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und der sizilianische Dieb

und der sizilianische Dieb

Titel: und der sizilianische Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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murmelte.
    »Was ist los?« wisperte Mrs. Pollifax.
    »Jetzt sind es drei Schlösser und alle neu!« wisperte er zurück. Er hatte sich niedergekauert und klemmte nun kurz seine Taschenlampe zwischen die Oberschenkel, bis er einen kleinen Werkzeugbeutel hervorgeholt hatte. Sogleich knipste er das Licht aus.
    Nur einmal hörte sie ein kurzes Rascheln und Knacken, als er aus seiner Kauerstellung auf die Knie ging, doch ansonsten war es so still, daß sie zusammenzuckte, als sich in einem entfernten Raum ein Kühlschrank wieder einschaltete. Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, daß Kates dünner Lichtstrahl über die Wände huschte und sich dann auf einen Schreibtisch konzentrierte, wo Kate eine Schublade nach der anderen durchsuchte. Fünf Minuten vergingen zehn - fünfzehn. Dann streifte Kates Licht wieder suchend über die Wände, sie senkte es auf den Boden und kam näher. »Nichts zu finden, gar nichts«, wisperte Kate. Sie legte die Hand auf Mrs. Pollifax' Arm und lenkte den Lichtstrahl zum Safe. Farrell hatte ein Ohr dagegen gedrückt, und seine Finger führten behutsam ein Werkzeug in ein Schloß.
    Kates Hand verkrampfte sich kurz auf Mrs. Pollifax' Arm, als die Safetür leicht knarrend aufschwang. Farrell wollte gerade hineinlangen, als Mrs. Pollifax deutlich etwas in der Bibliothek hörte. »Jemand kommt!« flüsterte sie Kate zu. Es kam tatsächlich jemand, denn der Schein einer stärkeren Taschenlampe wanderte über die Wände der Bibliothek hinter ihnen. »Warnen Sie ihn - er weiß es nicht!« wisperte sie Kate drängend zu. »Ich bleibe an der Tür und decke Sie.«
    Kaum hatte Kate sie verlassen, ging in der Bibliothek ein Deckenlicht an.
    »Ist da jemand?« rief eine Frauenstimme scharf. »Ist da jemand?«
    Mrs. Pollifax, die noch im Dunkeln stand und die Tür bewachte, bemerkte die Frau plötzlich fast neben sich, und als sie ihr Gesicht sah, erkannte sie es. Sie hörte Farrell brüllen: »Schnell, raus!« Und als die Frau an der Tür nach einem Lichtschalter im Arbeitszimmer tastete, rannte Mrs. Pollifax los.
    Sie erreichte das Fenster als letzte, und das Licht im Arbeitszimmer ging in dem Augenblick an, als Farrell ihr über den Fenstersims half. »Nicht weglaufen!« riet sie ihm dringend und deutete in das beleuchtete Zimmer. »Schauen Sie erst, wer das ist.« Er blickte ungeduldig über die Schulter - und seine Augen starrten überrascht. »Das ist ja Mrs. Davidson - das ist Aristoteles' Frau! Da also versteckt er sich. Nicht bei Vica, sondern bei Raphael!«

11
    In Langley in Virginia war noch früher Nachmittag. Der Coup in Afrika war ohne unmäßiges Blutvergießen über die Bühne gebracht worden; der kränkelnde autokratische Präsident war aus dem Land geflohen; in der Hauptstadt herrschte wieder Ruhe, und Bartlett hatte den Umsturz überlebt, wenngleich noch etwas mitgenommen, da er die Nacht frierend auf einem Affenbrotbaum am Stadtrand verbracht hatte. Der Name des Landes würde zweifellos, zur großen Freude der Atlantenverleger, wieder geändert werden. Aber Bartlett befand sich in Sicherheit, der Präsident war kein guter Landesvater gewesen, und der junge Rebellenführer schien recht vielversprechend zu sein, zumindest jetzt noch.
    Blieb also noch Bernard von der Sûrete, mit dem Carstairs zu einer Einigung kommen mußte und mit dem er soeben ein weiteres gereiztes Telefongespräch führte. »Ich sage Ihnen noch einmal, Bernard, daß drei meiner Agenten darin verwickelt sind.
    Sie müssen mir Zeit geben, bis ich von ihnen höre und in der Lage bin, sie abzuziehen! Ich kann Ihnen nur sagen, daß Aristoteles auf einer Insel bei Italien gesehen wurde. Wenn ich Ihnen verrate, welche, schicken Sie Ihre Sturmtruppen dorthin, worauf es meinen Agenten wahrscheinlich an den Kragen geht und Aristoteles möglicherweise kalte Füße bekommt und wieder spurlos verschwindet.«
    Er blickte Bishop an, der ihm gegenüber am Schreibtisch saß, und zuckte bedeutsam die Schultern. »Oh, ja, Bernard«, führte er das Gespräch fort, »es ist mir durchaus klar, daß es Ihre Strafanstalt ist, aus der er entlassen wurde, und daß Ihre Justiz für diesen - eh -
    monumentalen Fehler verantwortlich ist, aber es sind meine Agenten, die ihn entdeckt haben - oder zumindest überzeugt davon sind und sich jetzt in einer sehr heiklen und gefährlichen Lage befinden. - Wo sie sind? Um ehrlich zu sein, das weiß ich im Moment nicht, deshalb will ich ja...« Er hielt inne und hörte Bernard ungeduldig zu, und als er

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