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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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das der Grund sein, weshalb Nicola Maiden den Heiratsantrag von Julian Britton abgelehnt hat?« fragte Lynley.
    Upman machte eine überraschtes Gesicht. »Ich hatte keine Ahnung, daß er ihr einen gemacht hat.«
    »Sie hat es Ihnen nicht erzählt?«
    »Sie hat bei mir gearbeitet, Inspector. Ich war nicht ihr Vertrauter.«
    »Waren Sie vielleicht noch etwas anderes für sie?« warf Hanken ein, offensichtlich verärgert über den Ton von Upmans letzter Bemerkung. »Außer ihr Arbeitgeber natürlich.«
    Upman nahm den Briefbeschwerer in Form einer Geige von seinem Schreibtisch. Er strich mit dem Finger die Saiten entlang und zupfte sie, als wollte er feststellen, ob sie richtig gestimmt seien. Er sagte: »Sie meinen wohl, ob Nicola Maiden und ich eine persönliche Beziehung miteinander hatten.«
    »Wenn ein Mann und eine Frau regelmäßig eng zusammenarbeiten«, versetzte Hanken, »kommt so was schon mal vor.«
    »Nicht bei mir.«
    »Mit anderen Worten, Ihre Beziehung zu Nicola Maiden ging über das Geschäftliche nicht hinaus.«
    »Richtig.« Upman legte den Briefbeschwerer wieder nieder und griff nach einem Bleistifthalter. Er begann, alle stumpfen Bleistifte herauszunehmen, und legte sie ordentlich neben sich auf den Schreibtisch. »Andy Maiden hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich zwischen Nicola und mir etwas angesponnen hätte«, erklärte er. »Er hat mehr als einmal entsprechende Andeutungen gemacht, und immer wenn ich zum Essen in Maiden Hall war, hatte er es offensichtlich darauf angelegt, Nicola und mich zusammenzubringen, vorausgesetzt natürlich, sie war zu Hause. Mir war also klar, was er sich erhoffte, aber ich konnte ihm nicht damit dienen.«
    »Warum nicht?« fragte Hanken. »Stimmte mit dem Mädchen irgendwas nicht?«
    »Sie war einfach nicht mein Typ.«
    »Was für ein Typ war sie denn?« wollte Lynley wissen.
    »Keine Ahnung. Was spielt das schon für eine Rolle? Ich bin ... na ja, ich bin in ziemlich festen Händen.«
    »›In ziemlich festen Händen?‹« wiederholte Hanken.
    »Wir haben eine Vereinbarung. Ich meine, wir sehen uns ziemlich regelmäßig. Ich habe sie vor zwei Jahren bei ihrer Scheidung vertreten und ... Herrgott noch mal, was soll das?« Seine Fassade der Gelassenheit schien die ersten Risse zu bekommen. Lynley hätte gern gewußt, warum er plötzlich so erregt war.
    Hanken bemerkte es auch und begann sogleich zu bohren. »Aber Sie haben Nicola Maiden attraktiv gefunden?« »Natürlich. Ich bin ja nicht blind. Sie war attraktiv.«
    »Und wußte Ihre geschiedene Freundin von ihr?«
    »Sie ist nicht meine geschiedene Freundin. Sie ist nichts dergleichen. Wir sehen uns ab und zu. Das ist alles. Im übrigen gab es nichts, was Joyce hätte interessieren können.«
    »Joyce?« fragte Lynley.
    »Seine geschiedene Freundin«, sagte Hanken.
    »Es gab nichts, was Joyce hätte interessieren können«, wiederholte Upman nachdrücklich, »weil zwischen Nicola und mir nichts war. Eine Frau attraktiv zu finden und sich auf etwas einzulassen, das keine Zukunft gehabt hätte, sind zwei völlig verschiedene Dinge.«
    »Wieso hätte es keine Zukunft gehabt?« fragte Lynley.
    »Weil wir beide anderweitig gebunden waren. Wenn ich also wirklich daran gedacht hätte, mein Glück zu versuchen – was ich wohlgemerkt, nicht getan habe –, hätte ich mir nur einen Haufen Frust eingehandelt.«
    »Aber sie hat Julian Brittons Heiratsantrag abgelehnt«, wandte Hanken ein. »Das läßt doch vermuten, daß sie nicht so fest gebunden war, wie Sie vermuten, sondern vielleicht einen anderen im Auge hatte.«
    »Mich jedenfalls bestimmt nicht, Und was Britton angeht, diesen armen Kerl, so wette ich darauf, daß sie ihm einen Korb gegeben hat, weil sein Einkommen nicht ihren Vorstellungen entsprach. Ich vermute, daß sie einen Kerl mit einem dicken Bankkonto an der Hand hatte, wahrscheinlich in London.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?« fragte Lynley.
    Upman dachte über die Frage nach. Er schien erleichtert, selbst aus dem Schneider zu sein. »Sie hatte einen Pager und wurde manchmal in der Kanzlei angepiepst«, sagte er schließlich.
    »Einmal fragte sie mich danach, ob ich was dagegen hätte, wenn sie in London anriefe, um jemanden die Nummer hier zu geben, damit er sie zurückrufen könne. Das hat der Betreffende dann auch getan. Mehrmals.«
    »Aber wieso schließen Sie daraus, daß es sich um jemanden mit Geld handelte?« wollte Lynley wissen. »Ein paar Ferngespräche sind doch keine Riesenausgabe.«
    »Nein.

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