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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Wo ich war. Ein hübsches Fichtenwäldchen. Picknicktische. Toilette. Ein hübscher Ort. Wenn man Kind ist, ist der Ort alles, und wenn man ihn verlässt, ist einem dieses Fortgehen absolut bewusst. Mir war jetzt lange nichts mehr bewusst gewesen. So lange, genau gesagt, dass mir nicht mehr bewusst war, wenn ein Ort in einen anderen überging, bis sie alle gleich waren. Aber an diesem Samstag, in diesem kühlen Wäldchen, wo mein Fahrrad auf seinem Ständer stand und meine Füße sich wunderbar fühlten, da hatte ich die Empfindung, die reale Empfindung, Rhode Island verlassen zu haben, aus meinem Leben hinausgefahren zu sein. Connecticut fühlte sich gut an, und vor mir an der Straße lag Stonington und dahinter Mystic, wo mein Pop mit uns hingefahren war, um große Segelschiffe anzusehen und Clam Cakes zu essen.
    Ich war müde und schloss für ein Weilchen die Augen. Ich muss geschlafen haben, denn ich fühlte mich gut, als ich sie wieder aufmachte. Es war schon mitten am Nachmittag, und ich erinnerte mich, wie spät ich aufgestanden war. Ich verließ das Wäldchen und radelte zügig in Richtung Mystic. Ich hatte das Gefühl, ich würde gern das Aquarium dort sehen. Und später würde ich in den Feldern am Meer die Nacht von Connecticut verbringen.

16
    D ie Häuser in den planmäßig angelegten Wohnsiedlungen rings um Brickyard Pond und State Park in Barrington, Rhode Island, sind wirklich hübsch. Große Häuser, mit drei und vier Schlafzimmern und Doppelgaragen und wunderbar manikürten Rasengrundstücken. Die Häuser am Seeufer, die besten Häuser, haben Rasenflächen, die schräg hinunter bis zum blau-braunen Wasser reichen. Auf der anderen Seite des Sees, wo fast zwanzig Jahre lang die Mülldeponie die Gegend beherrschte, standen seit 1955 prachtvolle weiße Stuckvillen im Hacienda-Stil gleichmäßig verstreut unter neuen Pappeln.
    Ich angelte gern im Brickyard Pond. Ich und Tony Travanti von gegenüber fuhren mit ein paar Regenwürmern her und räumten auf. Forellen, Barsche, Hechte und – das ist kein Witz – so große Sonnenbarsche, dass wir immer dachten, es sei ein ganz anderer Fisch. Tony vertrat die Theorie – und ich glaube, sie war gut -, dass eine Menge Müll und Dosen und solches Zeug von der Deponie in den See gekommen war und dass all diese Reste von Lebensmitteln und Medikamenten und Alufolie einfach einen neuen Sonnenbarsch geschaffen hatten. An den anderen Teilen des Seeufers gab es überwiegend nur Bäume und Lehmwege, und wenn man den offiziellen Park hinter sich ließ und am Ufer entlangging, um an den verschilften, von Baumstümpfen durchsetzten Stellen zu angeln, wo die großen Hechte standen, erschien das Gestrüpp prähistorisch.
    Sal der Makkaroni erzählte der Polizei, dass der Chevy, nachdem er versucht habe, Miss Gomes und ihn zu ermorden, den Strand hinuntergefahren und im Schilf verschwunden sei.
    »Dann kam er aus dem Scheißschilf geflogen, raste die Böschung rauf zurück auf die Straße und haute ab. Fuck. Ich werde bei lebendigem Leib gefressen. Diese beschissenen Mücken fressen mich auf.«
    »Klappe, Spaghetti«, sagte der Polizist aus Barrington mit dem Bürstenschnitt. »Nicht solche Ausdrücke vor einer jungen Lady.«
    »Danke«, sagte Debbie Gomes ladylike.
    »Was hab ich denn gesagt?« Sal war ehrlich verwirrt.
    »Der Officer möchte nicht, dass du mich beleidigst«, erklärte Debbie.
    »Ich kann sie nicht beleidigen, Officer«, sagte Sal aufrichtig. »Sie holt mir regelmäßig einen runter.«
    Die Faust in der Magengrube verschlug Sal dem Atem, und er krümmte sich zusammen und fiel auf die Knie. Mühelos bog der Polizist ihm die Arme auf den Rücken und legte ihm Handschellen an. Dann riss er ihn wieder hoch.
    »Danke.« Debbie lächelte.
    Der Polizist erwiderte ihr Lächeln, und dann zog er den nach Luft schnappenden Sal zum Streifenwagen und lehnte ihn dagegen, ehe er zu Debbie zurückkehrte.
    »Hat er dich zu etwas gezwungen?«
    »Sozusagen, nehme ich an.«
    Es war ein kühler Abend, und schon der leiseste Windhauch von der Narragansett Bay brachte frostige Luft mit sich.
    In den nächsten drei Tagen und zwei Nächten veranstaltete die Polizei von Barrington, unterstützt von ihren Kollegen aus East Providence und schließlich auch von der Highway Police aus der Kaserne in Bristol eine Großfahndung über drei Staaten nach Bobby Myers und seiner jungen Ballpartnerin, die er entführt hatte. Mit behördlicher Genehmigung überschritten sie auf ihrer Suche nach

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