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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Gegend hinter dem medizinischen Institut, in der wir uns nun befanden, war voller Baustellen, wie das für einen ständig wachsenden Campus typisch ist. Nachdem ich den Rover geparkt hatte, liefen wir um das westliche Ende des South Campus Center, um zur San Juan Road und dem ozeanographischen Dock zu gelangen. Wieder protestierte mein kaputtes Knie.
    Am Dock waren weder Lass noch Tanker zu sehen. Quinton blieb neben mir stehen. Der Nebel, der von Portage Bay aufstieg, wurde immer dichter.
    »Wo ist er?«, fragte er atemlos. »Dieser verdammte Lass …«
    »Wo war das Showboat früher?«, wollte ich wissen.
    Ben hatte uns nun ebenfalls erreicht. »Etwas westlich von hier … Dieses offene Areal, an dem wir vorbei sind. Neben dem Campustor. Wir hätten ihn aber eigentlich sehen müssen, als wir die Straße entlanggelaufen sind.«
    Endlich traf auch Fish ein, der ziemlich mitgenommen aussah. Er stützte die Hände auf die Knie, während er um Luft rang.
    Im dichter werdenden Nebel bellte und knurrte auf einmal ein Hund.
    »Das muss Bella sein!«, rief Quinton und zeigte nach Osten zur Lachsfischerei.
    Ich schob die normale Welt beiseite und stürzte mich ins Grau, das zur Abwechslung einmal leichter zu erkennen war als die reale Umgebung im dichten Nebel. Als ich zwei Knoten aus hellem Licht entdeckte, die sich zwischen
den Fischereitürmen umkreisten, rannte ich darauf zu. Quinton und Ben folgten mit dem keuchenden Fish im Schlepptau. Während ich lief, tastete ich nach meiner Pistole, die ich in den Hosenbund gesteckt hatte. Doch ich konnte sie nicht greifen. Die Waffe war da, denn sie drückte gegen meine Haut, aber ich war nicht in der Lage, sie zu berühren. Panik ergriff mich. War ich zu tief ins Grau vorgedrungen, um etwas so Normales wie eine Waffe noch halten zu können?
    Falls Lass seinen Elektroschocker dabeihatte, mochte ich vielleicht eine Chance gegen ihn haben. Doch Sisiutl konnte ich so nicht zurückdrängen. Vermutlich hatte au ßer Quinton keiner der anderen eine Waffe dabei.
    Der Hund heulte auf, und ein weißer Bogen ergoss sich zwischen den beiden hellen Gestalten vor mir. Einer der Knoten aus Licht drehte sich und begann, sich zu entfernen. Der andere jagte ihm nach.
    Auf einmal hörte ich im Flüstern und Gemurmel des Grau eine Stimme aus der normalen Welt. »Lass!«, brüllte Quinton neben mir. »Lass! Nicht!«
    Ich landete ruckartig in der normalen Welt und blieb kurz vor dem Laichbecken und wenige Meter vor Lass stehen. Dieser war gerade dabei, sich zu uns umzudrehen. Wieder wollte ich nach meiner Waffe greifen, aber Quinton legte mir warnend die Hand auf die Schulter, ohne Lass aus den Augen zu lassen. Er ging einen Schritt auf ihn zu, während Ben und Fish keuchend in unserer Nähe anhielten. Das Energienetz des Grau surrte vor Spannung und schien den normalen Nebel rot zu färben.
    Lass, der sich sprungbereit zusammengekauert hatte, sah uns an. Seine Augen schossen zwischen uns hin und her. Der Elektroschocker befand sich in seiner Hand und
gab ein knackendes Geräusch von sich, während sein Besitzer vor Angst und Entzugserscheinungen zitterte.
    »Q-Man«, murmelte er mühsam, als ob es eine große Anstrengung für ihn bedeutete, das Gesicht und den Namen zusammenzubringen.
    Eine Wolke aus fauligem Olivgrün, die von orangefarbenen Blitzen erhellt wurde, hatte sich im Grau um ihn gelegt. Im Gegensatz zu Quinton schien er allerdings zwei dunkle Schatten zu haben. Für einen Moment dachte ich an Ben und Fish, die sich hinter mir befanden, aber ich wagte nicht, mich umzudrehen. Lass richtete sich auf. Seine Angst schien ein wenig nachgelassen zu haben, seitdem er Quinton erkannt hatte. »Mann … Ich … Was willst du?«
    »Wo ist Tanker?«, fragte Quinton.
    »Keine Ahnung, Mann! Ich war … Ich weiß nicht. Dieser Hund. Mann, dieser Hund hat versucht, mich umzubringen. Alle Hunde versuchen mich umzubringen. Die hassen mich! Die verfolgen mich!«
    Quinton näherte sich Lass vorsichtig. Sein langer Mantel berührte fast den Boden. »Der Hund ist weg. Bella wird dich in Zukunft in Ruhe lassen, Lass. Ich glaube nicht, dass du den Schocker noch brauchst.« Er streckte die Hand aus. »Du kannst ihn mir jetzt wieder zurückgeben.«
    »Nein! Der andere ist noch da!«, rief Lass, sprang auf und wich erschreckt zurück. »Das große … das große Ding … der Schlangenhund! Der wird mich fressen. Der wird mich wie Tandy zerfetzen. Mann, der hat es auf mich abgesehen! Der will mich fressen!«
    Quinton

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