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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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kommt? Er hat die Überraschung auf seiner Seite, aber mehr hat er nicht, abgesehen von seiner Waffe.« Lynley sah die Aufnahmen durch und zog eine heraus, die den von Blutspritzern gekennzeichneten Weg des Jungen sehr deutlich zeigte. »Wenn man das alles bedenkt und die Blutspuren am Tatort berücksichtigt –«
    Hanken hob abwehrend eine Hand. Sein Blick schweifte von Lynley zum Fenster. Er sagte nachdenklich: »Der Killer stürzt mit gezücktem Messer vorwärts und greift sofort den Jungen an. Der Junge fällt vornüber ins Feuer und bleibt dort liegen. Die Frau ergreift die Flucht. Der Killer folgt ihr.«
    »Aber das Messer steckt noch im Körper des Jungen.«
    »Hm. Ja. Ich versuche, mir den Ablauf vorzustellen.« Hanken wandte sich wieder vom Fenster ab. Sein Blick war jetzt nach innen gerichtet, auf die Szene, die er im Geist vor sich sah. »Abseits der Feuerstelle ist es dunkel. Nicola Maiden rennt um ihr Leben.«
    »Nimmt er sich die Zeit, das Messer aus dem Körper des Jungen herauszuziehen, oder jagt er sofort hinter der Frau her?«
    »Er jagt hinter der Frau her. Er kann gar nicht anders. Er tötet sie mit drei Schlägen auf den Kopf und rennt dann zurück, um dem Jungen den Rest zu geben.«
    »Cole ist es in dieser Zeit gelungen, von der Feuerstelle an den Rand des Steinkreises zu kriechen, und dort tötet ihn der Mörder. Das Blut erzählt die ganze Geschichte, Peter. Rinnsale am Pfeiler, Pfützen auf dem Boden.«
    »Wenn Sie recht haben«, sagte Hanken, »muß der Killer eine ganze Menge Blut abbekommen haben. Es ist Nacht, und er ist irgendwo mitten in der Einöde, das ist zunächst einmal ein kleiner Vorteil. Aber früher oder später wird er etwas brauchen, um seine blutbeschmierte Kleidung darunter zu verstecken.«
    »Vielleicht hat er etwas mitgebracht«, meinte Lynley.
    »Oder er hat’s am Tatort mitgenommen.« Hanken schlug sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel und stand auf.
    »Kommen Sie, die Maidens sollen gleich mal die Sachen ihrer Tochter durchsehen«, sagte er.
    Barbara wanderte ungeduldig auf und ab und schlug sich dabei immer wieder mit der Faust in die offene Hand, während Winston Nkata im Prince of Wales, einem Pub gegenüber vom Battersea Park und gleich um die Ecke von Terry Coles Wohnung, mit Lynley telefonierte. Am liebsten hätte sie Nkata den Hörer aus der Hand gerissen und Lynley mit dem energischen Nachdruck Bescheid gesagt, den Winston vermissen ließ. Aber sie wußte, daß sie den Mund halten mußte, wenn Lynley nichts davon erfahren sollte, daß sie ihren Posten am Computer verlassen hatte. »Ich mache heute abend weiter«, hatte sie Nkata hoch und heilig versprochen, als sie gemerkt hatte, daß er vor allem deshalb den Weg von Fulham nach Battersea scheute, weil er fürchtete, sie würde die ihr übertragene Aufgabe völlig vernachlässigen. »Winston, ich schwör’s Ihnen beim Leben meiner Mutter, ich werd an dem Computer hocken, bis ich blind bin. Okay? Aber später. Später. Fahren wir erst nach Battersea.«
    Nkata war dabei, Lynley über ihre Besuche bei Nicola Maidens ehemaligem Arbeitgeber und ihrer derzeitigen Wohngenossin zu berichten. Nachdem er von den Ansichtskarten Nicola Maidens an Vi Nevin erzählt und erklärt hatte, was sie angeblich zu bedeuten hatten, kam er darauf zu sprechen, daß Nicola Maidens Zimmer in der Maisonettewohnung in Fulham allem Anschein nach »aufgeräumt« worden war, bevor er Gelegenheit gehabt hatte, es zu besichtigen. »Oder kennen Sie vielleicht Frauen, bei denen überhaupt nichts rumliegt, was irgendwas über ihre Freunde und Vorlieben verrät?« fragte Nkata. »Mann, eins weiß ich mit Sicherheit: Diese Schnepfe hat uns da unten vor dem Haus eine Ewigkeit warten lassen, weil sie schnell noch irgendwas aus dem Zimmer verschwinden lassen mußte, nachdem sie gehört hatte, daß die Bullen da sind.«
    Barbara hielt den Atem an, als sie das »uns« hörte. Lynley war schließlich kein Idiot. Und er reagierte offenbar auch sofort, denn Nkata erwiderte auf eine Bemerkung von ihm mit einem Blick auf Barbara: »Was? ... Nein, nein. War nur so ’ne dumme Redensart ... Ja klar. Ich hab’s mir hinter die Ohren geschrieben.«
    Danach hörte er eine Weile schweigend zu, während Lynley vermutlich berichtete, wie sich die Dinge in seinem Teil der Welt entwickelten. Einmal lachte er laut über irgendeine Bemerkung und sagte: »Um den Spaß rundherum geht’s ihm? Na, wer das glaubt, wird selig«. Etwas später antwortete er offenbar

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