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und der sizilianische Dieb

und der sizilianische Dieb

Titel: und der sizilianische Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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verpaßten bereits zwei Stellen, wo sie uns hätten überholen und von der Straße drängen können.«
    »Vielleicht hat sie der graue Wagen abgehalten. Es könnten ja Touristen darin sitzen, nicht Apachen.«
    »Touristen, die mit über hundert Sachen den Berg hinunterrasen? Bestimmt nicht!«
    Mrs. Pollifax überlegte. »Vielleicht wollen sie Farrell allein.«
    »Sie meinen, ohne Zeugen?«
    Mrs. Pollifax nickte. »Möglicherweise lassen sie uns weiterfahren, um herauszubekommen, wohin wir Farrell bringen.«
    »Und wohin bringen wir ihn? Fragen Sie ihn doch bitte. Wir sind bald auf der Straße 187, und ich muß wissen, ob ich nach Osten abbiegen oder nach Trapani hineinfahren soll.«
    »Wohin?«
    »Ich sagte es bereits - Trapani, die Stadt unter uns.«
    Mrs. Pollifax lehnte sich zurück. »Wohin sollen wir fahren, Farrell? Was schlagen Sie vor?«
    »Überallhin, nur nicht zu Ambrose Vicas Villa«, schrie er, das Reifenquietschen in einer weiteren Kurve übertönend. »Ich hätte gern ein großes, unpersönliches und hell erleuchtetes Hotel, wo ich ungestört überlegen kann. Sie brauchen doch auch ein Hotel, Herzogin, nicht wahr? Sie und Wie-heißt-sie-doch-gleich?«
    »Dann fahren wir nach Palermo«, sagte Kate. »Dort gibt es so viele Hotels, daß sie eine Zeitlang brauchen werden, bis sie das richtige gefunden haben. Ich heiße übrigens Kate.«
    »Schauen Sie - durch die Bäume ist eine breite Straße zu sehen!« rief Mrs. Pollifax. »Und Autos - wir sind schon fast am Fuß des Berges!«
    Als sie zur 187er kamen, mußten sie langsamer fahren, um sich in den Verkehr einzuordnen, und als Kate wieder Gas gab, reihte sich ein schwarzer Wagen, der an der Kreuzung geparkt hatte, hinter ihnen ein und hielt so den grünen Fiat und auch den grauen Wagen auf Distanz. Ein Hoffnungsschimmer, dachte Mrs. Pollifax, denn der schwarze Wagen, der sich zwischen sie und die anderen gedrängt hatte, gab ihnen vielleicht die Chance, die Apachen abzuhängen. Kate blickte in den Rückspiegel und sagte: »Nun, da wir den Berg hinter uns haben, ist es an der Zeit, daß wir herausfinden, wer und welcher festhalten!« Abrupt scherte sie nach rechts aus und fuhr auf eine ungepflasterte Nebenstraße in Richtung mehrerer Häuser und geparkter Wagen. »Eine tavola calda, wörtlich übersetzt, ein heißer Tisch - also eine Art Restaurant.«
    »Essen?« rief Farrell hoffnungsvoll.
    »Tut mir leid«, sagte sie bedauernd, »ich will nur feststellen, welcher Wagen uns...«
    Sie beendete den Satz nicht. Sowohl sie wie auch Mrs. Pollifax rissen erstaunt die Augen auf, als der schwarze Wagen hinter ihnen abbog, gefolgt von dem grünen Fiat und zu guter Letzt dem grauen Wagen. »Mein Gott, drei?« keuchte Kate.
    »Nichts wie weg - schnell!« schrie Mrs. Pollifax.
    »Ja«, krächzte Kate. Sie riß den Wagen schleudernd herum, nahm dabei das Rücklicht eines geparkten Lastwagens mit und streifte den grauen Wagen an der Seite, als sie zurück auf die 187 schossen und dabei fast noch ein Auto rammten. Als Mrs. Pollifax wieder zurückschaute, hatten der grüne und der schwarze Wagen sich wieder hinter ihnen eingereiht.
    »Wir haben den Grauen abgehängt.«
    »Nur, weil ich ihn angefahren habe«, entgegnete Kate.
    Verärgert wandte sich Mrs. Pollifax zu Farrell um: »Sie können jetzt wirklich aufhören, auf dem Boden zu kauern! Machen Sie es sich auf dem Rücksitz bequemer. Es ist offensichtlich allgemein bekannt, daß Sie hier sind, nach der Zahl der Verfolger zu schließen! Warum?«
    » Jetzt nicht, mein Knöchel blutet wieder, verdammt«, sagte er zerknirscht. »Wie weit ist es noch bis zu einem Hotel?«
    Kate antwortete ruhig. »Wir werden es im Excelsior Palasthotel versuchen, und ich finde nicht, daß Sie sich aufsetzen und sehen lassen sollten, Mister Farrell. Sie würden eine zu verlockende Zielscheibe abgeben.«
    Übellaunig sagte Farrell: »Ich glaube nicht, daß ich Ihren Namen mitbekommen habe.« Aber er blieb, wo er war.
    Castellammare - Trappeto - Partinico - Monreale... Der Himmel verdunkelte sich, und sie fuhren jetzt schweigend und bedrückt, weil die zwei Wagen ihnen immer noch unerbittlich folgten.
    Mrs. Pollifax erbot sich, Kate hinter dem Lenkrad abzulösen, aber nach einem raschen, scharfen Blick auf sie lehnte Kate dankend ab. Sie sei offenbar die einzige, die in der vergangenen Nacht acht Stunden geschlafen habe, meinte sie. Sie teilte Farrell eine zweite Banane zu. Er begann hin und wieder ein derbes Lied zu singen, um seine Laune zu

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