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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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kleines Kind voller Vorfreude auf Weihnachten aus dem Bett gesprungen war.
    Mit Will war ich zwar manchmal in milder Stimmung erwacht, aber nicht quicklebendig und quietschvergnügt, wie mein Onkel das immer nannte. Diese Beschreibung erinnerte mich eigentlich an fröhlich herumtollende Eichhörnchen, was im Falle meines Onkels recht ironisch war, wenn man seine.22-Kaliber-Reaktion auf solche Tierchen in Betracht zog …
    Ich ließ Quinton im Bett zurück, während ich Kaffee aufsetzte und mich duschte. Chaos hatte sich bereits in der Nacht wie ein Wilder gebärdet. Jetzt tanzte er zornig durch die Wohnung und warf sich wütend auf den Boden – fast wie ein schmollendes Kind, das nicht bekommt, was
es will. Als Quinton schließlich auch aus dem Badezimmer kam, wo er sich geduscht hatte, war Chaos gerade dabei, zu versuchen, mich in die Zehen zu beißen.
    »Hi«, begrüßte ich Quinton. Doch er legte einen Finger auf die Lippen und beugte sich vor, um mir ins Ohr zu flüstern: »Achte einfach nicht auf mich.«
    Ein wenig verwundert ging ich in die Hocke, um das Frettchen hochzuheben, ehe es mich zu sehr zurichtete. Chaos biss mich heftig in den Daumen. »Aua!«, rief ich. »Wofür war das denn?«
    Chaos stieß einen schrillen Laut aus und versuchte, mir zu entkommen. Quinton hörte für einen Moment auf, in seinem Rucksack herumzukramen, und drehte sich mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier zu uns um. Ich lockerte meinen Griff ein wenig, ohne das Tier jedoch loszulassen. Daraufhin beruhigte es sich etwas, auch wenn es noch immer versuchte, sich aus meiner Hand zu winden. Ich setzte Chaos also auf den Boden, und er raste zu seinem Käfig.
    Als ich ihm folgte und nachsah, was ihn ritt, begann Quinton mit einem elektronischen Gerät systematisch das Zimmer abzusuchen.
    »Hey, kleiner Quälgeist«, scherzte ich mit meinem Haustier. »Was ist los mit dir?«
    Chaos streckte für einen Moment den Kopf aus seinem Nest aus alten Sweatshirts und stieß einen tiefen Frettchenseufzer aus. Ich strich ihm mit dem Finger sanft über die Ohren, und er rieb sich an meiner Hand. Sobald ich aber versuchte, ihn herauszuholen, verbarg er sich wieder unter den Stoffresten.
    »Du bist heute aber seltsam. Geht es dir nicht gut, oder was? Krank siehst du eigentlich nicht aus …«

    Quinton legte das Gerät beiseite und setzte sich neben mich auf den Boden, um nun ebenfalls in den Käfig zu schauen. »Wie alt ist er eigentlich?«
    »Sechs.«
    »Hm. Ein ehrwürdiges Alter für ein Frettchen. Vielleicht solltest du ihn mal untersuchen lassen.«
    »In zwei Wochen ist sowieso seine Impfung fällig. Aber wenn er sich weiterhin so seltsam benimmt, bringe ich ihn vielleicht schon früher hin«, antwortete ich. Dann betrachtete ich Quinton fragend. »Alles erledigt?«
    »Ja. Deine Wohnung ist nicht verwanzt«, erwiderte er, wobei er trotzdem leise sprach. »Allerdings gibt es immer die Möglichkeit, dass man indirekt über das Telefon abgehört wird. Entweder zapfen sie es irgendwo zentral an oder es gibt zum Beispiel auch Parabolantennen, mit denen man aus der Ferne einen gezielten Lauschangriff starten kann. Die sind jedoch ziemlich umständlich zu installieren, weshalb ich nicht annehme, dass sich Fern die Mühe macht. Entweder interessiert sie sich nicht für dein Zuhause, oder es stehen ihr nicht allzu viele Mittel zur Verfügung. Wir sollten auf jeden Fall auch dein Büro kontrollieren. Hat sich eigentlich dein Alarm über Handy gemeldet, seitdem Fern bei dir war?«
    »Oh, verdammt! Das Handy!« Ich sprang auf und suchte meine Tasche, aus der ich nacheinander Schlüssel, Feder, Munition und Geldbörse zutage beförderte.
    Quinton kniete sich neben mich und hob die Fasanenfeder auf. Dann bot er sie mir spielerisch ehrfürchtig dar. »Ihr Schwert, Mylady Zombietöter.«
    Ich musste lachen, und er grinste. Sogleich wurde er im Grau von kleinen pinkfarbenen und goldenen Funken umgeben, die diesmal an Champagnerblasen erinnerten.
Meine Wangen erhitzten sich, und meine Fingerspitzen zitterten erregt.
    Ich wandte mich ab, steckte die Fasanenfeder in die Tasche zurück und versuchte, mich wieder auf die Jagd nach dem Handy zu konzentrieren. Aber Quinton führte anderes im Schilde. Er stellte sich hinter mich und berührte sanft meine Schultern.
    »Harper, ich möchte dich nicht nervös machen. Letzte Nacht war wunderbar – wenn man einmal von dem Monster absieht -, aber das muss nicht heißen …«
    »Sei still«, unterbrach ich ihn. »Sag

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