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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Vorsorglich hatte er sich die Adresse der Reparaturwerkstatt notiert. Einen Zusammenhang mit dem Fahrzeugbrand konnte er zwar vorerst nicht erkennen, trotzdem wollte er die Angelegenheit im Auge behalten und sich bei den Schwartauer Kollegen nach dem Ergebnis der Untersuchung erkundigen, die der Bekannte der Zeugin in Auftrag gegeben hatte.

    Â»Frühstück!«
    Fröhliches Geschrei, Gelächter, vielfüßiges Gepolter auf der Treppe, und die jungen Damen erschienen in der Küche. Julia, Judith und ihre beiden Freundinnen, Luise und Maike, hatten scheinbar eine gute Zeit gehabt, und niemand hatte Georg vermisst. Draußen war es so grau und trüb, dass sie in der Küche das Licht einschalten mussten, doch die vier waren bester Laune und stürzten sich begeistert auf Brötchen, Joghurt, Obst und Cerealien.
    Â»Wann bist du eigentlich nach Hause gekommen, Papa? War es gut gestern bei Steffen?«, fragte Julia mit dem Mund voll Cornflakes.
    Â»Gegen drei bin ich hier gewesen …«
    Â»Was? So lange habt ihr gefeiert?«
    Â»Leider nicht. Ich wurde heute Nacht noch zu einem Einsatz gerufen.«
    Â»Zu einem Mord?«, fragte Luise mit großen Augen, und auch Maike sah Georg erwartungsvoll an.
    Â»Laufende Ermittlungen. Ich darf dazu gar nichts sagen.«
    Â»Logisch, ein Mord«, meinte Judith achselzuckend und griff sich noch ein Brötchen, »er ist doch bei der Mordkommission.«
    Die Übernachtungsgäste erschauerten und tauschten vielsagende Blicke, während Angermüllers Töchter sich völlig kaltblütig gaben. Ihr Vater wusste, dass es sie im Grunde natürlich genauso berührte wie ihre Freundinnen.
    Wie mittlerweile jeden Tag verabredete er sich mit Julia und Judith im Klinikum und schickte die Truppe, mit Schulbroten versorgt, pünktlich auf den Weg. Wenig später holte ihn Jansen mit dem Dienstwagen ab.

    Â»Guten Morgen, Schorsch. Damit hab ich nun nicht gerechnet, dass wir uns so schnell wieder sehen«, begrüßte Steffen von Schmidt-Elm seinen Freund in den Räumen des Instituts für Rechtsmedizin.
    Â»Morgen, Steffen, ich genauso wenig. Zu Hause bei dir finde ich’s allerdings wesentlich netter.«
    Seine Abneigung gegen diese geflieste Kälte mit ihren Edelstahlwannen, dem Kunstlicht, den Waagen und Kühlfächern, eine Kreuzung aus Operationssaal und Fleischerfachgeschäft, würde Angermüller wohl sein Lebtag nicht verlieren.
    Â»Ich darf Ihnen allen den Kollegen Manfred Eberle vorstellen«, wandte sich Steffen an die Runde, die sich im Sektionssaal eingefunden hatte. Zu den Kriminalbeamten war inzwischen noch Staatsanwalt Lüthge gestoßen, während im Hintergrund ein Erkennungsdienstler und der Institutsfotograf ihrer Arbeit nachgingen.
    Â»Herr Eberle ist der Nachfolger von Frau Dr. Ruckdäschl, die uns ja leider vor einigen Monaten verlassen hat, um in die Staaten zu gehen. Er wird hier auch an seiner Dissertation weiter arbeiten. Wie war das Thema noch?«
    Â»Vergleichende Analyse der Leichenschau in Deutschland am Beispiel Schleswig-Holstein und Baden Württemberg. Ich bin sehr gespannt auf die Erkenntnisse, die ich mir hier bei Ihnen erhoffe. Die föderale Struktur der Bundesrepublik Deutschland bringt ja zum Teil erstaunliche Unterschiede in der Behandlung …«
    Â»Gut, gut, Herr Kollege«, unterbrach Schmidt-Elm den Auskunftsfreudigen. »Leider haben wir jetzt nicht die Zeit, dieser interessanten Fragestellung intensiver nachzugehen. In jedem Fall sehe ich unserer Zusammenarbeit mit Interesse entgegen.«
    Er reichte dem stämmigen Mann, dessen dunkles Haupthaar sich bereits leicht lichtete, obwohl er bestimmt erst Anfang 30 war, die Hand.
    Â»Vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Ich freu mich auch, hier bei Ihnen arbeiten zu dürfen«, bedankte sich der mit unverkennbar süddeutscher Sprachmelodie.
    Â»Wunderbar, Herr Eberle. Dann wollen wir uns doch gleich mal ans Werk machen.«
    Die übliche Prozedur begann, mit sägen, schneiden, wiegen. Schlurfenden Schrittes trug eine Präparatorin auf Metallschalen die ausgeschälten Organe hin und her. Augenscheinlich stand die Frau kurz vor der Rente und erfüllte ohne großes Engagement ihre Pflicht. Im Magen des Opfers fand sich kaum Inhalt.
    Â»Uii, da isch kaum noch Blut im Alkohol«, bemerkte der neue Kollege, während er sich schnuppernd über die eröffneten

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