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Und taeglich grueßt die Evolution

Und taeglich grueßt die Evolution

Titel: Und taeglich grueßt die Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wissenmedia
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durchqueren. Als offene Grasländer später ein fester Bestandteil Ostafrikas wurden, führten sie eine angestoßene Entwicklung lediglich fort.
    Zu diesem Modell würde eine These zur Evolution des Menschen passen, die als »East Side Story« bekannt geworden ist. Bevor es zur Bildung des Afrikanischen Grabenbruchs kam, lebten unsere Vorfahren und die der afrikanischen Menschenaffen demnach im Regenwald, der sich zu dieser Zeit im äquatorialen Afrika vom Atlantik im Westen bis zum Indischen Ozean im Osten erstreckte. Hebungs- und Senkungsprozesse im Zuge der Bildung des Afrikanischen Grabens zerteilten diesen Lebensraum. Der Anthropologe Yves Coppens vom Collège de France in Paris vermutet, dass sich Primaten mit aufrechter Haltung, weniger vorspringendem Gesicht und kleineren Eckzähnen in den trockeneren offenen Waldlandschaften und Savannen im Regenschattenbereich des östlichen Afrikas entwickelten. Der Regenwald und mit ihm die afrikanischen Menschenaffen dagegen blieben auf das Gebiet westlich der westlichen Grabenschulter beschränkt. Coppens verortet unsere Ursprünge folglich in Ostafrika, wo auch die meisten Hominidenfossilien herkommen. Gegen die »East Side Story« sprechen allerdings die Funde im Tschad. Sie zeigen, dass unsere Vorfahren auch mehr als 2000 Kilometer vom Afrikanischen Graben entfernt lebten und deuten deshalb darauf hin, dass die klimatischen Veränderungen, die mit der Bildung des Afrikanischen Grabens einhergingen, weniger mit unseren Ursprüngen zu tun hatten als lange vermutet wurde.
    Fossilienfunde unserer ältesten Vorfahren geben Rätsel auf
    Bei allen Deutungsversuchen bleibt zu bedenken, dass die Funde, auf denen sie beruhen, nicht zahlreich sind. Ardipithecus kadabba, gefunden in Äthiopien, ist mit einem Alter von 5,77 bis 5,2 Mio. Jahren einer unserer ältesten Vorfahren. Unter den geborgenen Fossilien finden sich weder Becken- noch Oberschenkel- oder Schienbeinknochen, die auf Bipedie hinweisen könnten. Lediglich ein Zehenknochen hat sich erhalten. Dieser weist Ähnlichkeit mit denen von Menschenaffen und von Australopithecus afarensis auf, jener Spezies also, zu der die berühmte aufrecht gehende »Lucy« gehörte. Der Äthiopier Yohannes Haile-Selassie, einer der Entdecker von Ardipithecus kadabba, folgert daraus, dass bereits dieser Vorfahre aufrecht ging.
    Bei dem 4,4 Mio. Jahre alten Ardipithecus ramidus aus Aramis in Äthiopien weisen Schädelfragmente darauf hin, dass das sogenannte Foramen magnum, die größte Öffnung an der Schädelbasis, eine Position hatte, wie sie für aufrecht gehende Hominiden typisch ist. Das jedenfalls meint einer der Entdecker, Tim White von der University of California in Berkeley. Gespannt erwartet die Fachwelt die Beschreibung eines anderen gut erhaltenen Skeletts von Ardipithecus ramidus durch dasselbe Forscherteam, denn die bislang bekannten Fossilien der Gattung erlauben keinen eindeutigen Schluss auf Bipedie.
    Die Überreste von Orrorin tugenensis sind 6 Mio. Jahre alt und stammen aus den Tugen Hills in Kenia. Obgleich der von den Medien als »Millennium Man« bezeichnete Fund ähnlich fragmentarisch überliefert ist wie Ardipithecus kadabba, glauben seine aus Paris stammenden Entdecker, Brigitte Senut vom Muséum national d’histoire naturelle und Martin Pickford vom Collège de France, dass Orrorin bereits aufrecht ging. Außerdem habe sich Orrorin unabhängig von den Australopithecinen, die einen ausgestorbenen Seitenast darstellen sollen, als alleiniger Vorfahr zu Homo entwickelt. Vom »Millennium Man« sind drei Oberschenkel-Fragmente erhalten. Der Oberschenkelkopf ist größer als der von »Lucy« und könnte die beim zweibeinigen Gang auftretenden Kräfte verteilt haben. Zudem könnte so auch der Oberschenkelkopf eines großen männlichen Australopithecus afarensis ausgesehen haben. Wie bei Ardipithecus fehlt jegliche Information über das Gehirnvolumen und den Geschlechtsdimorphismus zwischen den männlichen und weiblichen Vertretern dieser Art. Ähnlich wie bei Ardipithecus sind die Vorderextremitäten an das Klettern angepasst. Nach Meinung einiger Forscher schließt die Morphologie von Orrorin weder den Knöchelgang und die Bipedie noch das Klettern aus.
    Sahelanthropus tschadensis – Affe oder Vormensch?
    Der 7,4 bis 6,5 Mio. Jahre alte Sahelanthropus tschadensis schließlich wurde außerhalb des Afrikanischen Grabens gefunden, nämlich am Ufer des früheren Tschadsees. Bis heute ist seine entwicklungsgeschichtliche

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