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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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„Du kannst es uns doch sagen. Friss es bloß nicht in dich hinein.“
    „Ich bin seiner Ex begegnet“,schluchzte sie und nahm dankbar das Papiertaschentuch, das Linda ihr reichte. „Sie hat mir erzählt, dass er sie verlassen hat, als sie von ihm schwanger war.“
    Linda schnappte nach Luft. „Was, es gibt ein Kind?“
    „Sie hat es verloren.“
    „Sie lügt“, sagte Vince.„Dessen bin ich mir ziemlich sicher.“
    „Hast du ihn gefragt?“ Linda gab ihr noch ein Taschentuch.
    „Ja. Hm, eigentlich nein. Noch nicht. Aber es ist ja nicht nur das. Wir haben viel größere Probleme. Alex hat eine ganz andere Einstellung zum Leben als ich. Leute wie er oder Portia van Deusen gehören zu jener Sorte Menschen, für die Beziehungen so etwas sind wie hippe Klamotten. Sie tragen sie eine Weile, und wenn sie ihnen nicht mehr gefallen, werfen sie sie weg.“
    „Und Leute wie wir tun das nicht?“
    „ Ich tue es nicht“, sagte Rosa. „Ihr müsstet diese Frau mal sehen, diese Portia van Deusen. Sie ist … perfekt. Schön, gebildet, elegant … Sie hat alles, was ein Mann wie Alex sich nur wünschen kann, und doch hat er irgendwann völlig das Interesse an ihr verloren. Und das, obwohl sie auch noch schwanger war. Ich frage mich, wie lange er es dann mit jemandem wie mir aushält.“
    „Du bist nicht sie“, sagte Vince.
    „Stimmt, ich bin kleiner. Und lauter.“
    Linda brach in Gelächter aus. „Und das spielt eine Rolle?“
    „Ach, komm schon, Linda, du weißt genau, was ich meine.“
    „Hör mal, vergleich doch nicht seine Beziehung mit dir mit seinen vergangenen Beziehungen.“
    „Aber gemäß den grundlegenden Erkenntnissen der Psychologie ist das Verhalten eines Menschen in der Vergangenheit der einzige und beste Hinweis auf sein zukünftiges Verhalten.“
    „Tja, und gemäß mir und allen anderen hier hast du dir die entscheidende Frage noch nicht gestellt.“
    „Und die wäre?“
    „Liebst du ihn, Rosa?“
    Sie ballte das Taschentuch in ihrer Hand zusammen. „Ich habe ihn schon immer geliebt. Und werde es wohl auch immer tun.“
    „Dann …“
    „Das bedeutet nicht, dass ich mit ihm zusammen sein kann. Wie kann ich ihm mein Herz anvertrauen?“
    Linda reichte ihr ein frisches Taschentuch. „Du musst für dich selbst klären, was schlimmer ist – dass du eventuell wieder verletzt wirst oder dass du davonläufst, bevor du auch nur die Chance hattest, herauszufinden, was passieren könnte.“
    „Danke, Frau Dr. Lipschitz, aber mir sagen beide Varianten nicht zu. Mir gefällt mein Leben genau so, wie es ist, und ich wünschte, ihr beide würdet das verstehen.“
    „Ach Rosa.“ Nun hatte auch Linda feuchte Augen. „Du hast doch schon begonnen, dich zu verändern. Du glaubst, du hast alles, was du brauchst, dabei fehlt dir das Einzige, was wirklich wichtig ist im Leben.“
    Rosa guckte erst Linda an, dann Vince.„Ihr habt ihn nie gemocht, und jetzt versucht ihr plötzlich beide, mich davon zu überzeugen, dass er der Richtige ist?“
    „Du hast doch eben alles gesagt, was wir wissen müssen“, erklärte Vince lächelnd. „Du hast gesagt, dass du ihn liebst. Und so übel ist er gar nicht. Er ist jetzt bereit, Rosa. Er ist endlich gut genug für dich.“
    Ein Handy klingelte. Rosa kramte in ihrer Handtasche und runzelte dann die Stirn. Merkwürdig. Es war nicht da. Vielleicht hatte sie es vorhin in ihrem Büro vergessen oder im Auto … Doch dann stellte sich heraus, dass es Teddys Handy war, das hinter der Bar klingelte. Er hob ab und zog sich dann in eine Ecke hinter dem Tresen zurück. Man hörte, wie er leise mit jemandem redete.
    Rosa starrte auf die Nautilusmuschel über der Bar. Sie seufzte tief. „Warum kann es nicht so einfach sein wie im Märchen? Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage …“
    „Diese Chance hast du doch“, sagte Linda. „Aber du wirst nie dorthin kommen, wenn du nicht bereit bist, ein Risiko einzugehen.“
    „Aber es ist genauso gut möglich, dass es in einer Katastrophe endet, oder?“
    „Deshalb ist es ja ein Risiko.“
    „Ich kann einfach nicht …“
    „Rosa, wir müssen gehen.“ Teddy stürzte zur Tür. „Im Haus deines Vaters brennt es.“
    Sie stürmte ihm nach auf den Parkplatz. Die beiden sprangen in Teddys Jeep und fuhren los. Die Fahrt zur Prospect Street war Rosa noch nie so lang vorgekommen. Sie presste ihren Rücken fest an die Lehne des Beifahrersitzes, weil sie befürchtete, sonst zusammenzubrechen. Mit Teddys Handy

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