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Und plotzlich ist es Gluck

Und plotzlich ist es Gluck

Titel: Und plotzlich ist es Gluck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraghty Ciara
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das ich noch erledigen müsste, singe ich Ellen ein Schlaflied vor. Ich singe sonst nie. Meine Stimme klingt verstaubt, als hätte sie jahrelang in der Besenkammer unter der Treppe vor sich hin gedümpelt. Das einzige Schlaflied, das ich kenne, ist »Rock-a-Bye Baby«, und selbst von dem habe ich den Text vergessen, bis auf die erste Zeile, die praktischerweise gleichlautet wie der Titel. Danach summe ich einfach die Melodie. Der Atem kitzelt meine Lippen.

    Am Ende angelangt, fange ich wieder von vorn an, lauter diesmal, so dass meine Stimme in den dunklen Korridor schallt. Als ich zum dritten Mal anfange, mustert mich Blue mit schief gelegtem Kopf. Er spürt, dass etwas im Busch ist. Er weiß nur noch nicht genau, was.

26
    Mir bleibt keine Zeit, um mir einen neuen Plan zurechtzulegen, der das Auftauchen von Red Butler berücksichtigt, der sich urplötzlich in meinem Leben ausgebreitet hat wie ein juckender Hautausschlag. Und so kommt es, dass ich mich in den darauffolgenden Tagen orientierungslos dahintreiben lasse wie ein Boot, das ohne Ruder auf den Wellen schaukelt, während am Horizont Gewitterwolken aufziehen.
    Elliot stürmt in mein Büro. »Ich habe gerade mit Simon telefoniert. Er kommt am Donnerstag aus London zurück«, berichtet er, als er wieder zu Atem gekommen ist.
    Ich warte ab. Er hat ganz offensichtlich noch etwas auf dem Herzen, aber Elliot lässt sich nicht gern zur Eile antreiben.
    »Er sagte, die Besetzung der neuen Stelle hat oberste Priorität.«
    Das ist gut, denn das bedeutet, dass ich Simon nicht schon vor dem Bewerbungsgespräch von Ellen erzählen muss.
    Er runzelt die Stirn. »Du musst es ihm sagen, Scarlett.«
    »Wenn ich es ihm sage, kann ich mir die Stelle abschminken. Du weißt doch, dass er arbeitende Mütter hasst.«
    »Und Bauarbeiter und Ausländer«, fügt Elliot hinzu.
    »Aber arbeitende Mütter hasst er noch mehr«, behaupte ich, ohne zu wissen, ob es stimmt oder nicht. Aber ich habe den Verdacht, ich könnte richtig liegen.

    »Wenn du es ihm verschweigst, bis du die Stelle hast, wird er dir das den Rest deines Lebens vorhalten«, wendet Elliot mit dem geduldigen Tonfall eines Menschen ein, der sich mit einer Sechsjährigen unterhält.
    »Ich weiß, aber dann habe ich zumindest den Job, nicht?«
    »Ja, schon …« Elliot nickt, wirkt jedoch besorgt.
    »Was ist?«, frage ich. »Was weißt du noch?«
    »Es geht um Gladys Montgomery.« Er weicht meinem Blick aus.
    »Was ist mit ihr?«
    »Meinen Quellen zufolge will sein Interesse an ihr partout nicht nachlassen.«
    »Mist.« Ich stehe auf und beginne, in meinem Büro auf und ab zu gehen. »Wie kann das sein? Ist sie wirklich so gut im Bett?«, frage ich, obwohl ich die Antwort bereits kenne.
    Elliot bringt kein Wort heraus. Er nickt nur langsam. »Der beste Sex meines Lebens«, sagt er schließlich und lässt – zu Recht – beschämt den Kopf hängen.
    »Lieber Himmel«, stöhne ich und setze mich neben Blue auf die Couch. »In diesem Fall kann ich ihm definitiv nicht sagen, dass ich schwanger bin.«
    »Aber früher oder später wird er es erfahren, und dann hat er einen guten Grund, dir zu misstrauen«, gibt Elliot zu bedenken. »Und dann bist du die längste Zeit Hochzeitsplanerin in dieser Stadt gewesen.« Das ist zwar übertrieben, aber nur ein bisschen.
    »Wenn ich ihm sage, dass ich schwanger bin, kriege ich die Stelle nie«, wiederhole ich.
    »Aber dann hast du wenigstens noch deinen alten Job, und den wirst du brauchen, schon wegen Ellen. Ich war total schockiert, als ich neulich bei Marks und Spencer gesehen habe, was eine Packung Windeln kostet.«

    Das Telefon klingelt. Es ist Hailey. Elliot verzieht sich.
    Da Hailey seltsamerweise kichert, nehme ich zunächst an, dass ich Filly an der Strippe habe und sie sich als Hailey ausgibt, also stelle ich ihr eine Frage, die mir nur Hailey beantworten kann: »Um welche Uhrzeit hat gestern Sarah Johnson angerufen? «
    »Um zehn Uhr siebenundvierzig«, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Es ist also tatsächlich Hailey, auch wenn sie gekichert hat. Jetzt räuspert sie sich und sagt: »Sofia Marzoni auf Leitung drei.«
    Ich kann nicht anders. Ich muss sie einfach fragen. »Worüber hast du gerade gelacht? «
    »Oh, Sofia hat mir eine lustige Anekdote erzählt. Sie ist eine richtige Komödiantin.« Das ist die längste Unterhaltung, die ich bisher mit Hailey am Telefon geführt habe.
    Ich bedanke mich und drücke auf die Vier. »Hallo, Sofia«, sage ich und gebe mir

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