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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Dreck oder Ruß oder etwas anderem Schwarzem, Ekligem verschmiert, sodass ich die Aufschrift auf den Seiten nicht lesen kann. An den Fenstern drängen sich schwarze Gestalten. Graue Menschen, so wird mir klar. Auf ihrem Weg in die Unterwelt.
    Sams Augen sind geschlossen, sein Körper ist vollkommen reglos, als hätte ich ihn in Stein verwandelt.
    «Sam …», dränge ich. «Wir sollten gehen.»
    Er öffnet die Augen. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als habe er Schmerzen. Er betrachtet Christian und mich, als wisse er nicht mehr, was er mit uns anfangen soll. Als habe er auf einmal Bedenken.
    «Seid ihr euch absolut sicher, dass ihr das machen wollt?», fragt er, seine Stimme klingt heiser. «Wenn ihr erst einmal in diesen speziellen Zug eingestiegen seid, gibt es für euch kein Zurück mehr.»
    «Wieso müssen wir einen Zug nehmen?», fragt Christian impulsiv. «Kannst du uns nicht hinbringen, wie du es schon einmal mit Clara und ihrer Mutter gemacht hast?»
    Samjeeza scheint etwas von seinem Gleichgewicht zurückzugewinnen. «Wenn ich auf diese Weise Kraft einsetzen würde, könnte das, was ich tue, Aufmerksamkeit erregen, und dann könnte unsere Spur zurückverfolgt werden. Nein, ihr müsst den gleichen Weg gehen wie die ganz gewöhnlichen Verdammten dieser Erde, auf einer Fähre, im Auto oder im Zug.»
    «Also schön», sagt Christian angespannt. «Dann fahren wir mit dem Zug.
    Bist du sicher? , frage ich ihn wortlos und sehe ihm in die Augen.
    Ich gehe dahin, wohin du gehst , antwortet er.
    Ich drehe mich zu Samjeeza um. «Wir sind bereit.»
    Er nickt.
    «Hört mir gut zu. Ich bringe euch zu eurer Freundin, an den Ort, an den ich sie bestellt habe, und ihr müsst sie überreden, mit euch zu gehen.»
    «Sie überreden?», wirft Christian ein. «Will sie denn nicht von dort weg?»
    Samjeeza beachtet ihn nicht, konzentriert sich auf mich. «Sprich mit niemandem außer mit diesem Mädchen.»
    Was denn? Denkt er etwa, ich werde mit dem Erstbesten, über den ich stolpere, einen kleinen Plausch halten? «Geht klar.»
    «Mit sonst niemandem», wiederholt er eindringlich und spricht laut, damit ich ihn höre, als der Zug vor uns zum Stehen kommt. «Haltet den Kopf gesenkt. Seht keinem in die Augen.» Er wendet sich an Christian. «Versuch, Körperkontakt mit deiner Freundin zu halten, aber Achtung: Jedes äußere Zeichen von Zuneigung oder Verbundenheit zwischen euch wird bemerkt werden, und bemerkt werden wollt ihr nicht. Bleibt nahe bei mir, aber berührt mich nicht. Seht mich nicht direkt an. Sprecht nicht mit mir. Wenn ich bei euch bleiben soll, müsst ihr alles genau so machen, wie ich es euch sage, und zwar sofort, ohne Fragen zu stellen. Habt ihr verstanden?»
    Ich nicke wortlos.
    Samjeeza nimmt zwei goldene Münzen aus seiner Tasche und drückt sie mir in die Hand. «Für die Überfahrt.» Ich gebe eine an Christian weiter.
    «Dein Haar», sagt er, und ich ziehe mir die Kapuze über den Kopf.
    Die Türen öffnen sich zischend.
    Ich trete näher an Christian heran, bis sich unsere Schultern berühren, hole tief Luft und atme die ganz plötzlich ölige, abgestandene Luft ein, dann lasse ich seine Hand los. Gemeinsam folgen wir Samjeeza in den wartenden Waggon. Die Türen schließen sich hinter uns. Es gibt kein Zurück mehr.
    Das ist es nun.
    Wir fahren in die Hölle.

    In dem Waggon ist es dunkel. Sofort überwältigt mich ein klaustrophobisches Gefühl, als wollten die verrußten Wände uns umschließen, uns gefangen nehmen. Es ist auch nicht gerade eine Hilfe, dass wir von Menschen bedrängt werden, die wie Schatten sind, substanzlos und gespenstisch, manchmal so immateriell, dass ich durch sie hindurchsehen kann oder sie sich zu überlagern scheinen und offenbar alle denselben Platz einnehmen. Gelegentlich kommt ein Stöhnen von einer dieser Gestalten oder das Geräusch eines Mannes, der erbarmungswürdig hustet, einer Frau, die weint. Die Lampen über unseren Köpfen sind rot und flackern, surren wie wütende Insekten. Draußen vor dem Fenster ist nichts als Schwärze, als durchquerten wir einen endlosen Tunnel.
    Ich habe Angst. Ich will mich an Christians Hand klammern, aber das darf ich nicht. Die Leute würden es merken. Wir wollen nicht, dass man uns bemerkt. Man darf uns nicht bemerken. Also setze ich mich, mit gesenktem Kopf, schaue auf den Boden, mein Herz hämmert, poch, poch, poch , und ab und zu stoße ich mit dem Bein gegen sein Bein, und seine Nervosität in dieser Situation, seine Angst,

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