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und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Er hing mehrere Tage lang über eine Stuhllehne in der Cafeteria, bis jemand ihn mitnahm und im Schrank des World-Aid-Büros verstaute.

11
    Am Vormittag des nächsten Tages machten Mrs. Pollifax und Kadi sich erneut auf den Weg, um Geschenke für Cyrus und Kadis Lehrerin zu kaufen. »Und für dich«, fügte Kadi hinzu, die sich wieder einigermaßen erholt hatte, auch wenn ihr Arm noch dick verbunden war.
    »Weißt du, dieser Verband ist ziemlich schwer«, sagte sie ernst zu Mrs. Pollifax, »und es ist so frustrierend, daß ich den Arm nicht abbiegen kann. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, wie sich Cyrus mit seinem Gipsverband gefühlt haben muß.«
    Mrs. Pollifax fand, daß die Umstände nicht vergleichbar waren: ein Sturz auf Glatteis unter einer dünnen Neuschneedecke erschien ihr Lichtjahre entfernt von einem bewaffneten Überfall in einem dunklen Garten, aber sie pflichtete Kadi nachsichtig bei. Sie beschloß, nicht weit mit ihr herumzuwandern und auf keinen Fall bis zu dem Weg, wo Esau Matoka gewohnt hatte. »Sehen wir uns heute doch mal auf dem Markt um«, schlug sie vor.
    »Gut, dort gibt es jeden Tag etwas anderes zu bestaunen. Ich habe auc h meinen
    Skizzenblock mit«, erwiderte Kadi. Sie schlenderten die schattige Seite des Boulevards hinauf, und Mrs. Pollifax stellte bald fest, daß ein Marktbesuch mit Kadi viel aufregender war als sich allein zurechtzufinden. Der Stand mit den mysteriösen Pulvern auf dem
    Verkaufstisch ist ein Zauberladen, erklärte das Mädchen, die exotischen
    Ingredienzien seien in einem Mörser zu Pulver mit magischer Wirkung gestoßen worden.
    Von dem Ziegenfell, für das Mrs. Pollifax sich interessierte, weil es einen hübschen Vorleger abgeben würde, riet ihr Kadi kopfschüttelnd ab, weil es nicht richtig bearbeitet worden war.
    Bis sie zu Hause ankam, würde es grauenvoll stinken. Nur Felle, die von Cecil Chimati getrocknet und bearbeitet worden waren, seien qualitativ einwandfrei. An dem Stand mit Metallgegenständen lachte Kadi und erklärte, daß die runden Metallschüsseln mit den winzigen Löchern, Griffen und kurzen Beinen keine Siebe waren, wie Mrs. Pollifax angenommen hatte, sondern Öfen, »Holzkohleöfen«, sagte sie.
    »Wie clever«, murmelte Mrs. Pollifax. »Ja, natürlich, und so originell!« Sie betrachtete einen mit besonderer Begeisterung.
    »Den muß ich unbedingt für Cyrus kaufen! So einfach! Du weißt ja selbst, wie er all diese komplizierten Geräte verachtet, die es zum Kochen und Grillen im Freien gibt.« Sie lachte bei dieser Vorstellung und erstand den auserwählten Holzkohleofen.
    Kadi kaufte Erdnüsse und sie naschten davon, während sie interessiert durch die Verkaufsreihen spazierten. Die Schalen hoben sie in einer Papiertüte für den Mulchcontainer auf der Versuchsfarm auf. »Nitrogen«, sagte Kadi wissend. Plötzlich blieb sie stehen.
    »Schau! Violet Kamangu ist heute hier, sie stellt wunderbaren Halsschmuck her. - Violet, ich bin's, Kadi.
    Wie geht es dir?«
    »Kadi! Und die njinga Lady. Hallo.«
    »Njinga?« fragte Mrs. Pollifax.
    Violet strahlte sie an. »Die Fahrrad-Lady!« Sie erhob sich, gab ihr die Hand und umarmte danach Kadi. Mrs. Pollifax starrte sie derweil an, erstaunt über ihre unvergleichliche Schönheit: die Frau hatte das Profil von Nofretete.
    Vor ihr stand ein Tablett voll Halsketten, die sie aus Knöchelchen, Muscheln, Holzperlen, Glasstückchen und Gräsern angefertigt hatte. »Doch nichts von Esau«, sagte sie traurig. »Er wollte mir heute einen Ring und ein khosi-Band zum Verkaufen bringen. Und du, arme Kadi
    - du hast so viel Leid erfahren müssen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Kadi mit Tränen in den Augen.
    Um das Thema zu wechseln, sagte Mrs. Pollifax rasch: »Diese Halsketten sind faszinierend und wahrhaftig ungewöhnlich.«
    Violet verstand. Sie lächelte sie an, griff nach einer Kette aus geschnitzten Knöchelchen und hängte sie ihr um den Hals.
    Einkäufe wurden getätigt, es wurde ein wenig geplaudert, und als sie sich umdrehten, um zu gehen, stand Dickson Simba hinter ihnen. »Mr. Simba«, murmelte Mrs. Pollifax. »Sie machen Einkäufe, wie ich sehe.«
    Er verbeugte sich steif. »Ich fürchte, ich war im Bus sehr unhöflich zu Ihnen, Mrs. Politflack.
    Als ich vorüberging, hörte ich Sie von Esau Matokas Kunstgegenständen sprechen. Bitte, als kleine Wiedergutmachung: auf der anderen Straßenseite in Mbuzus Laden gibt es eine seiner Holzschnitzereien. Werfen Sie doch einen Blick darauf. Und Ihnen, Miss

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