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und ein Kater mit Koepfchen

und ein Kater mit Koepfchen

Titel: und ein Kater mit Koepfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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fällt.“
    Ich zwicke dem Stubentiger heimlich ins Ohr, damit er aufwacht und ich endlich von ihm erlöst bin, aber dieser tiefenentspannte Kater streckt sich nur noch gemütlicher aus.
    „Ach, wirklich?“, sagt Mama. Sonst nichts.
    Aber ich kenne sie gut genug, dass ich diese eine Runzel über ihrer Nase, die ich überhaupt nicht leiden mag, einfach nicht übersehen kann. Schon tut es mir leid, dass ich meinen Mund nicht halten konnte.
    Das sieht Kassia anscheinend genauso, denn sie wirft mir einen Blick zu, der für später nichts Gutes ahnen lässt. Seit unser Papa mit dem Hubschrauber abgestürzt ist, können wir es beide kaum aushalten, wenn es Mama nicht gut geht. Und die Stirnrunzel bedeutet nun mal, dass sie irgendeinen Kummer hat.
    Halt! Nicht irgendeinen. Es gefällt ihr nicht, dass Sebastian Pfeffer mit Linus’ Mama essen geht. Genauso wenig, wie es Kassia und mir passt. Warum musste ich ihr das brühwarm auf die Nase binden? Mir wird ganz heiß vor Reue.
    „Ich mag Sebastian total gerne“, sagt Linus fröhlich. „Und unsere Mutter mag Sebastian auch. Und Lotta mag Jonas noch genauso gern wie früher. Und ich mag dich, Maxie. Und Tatze mag uns beide. Irgendwie finde ich das alles echt toll!“
    Für einen Moment herrscht Totenstille.
    Plötzlich fängt Kassia in einer Lautstärke an zu wiehern, die sonst nur unser Esel Eddy draufhat. „Willkommen in der Tierarztpraxis Buntschuh!“, kreischt sie los. „Sie befinden sich mitten in unserem berühmt-berüchtigten Affenstall! Und wenn Sie noch ein wenig länger bleiben, ist hier bestimmt bald der Bär los.“
    Im Nachhinein finde ich mich selbst ziemlich gemein.
    Kurz nachdem ich ausgeplaudert hatte, dass Herr Pfeffer mit Linus’ Mutter zum Essen verabredet ist, weil der Vater der Zwillinge für so etwas keine Zeit hat, verschwand Mama, ohne sich von Linus zu verabschieden, in ihre Praxis. Angeblich musste sie noch ein paar dringende Mails schreiben.
    Das stimmte aber gar nicht. Denn nachdem mich Linus von Tatze befreit hatte, weil ich ihm vorschwindelte, dringend aufs Klo zu müssen, habe ich durch den Türspalt in ihr Büro gespäht.
    Mama saß einfach nur auf dem Tiertherapie-Sofa und guckte vor sich hin. Besser gesagt: Sie starrte unverwandt auf den Teerosenstrauch, den Sebastian Pfeffer direkt vor ihrem Fenster heimlich eingepflanzt hatte. Teerosen sind nämlich Mamas Lieblingsblumen.
    „Du bist manchmal so unglaublich doof, Maxie Buntschuh“, sagte ich in den Garderobenspiegel und zeigte mir wütend einen Vogel.
    Seither ist bei mir völlig die Luft raus. Ich sitze mitten auf der großen Treppe und muss mich die ganze Zeit zusammenreißen, damit ich nicht einfach losheule.
    Zum Glück ist vorhin Jule aufgetaucht. Sie zeigt Linus gerade unsere vielen Tiere und sülzt ihm vermutlich die Ohren voll. Tatze hat er solange bei mir abgeladen. Aber das ist schon okay. Mamas Springmäuse würden echt einen Herzinfarkt kriegen, wenn Linus mit seinem Kater bei ihnen vorbeischauen würde.
    Der Schlauste von uns allen ist übrigens Kassias Kater Chili. Der hat sich nämlich nicht blicken lassen, seit Linus mit Tatze bei uns reingeschneit ist.
    „Hei Maxie, total cool! Linus hat uns schon gesteckt, dass du die neue Katzenflüsterin bist!“
    Plötzlich steht Jonas vor mir. Verdammt. Ich habe ihn echt nicht kommen hören. Ich zucke so dermaßen zusammen, dass Tatze fast von meinem Schoß purzelt. Er haut seine scharfen Krallen in meine Hose.
    „Aua!“ Ich spüre, wie meine Haut unter dem dünnen Stoff aufratscht und kneife schnell die Augen zusammen, damit Jonas nicht sieht, dass mir die Tränen kommen.
    „Katzenkratzer gehören zu den gefährlichsten Verletzungen in der Tierwelt“, höre ich Lottas Stimme. „Nur Krokodilbisse sind schlimmer.“
    Schnell mache ich die Augen wieder auf. „Sag bloß“, antworte ich spöttisch. „… und dann natürlich noch Giftschlangen, Skorpione, Ratten …“ Ich bin schon wieder so empört, dass mir auf die Schnelle keine weiteren Tiere einfallen.

    „Alles Quatsch!“, ruft Kassia von der Terrasse aus und kommt eilig näher. „Die schlimmsten Bisse sind die von Menschen.“ Sie guckt Lotta abschätzend an. „Glaubst du mir nicht? Wir können es gerne gleich mal ausprobieren.“
    Kassia ist der friedlichste Mensch auf unserem Planeten, jedenfalls, wenn es um Prügeleien geht. Mit Worten ist sie nicht so zimperlich, aber das alles weiß Lotta natürlich nicht. Schließlich hat sie Kassia gestern zum ersten

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