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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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auch nicht die Absicht«, sagte sie so beiläufig, dass er nicht wußte, was er darauf antworten sollte.
    Er ging eilig auf Hank und Lorenzo zu, die am anderen Ende des Raumes standen. »Mr. Chavez, Mr. Vallarta, würden Sie uns Gesellschaft leisten?«
    Samantha achtete auf Hanks Bein, als er die ersten Schritte machte, doch alles schien in Ordnung zu sein. Nicht einmal ein Humpeln war zu erkennen. Nachdem sie sich dieser Sorge entledigt hatte, warf sie ihm einen frostigen Blick zu, nahm Lorenzos Arm und ging mit ihm ins Esszimmer .
    »So, Amigo«, sagte sie lächelnd. »Sollte ich endlich deinen Nachnamen erfahren haben?«
    »Si, ich bin stolz darauf, diesen Namen tragen zu dürfen.«
    »Darf ich das so auffassen, dass du deine Ungesetzlichkeiten aufgegeben hast?« spottete sie aus einem Anflug von Leichtsinn heraus.
    Lorenzo grinste breit und nickte. »Ich bin jetzt durch und durch ehrbar. Seit er reich ist, zahlt dein Mann mich gut.«
    »Wenn du diese Unterhaltung fortsetzen willst, wäre ich dir dankbar, wenn du ihn nicht mehr erwähnen würdest«, erwiderte sie mit scharfer Stimme.
    »Ach, Sam.« Er kicherte in sich hinein. »Du hast dich nicht verändert. In deinem Zustand sind die meisten Frauen ruhig und heiter. Aber du bist immer noch eine kleine hitzköpfige Kratzbürste. Soll ich dir sagen, was er getan hat, als du uns die Tür vor der Nase zugeschlagen hast?«
    »Wie konntest du das erklären? Du kannst unmöglich wissen, warum.«
    »0 doch. Du wolltest nicht, dass er dich in deinem momentanen Zustand sieht.«
    »Unsinn«, sagte sie mit erzwungener Ruhe. »Ich wollte ihn einfach nicht sehen, das ist alles.« Als er nichts sagte, fragte sie: »Nun, was hat er getan, als du ihm gesagt hast, ich sei so fett wie eine Kuh?«
    »So habe ich es nicht gesagt.«
    »Lorenzo!«
    »Er hat gelacht«, sagte Lorenzo.
    Samantha zuckte zusammen. »J a, typisch. Ganz typisch.«
    »Du hast mich missverstanden , Sam«, versicherte Lorenzo ihr hastig. »Er freut sich sehr.«
    »Natürlich«, zischte sie. »Er war so verflucht sicher, dass es dazu kommen würde. Jetzt kann er damit angeben.«
    »Ich sage dir, dass er glücklich ist, weil er Vater wird«, beharrte Lorenzo. »Ich kenne ihn gut, Sam, vielleicht besser als du. In diesem Punkt irre ich mich nicht.«
    »Mir ist ganz gleich, was du glaubst, Lorenzo. Ich weiß, dass es anders ist. Hat er nicht gesagt, dass ich in sechs bis sieben Monaten nach ihm Ausschau halten soll? Du selbst hast mir diese Nachricht übermittelt. Was glaubst du wohl, warum ich hierhergekommen bin? Damit er mich nicht findet. Damit er nichts davon erfährt. Aber er ist trotzdem gekommen - und habe ich dich nicht gewarnt, nicht mit mir über ihn zu sprechen?«
    Sobald sie im Esszimmer waren, blieb sie nicht länger an Lorenzos Seite. Sie war wütend. Hank hatte also gelacht? Dieser verfluchte Kerl!
    Samantha setzte sich verdrossen hin doch fast wäre sie wieder aufgestanden, um den Raum zu verlassen, als Hank sich auf den Stuhl neben ihr setzte. Es war ein riesiger Tisch, und sechs Plätze waren frei, doch er muss te sich neben sie setzen.
    Zum Glück wurde das Essen in dem Moment serviert, in dem Sheldon seinen Platz am Kopfende des Tisches einnahm. Samantha konzentrierte sich auf ihren Teller. Das gab ihr die Gelegenheit, sich zu sammeln, ihren Zorn zu unterdrücken und sich zu überlegen, was Hanks Anwesenheit wohl wirklich zu bedeuten hatte.
    Die Unterhaltung, die um sie herum geführt wurde, durchdrang Samanthas Gedanken. Lorenzo, der ihr gegenübersaß, erzählte Jean Merimde von Mexiko. Doch die Worte, die ihr Bruder an Teresa richtete, waren das, was Samanthas Aufmerksamkeit auf sich zog.
    »... und zehn Jahre sind sehr schnell vergangen. Das ist ihr erster Besuch nach all der Zeit.«
    »Dann sie war nicht hier, als dein liebe abuela sterben?« versuchte sich Teresa.
    »Abuela?«
    »Großmutter«, erklärte sie.
    »Aber nein, damals war Samantha nicht hier.«
    »So schade. Eine so nette Frau, so freundlich.«
    Samantha blieb fast der Bissen im Hals stecken. Einen Moment lang vergaß sie Hank völlig, während sie entgeistert Teresa Palacio anstarrte und sich dann fragend an ihren Bruder wandte.
    »Spricht sie von unserer Großmutter, Sheldon?«
    »Ja. Teresa sagt, dass sie sie vor einigen Jahren kennengelernt hat, lange, ehe sie mich kennengelernt hat.«
    »Sie war eine wunderbare Frau«, fügte Teresa hinzu. Ihre dunkelbraunen Augen waren Samantha zugewandt. »Es ist mir eine Freude, dass

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