihnen unter die Arme greifen würde, und ihm als Gegenleistung ein paar Hühner überlassen. Sie klatschten in die Hände. Jetzt brauchten sie nur noch Saatgut und Küken.
Als der Computer geliefert wurde, zeigten Kim und Muriel den Alten, wie man damit umging. Hortense begriff zwar nicht, wie man die Maus bediente, fand aber alles unglaublich spannend. Dafür erwies sich Guy als sehr begabt. Von nun an verbrachte er einen Großteil seiner schlaflosen Nächte mit Surfen im Web. Eines Morgens präsentierte er den anderen beim Frühstück die Idee, eine eigene Homepage anzulegen. Wäre es nicht interessant, anderen von ihren Erfahrungen zu berichten, zu erklären, wie sie zusammenwohnten, die Vorteile, die Nachteile, all das? Kim gab gleich bekannt, dass sie auf ihn und Muriel in diesem Punkt nicht zählen konnten, sie kannten sich mit dem Programmieren von Websites nicht aus, das war irre kompliziert. Doch die Alten ließen sich nicht entmutigen.
Sie überlegten, wie sie die Seite nennen könnten. Guys Vorschlag war: zusammen-alt-werden .
Nicht gerade poetisch, aber es traf den Nagel auf den Kopf, alle waren einverstanden. Und Guy machte sich an die Arbeit.
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Ein Anflug von Traurigkeit
Eines Abends, als sie nach dem Essen draußen saßen – die Alten auf der Bank, Hortense in ihrem Rollstuhl und die jungen Leute auf Hockern –, erzählte Kim zum ersten Mal von seinen Eltern. Sie wohnten etwa sechzig Kilometer von hier entfernt, und er hatte sie seit fast fünf Monaten nicht gesehen. Sie hatten ihm den Geldhahn zugedreht, weil ihnen sein Studium zu lange dauerte, sie hatten einfach die Nase voll. Er ist ihnen nicht böse, an ihrer Stelle hätte er es genauso getan. Aber er vermisst sie. In den Weihnachtsferien hätte er zu ihnen fahren
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