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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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dich zum verdammten Teufel nichts an. Beschütz Crutch, das ist alles, was ich von dir verlange.«
    »Ich liefere sie innerhalb von einer Sekunde aus, wenn du mir nicht erzählst, was sie hat, das dir gehört.«
    »Ich kann nicht.«
    »Dann werde ich annehmen, es sei das Geld, und Strom rüberschicken, damit er sich mal nett mit dir darüber unterhält.«
    Crip hätte versucht, mich zu schlagen, wenn er nicht wie ein Schweinchen auf dem Weg zum Markt ans Bett gefesselt gewesen wäre. Er saugte an seiner Unterlippe. Endlich sagte er: »Es ist mein Roman.«
    »Komm auf die Erde zurück, Crip.«
    »Ich habe seit fünf Jahren dran gearbeitet.«
    »Über eine Motorradgang.«
    »Es ist eine Romanze über das Erwachsenwerden im Wilden Westen.«
    »Klingt vielversprechend.« Ich log.
    »Ich hab’ da ein paar großartige Helden. Da ist Swing, das ist der junge Hilfsknecht auf der Ranch, der in Catastrophe Kate verliebt ist. Basierend auf Calamity Jane? Du siehst, wie das funktioniert? Dann ist da noch der böse Landbesitzer, Mr. Sneed. Und der will Kate für sich behalten.«
    »Ich wittere da möglicherweise einen Film.«
    »Ich drück’ mir selbst auch alle Daumen.«
    »Immerhin nicht diese Beine.« Er lachte nicht. »Hör mal, Crip. Ich tu’ mein Bestes. Und das ist das, was ich immer tue.« Ich legte die Kassette wieder in den Recorder und spulte vor. Durch das klare Plastikfenster konnte ich sehen, wie das Band sich um die Stifte wand und zerfetzt wurde. Ich sagte: »Ich werde den staatlichen Schnüfflern sagen, sie sollen auf dich aufpassen.«
    »Sehr verbunden, Ma’am«, sagte er.
    »Eine letzte Sache. Wenn du das Geld nicht genommen hast und Crutch es nicht genommen hat, wer hat es dann jetzt?«
    »So, wie ich das sehe?«
    Nein, so wie Superman es sieht. »Ja«, sagte ich.
    »Wenn Flush in einem Streit um das Geld umgebracht wurde, dann müßte der Dieb und Mörder ihr Kompagnon sein.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Frag deinen Freund Beaudine. Er könnte dazu sicher was zu sagen haben.« Just in dem Moment, als er den Satz beendet hatte, kam eine gelangweilte Schwester mit einem Mordsgerät von Spritze herein. Ich nahm die Gelegenheit wahr, um zu entkommen.
    Dick wartete Zentimeter von der Tür entfernt. Er sprang auf mich zu und packte meinen Arm am Ellbogen. Normalerweise berührte er mich nicht, sondern drohte mir nur, daher war ich überrascht. Ich sagte: »Ich tanze nicht.«
    Er sagte: »Wo ist das Band?« Er spulte zurück, und das Ding machte ein nettes Bäuerchen. Er wütete: »Was soll der Scheiß?«
    Ich stöhnte entsetzt: »Man sehe sich das einmal an. Und die Steuerzahler dieser Stadt zahlen sich dumm und dämlich, um euch zu finanzieren. Vielleicht solltet ihr bei den Doughnuts sparen und mal eine vernünftige Ausrüstung kaufen.«
    Dicks braune Augen wölbten sich nach vorne. Er verlangte: »Spuck es jetzt aus, oder du kannst deiner Genehmigung für das Betreiben eines Privatdetektivbüros auf Wiedersehen winken.« Eine eindeutige Drohung, dachte ich mir.
    »Alles, was er sagte, war, daß er glaubt, sein Leben sei in Gefahr. Danach ist er in Ohnmacht gefallen, und ich habe die nächsten zehn Minuten damit verbracht, ihn wieder ins Leben zurückzuschütteln.«
    »Ich habe Stimmen gehört.« Das war Bucky.
    »Weil ich ihn anbrüllte, wieder zu sich zu kommen«, sagte ich. »Hört mal, Jungs, er ist jetzt euer Fressen. Er hatte seine Chance mit mir, und er hat sie versägt. Macht mit ihm, was immer ihr machen müßt.«
    »Wer zum Teufel bist du, daß du uns erzählen willst, wie wir diese Untersuchung zu führen haben?« Dick wütete weiter: »Du bist ein mieser kleiner Scheidungsspürhund. Du hast von nichts eine Ahnung.«
    »Nun denn. Ich bin weg. Ein Vergnügen, euch zu sehen, wie immer.« Und ich zischte ab, wobei ich die staatlichen Schnüffler mit den Händen über ihren Zweitnasen stehenließ. Alte Damen in Rollstühlen kesselten sie ein, die an der Schwesternstation in Zweierreihen nach ihrer nachmittäglichen Medizin anstanden. Draußen angekommen, zündete ich mir eine Zigarette an und überlegte, was nun zu tun sei. Ich war mir nicht so sicher, daß Crutch nicht der Dieb war, und vieleicht war sie sogar der Killer. Und ich mußte mir mit Alex einen Plan ausdenken, um herauszufinden, wer Smith Jones wirklich war und mit wem er am Telefon gestern hätte reden können. Ich hüpfte an der City Hall auf die Linie 4 und machte mich nach Brooklyn auf.
    Sie war da — die Taschendiebin saß alleine

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