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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sein, aber jetzt steh ich besser da als Sie. Ich find das ziemlich ätzend, wo ich überhaupt nichts dafür getan hab.«
    »Ach was, vergessen Sie’s. Es war doch die einzige Möglichkeit. Mich aus der Sache rauszuhalten, meine ich, damit der hohe Herr nicht gleich wieder Zustände kriegt. Was hat er denn jetzt vor?«
    Sie hörte schweigend zu, als Nkata ihr von Lynleys Plan berichtete, den Langbogen in Broughton Manor zu suchen. Kopfschüttelnd über die Sinnlosigkeit seiner Überlegungen sagte sie am Ende: »Verlorene Liebesmüh, Winnie. Der Langbogen ist nicht in Derbyshire.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Ich fühle es einfach.« Sie packte die Sachen zusammen, die sie in Lynleys Büro mitgebracht hatte. »Kann sein, daß ich mich ein, zwei Tage grippekrank melde, aber Sie wissen natürlich nichts davon. Okay?«
    Nkata nickte. »Was haben Sie denn vor?«
    Barbara hielt hoch, was Jason Harley ihr mitgegeben hatte, bevor sie in Westerham weggefahren war. Es war eine ziemlich umfangreiche Adressenliste von Leuten, die regelmäßig jedes Vierteljahr seine Kataloge zugeschickt bekamen. Außerdem hatte er ihr eine Liste aller Personen mitgegeben, die in den vergangenen sechs Monaten etwas bei ihm bestellt hatten. »Wahrscheinlich werden Ihnen die Sachen nicht viel nützen«, hatte er gesagt, »denn es gibt ja reichlich Bogensportgeschäfte, bei denen der Mann, den Sie suchen, seine Pfeile bestellt haben kann. Aber wenn Sie die Listen mal durchsehen wollen, können Sie sie gern mitnehmen.«
    Sie hatte sich das nicht zweimal sagen lassen und hatte obendrein noch zwei seiner Kataloge mitgenommen. Als leichte Sonntagabendlektüre, hatte sie sich gesagt, als sie sie in ihre Umhängetasche gestopft hatte. So, wie die Dinge jetzt standen, konnte sie ja sonst nur Däumchen drehen.
    »Und Sie?« fragte sie Nkata. »Hat der Inspector Ihnen einen neuen Auftrag gegeben?«
    »Sonntag abend bei Mama und Dad!«
    »Na, wenn das nichts ist!« Sie verabschiedete sich und wollte gerade hinausgehen, als das Telefon auf Lynleys Schreibtisch zu läuten begann. »Oje«, sagte sie. »Ich glaube, den Sonntag abend können Sie vergessen, Winston.«
    »Mist«, grummelte er und griff zum Telefon.
    Sie bekam nur seine Seite des Gesprächs mit, die sich etwa so anhörte: »Nein. Nein, er ist nicht hier. Tut mir leid ... er ist oben in Derbyshire ... Constable Winston Nkata ... ja. Richtig. Ich bin ziemlich auf dem laufenden, aber es ist leider nicht derselbe Fall ...« Es folgte eine längere Pause, während der die Person am anderen Ende der Leitung unablässig sprach. Dann sagte Nkata:
    »Ach was?« und lächelte. Er sah Barbara an und hielt aus irgendeinem Grund den Daumen gestreckt in die Höhe. »Das ist eine gute Nachricht. Die beste überhaupt. Vielen Dank.« Er hörte noch einen Moment zu und warf einen Blick auf die Wanduhr.
    »Ja, geht in Ordnung. Sagen wir, eine halbe Stunde ... ja. Klar, sicher haben wir jemanden, der eine Aussage aufnehmen kann.«
    Nach einem Grußwort legte er auf und nickte Barbara zu. »Das sind Sie.«
    »Ich? Moment mal, Winnie, Sie haben mir nichts zu sagen«, protestierte Barbara, die ihre Sonntagabendpläne den Bach hinuntergehen sah.
    »Stimmt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie das verpassen wollen.«
    »Ich bin raus aus dem Fall.«
    »Das weiß ich. Aber der Chef ist der Ansicht, daß diese Sache sowieso nicht mehr zu unserm Fall gehört. Ich wüßte nicht, warum Sie sie da nicht übernehmen sollten.«
    »Was denn überhaupt?«
    »Vi Nevin ist aufgewacht. Sie ist bei vollem Bewußtsein, Barb. Und irgend jemand muß ihre Aussage aufnehmen.«
    Lynley rief Inspector Hanken zu Hause an, wo dieser sich in seiner kleinen Garage gerade verzweifelt bemühte, die Montageanleitung für eine Kinderschaukel zu begreifen. »Ich bin doch kein gottverdammter Bauingenieur«, erklärte er wütend und schien dankbar, einen Anlaß zu haben, das hoffnungslose Unterfangen fürs erste bleibenlassen zu können.
    Lynley setzte ihn über die neuen Erkenntnisse ins Bild, und Hanken war ebenfalls der Ansicht, daß ein Pfeil die Waffe sein könnte, nach der sie gesucht hatten. »Das wäre auch eine Erklärung dafür, warum sie nicht zusammen mit dem Messer in dem Streugutkasten versteckt wurde«, sagte er. »Und ich denke, ich weiß auch schon, wessen Initialen wir auf dem Pfeil finden würden.«
    »Ja, ich erinnere mich, daß Sie mir einmal erzählt haben, was Julian Britton alles versucht, um Geld für die

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