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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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endgültig gehen lassen. Eine der Aufgaben, die noch bevorstanden, war, Samantha ihrem Vater zu überbringen, und das konnte gefährlich werden, wenn Kingsley sich irgendwelche Tricks ausdachte.
    Samantha konnte gegen die Tür hämmern, so laut sie wollte. Der einzige, der Einwände erheben konnte, war Lorenzo, und Lorenzo war nicht da. Hank hatte ihn aus dem Gebirge geschickt, weil er erkunden sollte, ob sie verfolgt wurden. Außerdem sollte er nachsehen, ob Samantha heimlich Zeichen, die auf ihren Aufenthaltsort hinwiesen, hatte fallenlassen. Lorenzo würde nicht vor morgen zurückkommen. Das war gut so. Hank mochte Lorenzo, und es wäre ihm verhasst gewesen, wenn er sich von Samanthas Doppelzüngigkeit umgarnen ließ. Hank zweifelte nicht daran, dass sie versuchen würde, Lorenzo für sich zu nutzen. Sie würde mit jedem Mittel kämpfen, das ihr in die Finger kam, um von hier fortzukommen.
    »Rufino!« rief Samantha jetzt. Hank grinste. Ein Moment verging, ehe sie rief: »Lorenzo!«
    Hank runzelte die Stirn. Das Hämmern klang jetzt entfernter. Er wußte, dass sie ans Fenster pochte. Wütend sprang er auf. Hank riss die Tür auf. Samantha war vollständig bekleidet bis auf den Stiefel, mit dem sie gegen die Balken vor dem Fenster klopfte. Ihr Haar hing ihr wirr ins Gesicht, und ihre Wangen waren gerötet. Ihre Augen strahlten grünes Feuer. Er blieb verblüfft stehen. In ihrem Zorn war sie ein prachtvoller Anblick. Und bei ihrem Anblick, schmutzig, wüst zerzaust und dennoch unleugbar schön, vergaß Hank seinen Zorn.
    »Was willst du, Sam?«
    »Ein Bad nehmen.«
    »Am Rande des Dorfes fließt ein Fluss vorbei. Es wäre mir ein Vergnügen, dich dorthin zu bringen.«
    Samantha funkelte ihn böse an. »Ich will ein anständiges Bad, ein heißes, und zwar hier.«
    »Das wäre zu mühsam. Es ist einfacher, dich zum Fluss zu bringen.«
    »Mir ist egal, wie mühsam es ist!«
    »Natürlich. Du schleppst ja nicht den Zuber rein und holst das Wasser und machst es warm.«
    »Du weigerst dich?«
    »Wenn du mich nett darum bittest, statt es zu fordern, würde ich es mir vielleicht noch einmal überlegen.«
    Samantha stand erstarrt da. Am liebsten hätte sie ihm den Stiefel an den Kopf geworfen. Doch sie sehnte sich so sehr nach einem Bad, dass er sie diesmal vielleicht doch soweit erniedrigen konnte.
    Sie schluckte schwer. »Könnte ich hier ein Bad nehmen ... bitte?«
    »Ach! Wußte ich doch, dass du dich umstimmen lässt .«
    Samantha riss sich mühsam zusammen. »Nun?« fragte sie. »Du bekommst dein Bad - falls ich in diesem elenden Dorf einen Zuber finde.«
    Er ging und schloss die Tür hinter sich ab. Es dauerte fast eine Stunde, bis er mit einem kleinen, runden Zuber zurückkehrte, der so alt war, dass er sicher löchrig war. Dann brachte er ihr das erhitzte Wasser. Es reichte nur, um den Zuber zur Hälfte zu füllen, aber er hatte Seife und ein Handtuch aufgetrieben, und sogar eine Bürste und Kleider zum Wechseln. Dafür war sie ihm dankbar, aber sie sagte kein Wort.
    Er schien nicht vorzuhaben, aus ihrem Zimmer zu verschwinden. So lässig wie möglich setzte sich Hank auf ihr Bett und lehnte sich an die Wand. Offensichtlich hatte er vor zu bleiben.
    »Was tust du da?« fragte Samantha.
    »Ich habe noch nie einer Frau beim Baden zugesehen«, sagte er. »Ich stelle es mir amüsant vor.«
    »Amüsant?« Sie deutete auf die Tür. »Raus!«
    Doch Hank schüttelte den Kopf, und auf seinem Gesicht breitete sich langsam das Grinsen aus, das sie rasend machte. »Ich bleibe hier.«
    »Dann bade ich eben nicht«, sagte sie.
    »Wie du willst.«
    Mit einem geschmeidigen Satz sprang Hank vom Bett und nahm einen der leeren Eimer, die er auf dem Boden stehen gelassen hatte. Als er anfing, das Wasser wieder aus dem Zuber zu schöpfen, hielt Samantha seinen Arm fest.
    » Lass das!« fauchte sie wütend. »Es macht dir wohl Spaß , mich zu demütigen, was?«
    »Si, gatita , das muss ich zugeben.«
    Sie wandte ihm den Rücken zu. Am liebsten hätte sie vor Wut laut geschrien. Plötzlich fing sie an, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Sie hörte, dass er sich auf das Bett setzte, doch sie machte unbeirrt weiter. Es bestand kein Anlass , alles auszuziehen, aber von ihm würde sie sich nicht demütigen lassen. Sie würde sich waschen, soweit das möglich war, wenn sie ihr Hemdchen und ihren Schlüpfer anließ. Es muss te beides ohnehin gewaschen werden. Samantha stieg in den kleinen Zuber.
    Sie schrie auf, als er seine Hände von

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