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und der sizilianische Dieb

und der sizilianische Dieb

Titel: und der sizilianische Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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die Sache nicht vorgestellt!«
    »Es kommt häufig anders, als man denkt«, erwiderte Mrs. Pollifax. »Was wollen Sie eigentlich? Als wir uns vor zwei Tagen wiedersahen, fragten Sie sich, ob Sie hinter einem Phantom herjagten; und jetzt, da ich Aristoteles hier ebenfalls gesehen habe, gefällt es Ihnen auch nicht.«
    »Ihm ist eben nichts recht zu machen«, warf Kate lächelnd ein. »Ich finde das alles sehr vielversprechend. Es ist Ihnen doch klar, daß dieser Berufskiller extra aus seinem Loch geholt wurde, um Farrell zur Strecke zu bringen. Warum würde man sonst zulassen, daß er sich in der Öffentlichkeit sehen läßt? Ich glaube, jemand macht sich beträchtliche Sorgen und will die Ursache um jeden Preis beseitigt haben, um sich in Ruhe wieder anderen Dingen widmen zu können. Nur ahnte er natürlich nicht, daß Sie jetzt zu zweit sind.«
    »Das nennen Sie vielversprechend?« fragte Farrell. »Sie werden es wieder versuchen, und sie wissen jetzt genau, wo sie uns finden - in der Villa Franca!«
    »Oh, Peppino läßt niemanden hinein«, erwiderte Kate ruhig. »Außerdem wußten sie ohnehin bereits, wo wir waren.«
    Er blickte sie argwöhnisch an. »Sie verlieren Ihr sonniges Gemüt wohl nie, eh? Ich bin der Ansicht, daß die Herzogin das nächste Flugzeug nehmen und aus Palermo verschwinden sollte!«
    »Psst!« zischte Mrs. Pollifax. »Ich höre einen Wagen.« Farrell starrte wieder durch sein Fernglas, während sie und Kate zum nächsten Busch hinaufkrochen und zur Einfahrt spähten.
    »Mercedes«, murmelte Kate. »Oberklasse.« Bedauerlicherweise hielt der Mercedes erst an, als er an den beiden Steinlöwen vor der Hausfront vorbei war, dann war nur noch sein Kofferraum zu sehen, und es war unmöglich festzustellen, ob jemand aus-oder einstieg.
    Nach etwa zehn oder fünfzehn Minuten hörten sie, wie er über eine Straße auf der anderen Seite, die sie nicht sehen konnten, wieder wegfuhr. Kurz danach kam ein Mann in einem Arbeiteroverall aus einem Häuschen hinter dem Haus und holte einen Gartenschlauch, der zusammengerollt neben dem Rasen gelegen hatte. Auch er verschwand wieder.
    Mrs. Pollifax hatte genug vom Knien. Sie zog sich ein wenig zurück und legte sich auf einen der spärlichen Grasflecken. Ein leichter Wind war aufgekommen, der Vorläufer eines aller Voraussicht nach ungemütlichen Abends. Sie fragte sich, was Cyrus gerade tat, und nachdem sie den Zeitunterschied ausgerechnet hatte, vermutete sie, daß er im Bett lag und schlief; darüber war sie froh, denn dann würde er sich momentan keine Sorgen um sie machen. Es war ärgerlich, daß es in der Villa Franca kein Telefon gab. Aber Kate hatte ein Faxgerät im Postamt des Dorfes erwähnt. Gleich morgen früh mußte sie ihm wirklich eine Nachricht zukommen lassen, um ihn zu beruhigen.
    Nur, wie sollte sie ihm beschreiben, in welche Welt es sie hier verschlagen hatte? Eigentlich zwei Welten, dachte sie: die der Villa Franca mysteriös, aber sicher; und die Welt der Gewalt und Bedrohung, sobald sie ihre Mauern verließ. Um nicht einzudösen, setzte sie sich auf. In diesem Moment hörte sie ganz deutlich, wie Kate sagte: »Wir wollen doch nicht schon wieder streiten, oder?« Farrells Stimme war leiser, aber ein Windstoß trug seine Antwort zu ihr. »Sie wissen genau, daß wir nie wirklich gestritten haben.«
    Gleich darauf war wieder Kate zu hören. »Nein? Was dann?«
    »Wir haben einander ausgelotet. Wie zwei Schiffe in tiefem Wasser.«
    »Ich vermeide tiefes Wasser.«
    »Ich auch. Habe es immer vermieden - bis Erice.«
    »Farrell, Sie sind verrückt!«
    »Wirklich? Kriechen Sie herüber zu meinem Busch, dann werde ich Ihnen zeigen, wie verrückt ich bin.«
    »Farrell...«
    »Haben Sie Angst?« Seine Stimme klang jetzt ernst.
    »Natürlich habe ich Angst. Ich bin fest entschlossen, mir nichts aus Ihnen zu machen!«
    »Nicht halb so entschlossen, wie ich es gewesen bin, mir nichts aus Ihnen zu machen. Eine CIA-Agentin mit Pferdeschwanz und Sommersprossen war in meinen Plänen wirklich nicht vorgesehen.«
    »Pläne?« Das klang spöttisch. »Nun, wie Mrs. Pollifax sagte, es kommt häufig... Farrell -
    nein - nicht! Sie sollen doch observieren...!«
    »Ja, aber wie ich erkannte, gibt es für mich nur eine Möglichkeit, meine Angst zu verlieren: indem ich mich ihr stelle. Wage nicht, dich jetzt zu rühren! Ich werde dich küssen!«
    »Farrell...«
    Ein langes Schweigen folgte. Mit verschmitztem Lächeln und viel Takt legte sich Mrs.
    Pollifax wieder nieder

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