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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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hörte andere Leute in den anderen Räumen; ihre Stimmen und Geräusche wurden durch die hohlen Wände verstärkt. Eine Echokammer, in der private Laute von den Tonnen zurückgeworfen wurden. Der Boden war aus gestampftem Lehm, aber man hatte Schlafsäcke darauf ausgebreitet. Faye zog sich das kleine braune Kleid über den Kopf. Sie war nackt bis auf ihre Turnschuhe.
    »Das ist ein … ein … interessantes Zimmer«, sagte ich.
    »Muschi.« Sie deutete auf sich.
    »Sehr … hübsch. Wir haben kein …«
    Faye öffnete meinen Gürtel und zog mir mit derselben Bewegung die Hose herunter. Dann zog sie mir die Shorts herunter. Mein Penis schrumpfte. Es war nicht Fayes Schuld. Er schrumpelte regelrecht in mich hinein. Ich hatte Angst, er würde völlig verschwinden.
    »Wo ist Schwanz?«, fragte sie mich besorgt.
    »Na ja, ich hab noch nie …«
    Faye nahm meine Hände und legte sie auf ihre Brüste. »Titten«, sagte sie.
    Wissen Sie, was mir von diesem Mal ganz klar in Erinnerung ist? Vom ersten Mal? So klar, dass ich es genau vor mir sehen kann? Nippel. Sie waren braun, breit und flach und verwandelten sich dann in spitze kleine Radiergummis. Es war wundervoll, zu fühlen, wie sie sich unter meinen Händen veränderten.
    »Uuuuh«, sagte sie. »Mr. Schwanz kommt zurück.«
    Und, okay, es war lächerlich und dauerte auch bloß eine Minute, und danach, als ich sie bezahlte, lag so etwas wie Übelkeit in ihrem Gesicht, weil sie mit mir zusammen gewesen war – und auch Hass. Aber ich sehe es immer noch klar vor mir. Ich und Faye Dunaway zwischen den Öltonnen.
    Es gibt ein Mädchen am Fließband bei Goddard, in der Qualitätskontrolle für die Puppenaugen. Sie sieht aus wie Faye. Sie ist auch klein, und sie hat die gleichen Haare, aber sie spricht perfekt Englisch, und vielleicht stammt sie aus Japan. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß: Ich habe gesehen, wie sie arbeitet und mit ihren Freundinnen schwatzt und laut lacht, wenn ein Kollege einen Witz erzählt, und ich wünschte, ich wäre verwundet worden, bevor ich ein Mädchen benutzte, das aussah wie sie. Wie wir es taten. Wie ich es tat. Mit all dem Geld.
    Ich weiß es nicht.

29
    I ch hatte noch nie von Lovella Loveland gehört, aber das war kein Wunder, denn Iggy war das erste Buch, das ich seit Jahren gelesen hatte. Aber da standen ihre Bücher sauber sortiert in einem Drehständer in einem kleinen Lebensmittelladen an der Grenze zwischen Ohio und Indiana. Sie hatte eine Menge geschrieben. Ich zählte vierzig Titel. Savage and Silk, Señor Sundown, Orbs and Opus. Solche Sachen. Auf jedem Cover war ein Bild von einer Frau, deren volle Brüste den Stoff ihrer Bluse dehnten und spannten und ihm entkommen wollten, und über ihr stand ein Mann, ein strotzender, herzhafter Mann. Auf dem Bild war klar, dass der Frau nichts passieren würde. Auf einem Buch lag eine Frau wie hingeschleudert auf dem Boden; man sah viel von ihrem Hintern und eine Falte wie ein großes V zwischen den gewaltigen Brüsten, und sie hatte Normas Gesicht. Auch die gleichen Haare. Es hieß The Incidental Iconoclast, und – das ist kein Witz – das Mädchen sah aus wie Norma mit ihren roten Haaren, den hohen Wangenknochen und den braunen Augen, und es hatte sogar Normas trotzigen Gesichtsausdruckt. Ich sah nicht aus wie der Iconoclast oder wer immer da vor ihr stand, aber ich legte das Buch zu meinen Bananen und Weintrauben und Wasserflaschen und kaufte es.
    Die Sonne schien, nachdem es vier Tage und Nächte hindurch ununterbrochen geregnet hatte, und so schmierte ich mich sorgfältig mit Sonnencreme ein und setzte meine Kappe auf. Meine Kleider schienen sich von der feuchten Luft geweitet zu haben, denn sie kamen mir zu groß vor, und die prima Shorts von Father Benny rutschten mir beim Gehen herunter.
    Ich radelte an diesem Tag in gemächlichem Rhythmus durch eine ebene Landschaft. Ich kam gut voran, und zum ersten Mal machte ich keine Lunchpause. Ich aß im Fahren meine Bananen und trank mein Wasser. Ein paar Cracker hatte ich auch. Ich sang Lieder, die ich in Yawgook gelernt hatte, im Boyscout-Camp. Ich führte Selbstgespräche. Ich sah Bethany unter einem großen Baum und oben auf einem Pferdeanhänger. Ich sah sie auf dem Wasser eines kleinen Teiches und in der Form einer Wolke. »Hook ist hier«, sagte ich dann. »Hook kommt.« Und das sagte ich ohne Trauer, denn ich war nicht traurig über die Posen, die sie mir zeigte, und über ihr endloses Lächeln.
    Zwischen Hartford und Dillsbro,

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