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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Fingerspitze. Ich versuchte, mich zu konzentrieren.
    »Sie sagt, sie mag es, wenn man sie festbindet und ohrfeigt.«
    »Was hat sie über mich gesagt?«
    »Das ist es, was sie über dich gesagt hat.« Strom legte die Zigarette an meine Lippen, und ich nahm einen Zug. Er fächerte seine andere Hand über meine Schulterblätter aus und schob mich in sie hinein. Als ich aufhören wollte, ließ er mich einen Bruchteil einer Sekunde zu lange nicht hoch. Ich blies den Rauch aus und wandte mich zu ihm. Seine grünen Tornadoaugen stürmten in wilder Bewegung, und ich spürte eine Mischung aus Angst und Feuchtheit.
    Ich sagte: »Warum hast du dich nicht scheiden lassen?«
    »Ich hätte durch das Gerichtssystem von Queens durchgemußt, und das wollte ich nicht.«
    »Weil jemand dich hätte finden können.«
    »So in der Art.«
    »Wer?«
    »Das hat nichts mit dem fehlenden Geld zu tun.«
    »Was das einzige ist, was dich wirklich interessiert.«
    »Hat Sally das gesagt?« Ich log und sagte nein.
    Er sagte: »Laß mich dir etwas über Sally und ihre Mutter erzählen. Ich war ein Kid, das versuchte, über das, was mit seinem Haus und seiner Mutter passiert war, hinwegzukommen. Und ich treffe dieses Mädchen, das mich sie bumsen läßt. Und sie hat eine ansehnliche Mutter, die mich das auch läßt. Es war großartig, bis sie anfingen, sich um mich zu streiten. Strohhalme zogen, um zu sehen, wer mich als nächste ficken darf. Das mochte ich nicht, also haute ich ab. Ich vergaß sie. Aber Sally hat das nie getan, und sie wird es auch nie. Ihre Mutter ist tot, und jetzt gibt sie mir daran die Schuld.«
    »Jesus. Es ist ja auch nicht so, als ob du ihr Leben zerstört hättest oder so.«
    »Sie will mein Geld, oder sie erzählt den Zeitungen, wer ich in Wirklichkeit bin.«
    »Ich dachte, das Geld ist für Nick.«
    »Ist es auch.« Er sog Rauch ein. Wenn Sally ihn wirklich platt machen wollte, müßte sie mehr tun, als Geld zu verlangen. Vielleicht wußte sie, daß er gegenüber Saint Nick in der Scheiße steckte. Und wenn sie das wußte, war es natürlich eine prima Idee, dafür zu sorgen, daß Strom nicht zurückzahlen konnte, indem sie zum Beispiel den Safe vom Outhouse leerte.
    »Weiß sie von Nick?« fragte ich.
    »Weiß ich nicht.«
    »Und ist es so viel wert, dein Image zu beschützen?«
    »Ja«, sagte er ehrlich, und ich konnte nichts dafür: Ich war beeindruckt.
    »Du hättest sie wegjagen können.«
    »Wie? Dann würden alle über uns Bescheid wissen.«
    »Das tun sie schon. Crutch hat es heute abend im Outhouse verkündet.«
    »Davon habe ich gehört«, sagte er. »Deswegen habe ich Crip losgeschickt, um sie zu holen, damit wir darüber reden können.«
    »Du hast ihn zu mir geschickt?«
    »Er ist nicht gekommen?« Strom wirkte überrascht. Ich fühlte einen Schauder und fragte mich, ob Alex recht hatte. Daß Crip durchaus möglicherweise tot sein könnte. Oder daß Strom wie üblich Scheiße erzählte.
    »Er ist gekommen.« Ich hielt nach Anzeichen von Unglauben Ausschau. »Aber er ist nicht lange geblieben, und ich weiß nicht, wohin er anschließend gegangen ist.«
    »Hat er Sally mitgenommen?«
    »Sie haben sich darüber gestritten, aber dann ist sie mitgegangen.«
    »Du hast nicht versucht, ihn davon abzuhalten?«
    »Er sagte, du hättest ihn geschickt.«
    »Gut gemacht.« Er lehnte sich über meinen Schoß und drückte vier Zahlen auf dem Telefon auf dem Nachttisch. »Lars, mach dich zu Crips Wohnung auf. Hol sie ab. Und laß Smith hier den Eingang bewachen. Ich will nicht belästigt werden.« Er legte den Hörer auf, ging aber nicht wieder von meinen Beinen runter.
    »Lars hat dir gesagt, daß ich hier bin.« Er nickte und knabberte an meinem fischnetzbestrumpften Oberschenkel. Ich kam mir vor wie der frische Fang des Tages. »Strom, warte«, sagte ich, aber das tat er nicht. Ich stellte plötzlich fest, daß ich langsam auf das Bett zurückfiel, sein Gewicht auf mir. Dies war ja wohl mein Plan A für die frühen Morgenstunden gewesen, aber es war und ist mein Anspruch, jederzeit auch auf Plan B umsteigen zu können. Ich sagte: »Ich behalte meinen Partner.«
    »Bist du noch in ihn verliebt?«
    »Woher weißt du davon?« Er hörte für eine Sekunde auf, an meinem Hals zu grasen, und machte dann weiter.
    »Crip hat mir das erzählt«, sagte er. »Behalt ihn, wenn du ihn willst.« Stroms sanfte Liebkosungen wurden aggressiver, und ich erinnerte mich daran, was Crutch vorher gesagt hatte über das, das mich zum Kommen

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