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Und plotzlich ist es Gluck

Und plotzlich ist es Gluck

Titel: Und plotzlich ist es Gluck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraghty Ciara
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natürlich eine ganze Menge frisst … Ich werde ganz schön viel Unkraut jäten müssen, um Julian wieder fit für die Straße zu machen.«
    »Julian?«
    »Mein Mini Cooper. Den Namen habe ich vom Vorbesitzer übernommen. Er war ein großer Fünf Freunde -Fan, was man so hört.«
    »Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass du dir ein neues
Auto kaufst. Oder zumindest eines, das nicht ganz so alt ist.« Soweit ich mich erinnere, sah der Mini Cooper aus, als hätte er mindestens achtzehn Jahre auf dem Buckel. »Du hast doch sicher schon das Geld für Unte wegs bekommen, oder?«
    »Nein, noch nicht, aber das kommt bestimmt bald«, sagt er mit der Nonchalance eines Mannes, der nicht darauf angewiesen ist, anderer Leute Gärten von Löwenzahn zu befreien, um seine Miete bezahlen zu können.
    »Sobald sie dich bezahlt haben, könntest du Julian doch in Rente schicken«, sage ich.
    Er verzieht das Gesicht. »Ich weiß. Aber … Kennst du dieses Gefühl, wenn einem etwas richtig ans Herz gewachsen ist, obwohl es eigentlich gar nicht viel Sinn ergibt?«
    Zu meiner eigenen Überraschung nicke ich, und ich bin noch überraschter, als ich »Oh ja, das kenne ich«, sage und ihn anlächle und so tue, als würde ich nicht bemerken, dass ihm die untergehende Sonne eine Art Heiligenschein verpasst.
     
    Beim Abendessen dreht sich alles um Unte wegs. Es kommt mir vor wie früher – alle reden lauthals durcheinander. Ich beobachte Red verstohlen. Er verdrückt drei italienische Omeletts, und das, obwohl Phyllis alles hineingeschnippelt hat, was sie gefunden hat, einschließlich einem Sack Kartoffeln. Außerdem verputzt er ein halbes Weißbrot, zwei Äpfel, drei Viertel von einer Packung Kekse mit Vanillecremefüllung, begleitet von drei Tassen Tee. Er widmet sich der Nahrungsaufnahme mit derselben unersättlichen Leidenschaft wie allen anderen Bereichen des Lebens.
    »Wartet Sofia eigentlich nicht auf dich?«, erkundigt sich Maureen spitz.
    »Nein«, sagt Red, »sie wollte mit Hailey irgendeinen
Horrorfilm gucken. Wir sehen uns dann am Wochenende auf dem Ausflug Schloss.« Er blickt über den Rand der Teetasse hinweg zu mir. »Du kommst doch auch mit, Scarlett, oder?«
    Ich nicke und beginne den Tisch abzuräumen.
    »Was? Ihr seid dieses Wochenende beide weg?«, jammert Maureen. »Und mit wem soll ich dann meinen Text einstudieren?« Sie zieht eine Schnute wie eine bockige Siebenjährige.
    »Ich könnte heute Abend mit dir lernen«, schlage ich vor, wobei ich ein Gähnen unterdrücke.
    »Du bist müde, Scarlett.« Red springt auf. »Ich übernehme das, wenn Sie wollen, Maureen. Jetzt gleich, im Wohnzimmer?«
    »Also gut, wenn es dir wirklich nichts ausmacht …« Maureen eilt bereits in Richtung Treppe.
    Ich sehe zu Red. »Danke. Das ist … nett von dir.«
    »Keine Ursache«, sagt er, und es klingt, als würde er diese Formulierung nur höchst selten gebrauchen. Er verlässt die Küche im Laufschritt, unnötigerweise, denn Maureen erscheint erst in einer halben Stunde, frisch geschminkt und in einem anderen Kleid, das genauso lang und fließend ist, aber tiefer ausgeschnitten und von einem zarten Blassblau, wie ein Entenei.
     
    Nachdem Bryan Red nach Hause gefahren hat, beginnt Maureen ihr allabendliches Ritual. Sie holt sich eine Tasse Pfefferminztee und zwei Gurkenscheiben aus der Küche und begibt sich, bewaffnet mit ihrer Schlafbrille und einer Ausgabe der Variety, nach oben.
    Auf dem Treppenabsatz bleibt sie stehen. »Wie geht es deinem Rücken, Scarlett?«
    »Äh, viel besser, danke.«

    »Das dachte ich mir.« Sie bewegt sich nicht. »Er weiß ziemlich gut mit Frauen umzugehen, nicht?«
    »Findest du?«, frage ich, obwohl ich weiß, dass es stimmt.
    »Keine Sorge, Scarlett.« Sie schüttelt ihr Haar wie ein Pferd seine Mähne. »Er ist nicht dein Typ. Du stehst doch eher auf Männer wie John Smith, nicht? Ich wusste, er würde zurückkommen.« Sie lächelt mich an, und ich weiß, sie denkt, das wäre genau das, was ich hören will.
    Ich nicke, und nun, da ich an ihrer Weisheit teilhaben durfte, setzt sie beschwingt ihren Weg fort. Irgendwo in meinem Kopf fällt krachend eine Tür ins Schloss, und ich gehe durch das Haus, um abzuschließen und mich zu versichern, dass alle Fenster geschlossen sind und die Welt draußen bleibt.

44
    Am Samstagmorgen um punkt acht Uhr dreißig parke ich vor Valentino Marzonis Haus in Finglas. Sofia hat mich für neun herbestellt, aber der Verkehr war gegen mich. Eigentlich befindet sich das Haus

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