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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Jessica.
    »Ernsthaft«, fügte Marc hinzu. »Es sei denn, dir wäre in den letzten Tagen ein Penis gewachsen.«
    »Vielen Dank für nichts, ihr Widerlinge. Hör mal gut zu, Sinclair, selbst wenn ich so etwas Ekliges täte – und das kannst du gleich wieder vergessen –, woher weiß ich, dass sie nicht alle wie Nick werden?«
    »Weil sie alle Zugang zu dir hätten. Du wirst dich nicht einmal an ihnen nähren und sie dann im Stich lassen.«
    »So war das nicht«, sagte ich leise.
    »Wenn du es sagst.« Er grinste breit, dieses Ekelpaket.
    »Es ist bestimmt nicht so schlimm, wie er es darstellt«, versuchte Marc mich zu trösten. »Schau, ich bin kein Wrack.
    Nicht deswegen zumindest.«
    »Er ist homosexuell. Auf ihn wirkt es anders.«
    »ER steht genau vor dir, hallo?!«
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    »Und«, fuhr Sinclair fort, »wie Jessica schon feststellte, er wohnt hier. Mit dir.«
    »Hehe, jemand muss schließlich den Kühlschrank abtau-en!«
    Ich lachte. Sinclair ignorierte uns und fuhr mit seinen Ausführungen fort. »Nimm zwei. Oder drei. Ernähre dich von ihnen und sei ihnen dann zu Willen. Du wirst sehen, es ist ein sehr zufriedenstellendes Arrangement.«
    Jetzt lachte ich nicht mehr. »Tja, der Unterschied zwischen dir und mir liegt hier, das sag ich dir.«
    »Ein Gedicht, ein Gedicht!«, rief Marc. Ich sah ihn scharf an, aber Marc lächelte nur ungerührt. Ich wandte mich wieder Sinclair zu: »So machst du aus einem menschlichen Wesen ein Tier, dein Haustier.« Niemals würde ich den kühlamüsierten Blick vergessen, mit dem er sich erst die eine, dann die andere seiner Damenbegleitung vorgenom-men hatte. Es war ihm vollkommen gleichgültig gewesen, wer in seinem Bett lag. Niemals würde ich jemanden spü-
    ren lassen wollen, dass er ein beliebig austauschbares Teil eines größeren Plans war.
    Niemals.
    »Hast du vor deinem Unfall kein Fleisch gegessen?«, fragte er. »Du warst stark, und um stark zu bleiben, hast du Schwächere benutzt. Raubtiere tun das. Und Vampire tun das. Sonst wärst du ja ein idiotischer Tierschützer, der will, dass wir alle Gras knabbern und Nektar trinken.«
    »Oho, jetzt wird’s ernst«, murmelte Jessica.
    »Ich bin Mitglied im Tierschutzbund«, sagte ich, »Ich habe Fleisch gegessen, natürlich, aber ich denke nicht, dass wir einem Kaninchen Rasiercreme in die Kehle schütten 210

    oder einem Hund Make-up ins Auge reiben sollten, nur um Frauen dichte Wimpern zu verschaffen. Es ist eine Sache, sich angemessen zu ernähren, und eine andere, sich ausgestopfte Tierköpfe an die Wand zu hängen oder ein Deodorant herzustellen, dessen Unbedenklichkeit zuvor an Tieren erprobt wurde.«
    »Eine vampirische Tierschützerin.« Sinclair konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    »Du bist eine von denen?«, sagte Marc erschrocken. »Mist, das wusste ich nicht! Ich fühle mich besudelt! Warum hast du nichts gesagt?«
    Ich war verwirrt. »Dass ich ein Vampir bin, stört dich nicht, aber dass ich Mitglied im Tierschutzbund bin?«
    »Als du nur eine von Satans Untergebenen warst, konnte ich damit umgehen. Aber eine, die Bäume umarmt und Seidenäffchen liebt . . . igitt! Ich habe auch meinen Stolz!«
    Jessica gluckste und begann laut zu lachen.
    Sinclair grinste dreckig und ließ mich nicht aus den Augen. Ich bemerkte, dass er darauf achtete, seine Zähne nicht zu zeigen. Wahrscheinlich wären Marc und Jessica sonst schreiend aus dem Raum gelaufen.
    »Ich sehe lieber mal nach den anderen«, sagte ich schließ-
    lich. Als ich an ihnen vorbeiging, ignorierte ich Marc, der mir mit den Fingern das satanistische Symbol machte.
    Dennis kam mir entgegen. »Wir brauchen Kleider für Nick«, rief er mir über die Schulter hinweg zu. »Etwas, was er auf dem Nachhauseweg tragen und nicht mit dir in Verbindung bringen kann.«
    »Ich habe ein paar alte Jogginganzüge, die ich nicht mehr trage. Unterste Schublade links. Mein Name steht nicht 211

    drin, wenn du das meinst. Sie werden ihm ein bisschen klein sein, aber es wird reichen.« Dann betrat ich mein Badezimmer.
    Nick sah wieder ein bisschen lebendiger aus, und das war auch verständlich, denn sein Kopf ruhte auf Tinas Brüsten, während sie langsam und genussvoll seinen Rücken mit Seifenschaum massierte. In der Tat war er sehr erfreut, sie zu sehen. Ich war erleichtert, ihn so zu sehen, denn ich hatte schon befürchtet, dass er niemals wieder in dieser Weise Freude würde empfinden können.
    »Wie läuft es denn hier drinnen?«, fragte ich. Dabei war ich in Tinas

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