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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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eigentlich gar keine so große Rolle. Selbst wenn wir schon geschieden wären, das würde, glaube ich, nichts ändern. Es ist ja nicht so, dass mir meine langjährige Partnerin durch die Trennung plötzlich egal ist. Und die Verantwortung ist ja trotzdem da.«
    Sichtlich bewegt strich Steffen über Georgs Schulter.
    Â»Ja, so bist du.«
    Â»Ich halte das für selbstverständlich.«
    Â»Zumindest solange niemand anders deine Stelle eingenommen hat, oder?«
    Â»Dann würde ich mich wohl immer noch kümmern, nur dass ich das dann nicht allein tragen müsste. Das macht es so schwer. Meiner Schwiegermutter mag ich nichts aufbürden, die ist mit dem kranken Mann schon genug belastet. Und Astrids Schwestern, na ja, du kennst ja die beiden. Die sind schon gar nicht hilfreich.«
    Steffen winkte ab.
    Â»Was ist denn mit Martin?«
    Georg schüttelte den Kopf.
    Â»Das hab ich mich auch schon gefragt. Er hat bisher nicht das Bedürfnis geäußert, Astrid zu sehen. Ich habe das Gefühl, er hat da irgendwelche Berührungsängste. Merkwürdig. Ich dachte auch, er wäre der Erste, der zu ihr will.«
    Â»Du weißt nicht, ob die beiden ein Paar sind?«
    Â»Ich habe nie gefragt, und Astrid hat nichts darüber gesagt. Ich denke aber, eher nicht. Vor allem nach dieser Erfahrung jetzt.«
    Für einen kurzen Moment waren die drei still.
    Â»Aber lasst uns von was anderem sprechen, ich will nicht wieder mit der Grübelei anfangen, was wohl werden wird. Ich muss es eh nehmen, wie es kommt. Jetzt schau ich erst mal nach der Parmigiana«, schlug Georg vor.
    Â»Wann kommt eigentlich Derya?«
    Â»Das konnte sie nicht genau sagen, sie hat ja einen großen Auftrag heute Abend. Wir sollen auf jeden Fall ohne sie anfangen.«

    Â»Sophie, wir haben Besuch. Das ist Wally, der war auch in meiner Klasse damals. Und das ist Sophie, meine Lebenspartnerin«, stellte sie die beiden einander vor. Sophie hatte aufgehört zu essen und musterte den großen, dünnen Mann mit offener Neugier.
    Â»Ich bin der Wally, ja«, sagte der zu ihr und hielt ihr seine Rechte hin. Automatisch wollte Sophie sie mit ihrer gesunden linken Hand ergreifen.
    Â»Halt, junge Frau! Ich habe gehört, du trainierst so eisern. Also gib dem Onkel das schöne Händchen!«, grinste er Sophie an und deutete zu ihrer rechten Seite. Erstaunlichweise tat die junge Frau, was er wollte, hob ganz langsam, mit großer Anstrengung, den rechten Arm und legte ihre Hand in seine.
    Â»Und jetzt feste!«
    Mit zusammengebissenen Zähnen mühte sich Sophie, die Kraft in ihre kranke Hand zu schicken.
    Â»Mensch, toll! Du kannst ja richtig fest zudrücken!«, begeisterte sich Wally. »Bestimmt wirst du bald wieder fit sein. Du hast ja jetzt schon wieder so viel Kraft.«
    Ein stolzes Lächeln glitt über Sophies Gesicht. Mit Menschen hatte Wally immer gut gekonnt, jedenfalls früher, erinnerte sich Marlene. Zunächst hatte er sich ein wenig gesträubt, hereinzukommen. Marlene war auch nicht unbedingt scharf darauf gewesen, ihn zu überreden, nach dem zum Schluss doch recht unerfreulichen Zusammentreffen im Café vor zwei Tagen. Aber irgendwas wollte Wally, das spürte Marlene deutlich, weshalb er dann nämlich doch eingetreten war. Als sie ihn in Richtung Küche gelotst hatte, war ihr sein nicht stark wahrnehmbarer, aber ziemlich unangenehmer Geruch aufgefallen. Sein Haar schien er in der Zwischenzeit nicht gewaschen zu haben und die Kleidung hatte er auch nicht gewechselt.
    Â»Magst du was mitessen? Es ist noch genug da vom Risotto«, bot Marlene ihm an.
    Â»Danke, ich habe keinen Hunger. Hast du was zum Trinken da?«
    Â»Was möchtest du? Wasser, Apfelsaft, Wein …«
    Â»Wein.«
    Das hätte ich mir ja denken können, ging es Marlene durch den Kopf, während sie ihm eingoss, hoffentlich wird er jetzt nicht gleich wieder so unangenehm, wie neulich nach den Grappas im Café.
    Â»Hat dir Marlene denn nichts über mich erzählt?«, fragte er Sophie, nachdem er mit einem Zug das Weinglas halb geleert hatte, »dass wir Montag in Bad Schwartau gemütlich zusammen Kaffee getrunken haben?«
    Sophie schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an.
    Â»Na ja, über mich gibt’s auch nicht viel zu erzählen, ich bin so der typische Verlierer. Ich komm hier nicht klar unter diesen Spießern in der Provinz. Sei froh, dass du in

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