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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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leben.“
         „Und du bist es wert?“
         „Ich bin ein Mensch. Du bist nur ein dreckiger Untoter.“
         Kyra lächelte. Kein Wunder, dass Joe die Jäger so verabscheute.
         „Soweit ich das sehe, haben Vampire die Umwelt nie respektlos behandelt. Die Menschen rotten sich selbst aus, indem sie Flüsse vergiften und mehr Tiere abschlachtet, als sie brauchen. Außerdem sagen die Regeln des Rates unmissverständlich, dass kein Mensch durch Vampire zu Schaden kommen darf. Ich finde sie verhalten sich weitaus humaner als die Menschen. Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen.“
         Zac hatte blitzschnell nach seinem Gewehr gegriffen und hielt es ihr an den Kopf.
         „Pass auf, was du sagst, Vampir! Du wärst nicht die Erste, deren Blut an diesem Wagen klebt!“
         „Ich heiße nicht „Vampir“! Ich hab einen Namen!“, fauchte Kyra.
         „Das interessiert mich einen feuchten Dreck! Du hältst jetzt deine Klappe und bewegst dich keinen Millimeter, oder ich puste dir das Gehirn aus dem Schädel!“
         Kyra hatte für ihn nur ein müdes Lächeln übrig.
         „Mach doch. Beweise mir, was für ein toller Assassine du bist.“
         Sie wusste selbst nicht, woher sie den Mut hatte, ihn herauszufordern. Ihr war nur klar, dass sie seine offene Feindseligkeit satt hatte.
         „Halt dein Maul!“
         „Bekommst du Angst? Ist es nicht dein Job, Abschaum wie mich zu töten? Worauf wartest du dann noch?“
         „Ich hab gesagt, du sollst deine dreckige Klappe halten!“
         Ein Schuss löste sich. Daniel und David, die mittlerweile beide im Laden waren, fuhren zusammen und blickten durch das Fenster hinaus auf den Wagen. Sie warfen sich einen nervösen Blick zu, dann stürmten sie beide in Windeseile nach draußen. Daniel riss die Beifahrertüre auf und sah hinein.
         „Zac, hast du den Verstand verloren!“, schrie er und entwendete seinem Partner das Gewehr. „Was soll das?“
         Er öffnete die Hintertüre und sah Kyra blutüberströmt auf der Rückbank liegen. Die Kugeln der Schrotflinte hatten Löcher in ihren Kopf gerissen, ein Stück ihrer Schläfe fehlte ganz. Ihr Körper war merkwürdig abgewinkelt und die Hände wie im Krampf gekrümmt. Daniel hörte sie stöhnen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwerfällig.
         „Zac, was hast du getan!“, rief er.
         Zac saß nur da und blickte mit großen Augen auf die Rückbank. Auf seiner Oberlippe hatten sich Schweißtröpfchen gebildet. Er war aschfahl. Mit zitternder Stimme versuchte er sich zu rechtfertigen.
         „Sie … sie hat mich provoziert, ich fühlte mich bedroht -“
         „Verdammt, weißt du eigentlich, was passiert, wenn sie uns weg stirbt?“, unterbrach ihn David. „Wir haben Amelie einen Eid geleistet!“
         Daniel kroch in den Wagen und hob Kyras Kopf nach oben. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie war noch bei Bewusstsein. Er zerrte sie nach draußen und stützte sie auf seine Knie. Seine Hände, sowie sein Oberkörper waren bereits komplett mit Blut beschmiert. Er sah verzweifelt auf sie hinunter und schüttelte ihren Kopf.
         „Sag was!“, brüllte er und schlug ihr gegen die Wange. „Na komm schon, sag was!“
         Doch Kyra antwortete nicht. Sie gurgelte und heißes, dunkles Blut schoss aus ihrem Mund. David ging vor ihnen auf die Knie. Er wirkte angespannt. Dann sah er in Daniels aufgerissene Augen und schüttelte den Kopf.
         „Das schafft sie nicht“, meinte er. „Nicht bis nach Phoenix. Sie verliert viel zu viel Blut.“
         Daniel biss sich auf die Zähne und seine Augen huschten zu Zac in den Wagen, der sich die Hände an den Kopf hielt und die Augen geschlossen hatte.
         „Wir müssen es versuchen!“, sagte er entschlossen und hob Kyra hoch.
         „Es sind noch acht Stunden Fahrt bis dorthin. In der Zwischenzeit ist sie verblutet!“ David legte eine Hand auf Daniels Arm. „Das ist unmöglich!“
         Doch Daniel ließ sich nicht beirren. Der Tankwart kam aus seinem Laden gestürmt und sah das blutige Schauspiel. Mit weit aufgerissenem Mund fing er an zu schreien, so dass sein Oberlippenbart erzitterte.
         „Was machen Sie da? Sie Mörder! Sie haben das Mädchen erschossen!“ Seine Stimme überschlug sich und noch während er zurück ins Haus lief, brüllte er: „Ich rufe sofort die

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