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Unersaettlich - Scharfe Stories

Unersaettlich - Scharfe Stories

Titel: Unersaettlich - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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gegangen, als der Crash war?«
    »Nein. Ich habe gekündigt, weil ich das Unvorhersehbare anders erleben wollte. Ungewissheit reizt mich, aber zugleich wollte ich auch die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellen. Außerdem hatte ich ein Loft in Docklands, das im Wert ständig stieg, und das langweilte mich. Ich wollte etwas weniger Dauerhaftes und Stetiges. Jetzt habe ich eine Art Wohnmobil an den Klippen, das bei jeder Flut Gefahr läuft, weggespült zu werden.«
    Ich fand zwar seine Aussagen reichlich komplex, beschloss jedoch, genug Hintergrundinformationen gesammelt zu haben, und fragte ihn, ob er jetzt zur Demonstration an der Scheune schreiten könnte.
    »Folgen Sie mir«, befahl er, und bewundernd betrachtete ich seinen Hintern, als er die Leiter hinaufstieg. Seine Hose war mit Sicherheit eine original Moleskin-Arbeitshose. Ich raffte meinen Rock, als ich ihm folgte, und drückte dann Brüste und Bauch gegen das heiße Stroh, das er in den letzten Wochen bereits verteilt hatte. Ich kam mir vor, als nähme ich ein Sonnenbad in einem riesigen Nest. Er kletterte bereits von der Regenrinne zum First, dreieinhalb Meter über mir.
    »Sehen Sie«, rief er zu mir herunter, »ein Dachdecker kniet oder steht die meiste Zeit auf Leitersprossen. Das erzeugt eine Menge Druck auf die Knochen.« Mir wäre es lieber gewesen, er hätte seine Hüftknochen auf mich gedrückt. Ja, das wäre wundervoll gewesen. Stattdessen faselte er weiter über Schuhwerk.
    »Christina, Sie brauchen gute Sohlen unter den Stiefeln
und Knieschoner. Deshalb habe ich diese Flicken auf meiner Hose.«
    Das könnte nützlich sein, dachte ich mit leuchtenden Augen. Männer stellten sich für meinen Geschmack oft mit ihren Knien zu sehr an. Mal ehrlich, was macht es schon, wenn sich der Teppichflor in die Haut drückt?
    »Für gewöhnlich arbeiten wir zu mehreren oder mindestens mit einem Lehrling. An einem schönen sonnigen Tag braucht man jemanden, der einem die Schilfbündel anreicht, weil es so schneller geht. Es spart Zeit und Energie – und durchbricht die Monotonie. Dachdecken ist monoton, nicht idyllisch. Ich verbringe jedenfalls viel Zeit mit Fantasien.«
    Ich fragte mich, ob ich ihn wohl nach dem Gegenstand seiner Fantasien fragen konnte, aber sein Grinsen sagte alles. Es war wie ein Hoffnungsstrahl nach all dem geschäftlichen Gerede. Vielleicht konnte er ja nur an Sex denken, wenn er sich in großer Höhe bewegte. Er saß mittlerweile auf dem Dachfirst wie ein Cowboy auf seinem Pferd. Er sähe in Chaps ohne Hosen bestimmt gut aus, dachte ich und stellte mir seinen Schwanz vor. »Heute schneide ich den Überschuss ab, damit das Dach ordentlich aussieht.«
    Ich beobachtete ihn, wie er mit seinem Messer das Schilf gleichmäßig abschnitt, und stellte mir vor, wie er mir ordentlich die Haare schnitt, auf dem Kopf und anderswo. Anschließend würde er sein Werk eingehend betrachten.
    Ein Handy klingelte.
    »Das ist Ihres«, meinte er und klopfte auf seine Tasche.
    Das war bestimmt Anna, meine Geliebte, die mir verkünden wollte, sie wäre gerade aus Phuket zurück. Ich ließ es klingeln. Ich wollte, dass er mir den First trimmte. Und zwar sofort. Und den Rest auch.
    »Wollen Sie nicht drangehen?«
    »Das hier ist wichtiger«, rief ich zu ihm hinauf, ohne jedoch zu erläutern, was genau ich damit meinte.
    »Den First fertig zu stellen ist wesentlich interessanter, als auf den glatten Flächen zu arbeiten. Man schafft etwa vierzig Quadratmeter pro Tag, und diese Scheune ist über dreißig Meter lang mit einem zehn Meter langen First, ich werde also ziemlich lange brauchen.«
    »Und, ist das langweilig?«
    »Könnte sein, wenn mir keine gute Fantasie einfällt …
    Wissen Sie«, fuhr er fort, »Strohdachdecker werden oft gebeten, Dinge im Dach zu vergraben – Amulette, Fotos, Zeitungen mit dem aktuellen Datum, Liebesbriefe.«
    »Und, machen Sie das?«
    »Ja, klar. Heute habe ich das zum Beispiel auch vor.«
    »Mmm?« Bei seinem Tonfall wurde mir warm ums Herz.
    »Etwas sehr Wichtiges … Es hat etwas mit Ihnen zu tun … etwas Delikates.«
    »Hmm?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie es mir, Ken?«
    »Möglich.«
    »Na los.«
    »Violette Spitze.«
    Das hörte sich schon besser an.

    »Ich weiß nicht, ob ich das Höschen auf der Leiter ausziehen kann«, erklärte ich. »Ich meine, dann müsste ich ja auf einem Bein stehen.«
    »Ich … äh … könnte Ihnen helfen«, sagte er. »Drehen Sie sich um.«
    Ich drehte meinen Hintern zum Stroh, die

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