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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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schmerzverzerrt. Er ließ das Messer fallen ließ und ballte seine Hand zu einer Faust. Er hielt seinen Arm über Kyras zerfleischtes Gesicht und ließ das dünne Blutrinnsal direkt in ihren Mund laufen. Zuerst war keine Reaktion zu sehen. Das Blut staute sich in Kyras Mund und lief schließlich über.
         „Trink gefälligst!“, brüllte er und schlug ihr erneut gegen die Wange.
         Daraufhin gab sie ein gurgelndes Geräusch von sich und schluckte. Ihre Augen öffneten sich abrupt und Daniel zuckte zusammen, als sie ihn rotglühend anstarrten. Er fixierte die Fangzähne, die nun deutlich hinter den Lippen hervorlugten. Einen Augenblick dachte er, Kyra wäre immer noch nicht fähig sich zu rühren, doch mit einem Ruck schoss ihr Körper nach oben und sie rammte ihre Zähne in Daniels Wunde. Mit beiden Händen hielt sie seinen Arm umklammert und trank. Er stöhnte auf vor Schmerz. Die Zähne hatten seine Muskeln durchtrennt und bohrten sich tief in sein Fleisch. Es tat unglaublich weh. Doch er wehrte sich nicht dagegen. Sein ganzer Körper war steif geworden und die Ader an seiner Stirn trat bläulich hervor. Sein Kopf war mittlerweile feuerrot vor Anstrengung. Schließlich, als Daniel sich schon ziemlich schwach fühlte, bewegte er seinen Arm.
         „Das reicht jetzt“, sagte er und versuchte, sich aus ihrem Griff zu befreien.
         Doch Kyra ließ nicht los. Ihre Fingernägel bohrten sich noch weiter in seinen Arm und sie biss sich schmerzhaft darin fest. Daniel schrie wütend auf und riss sich unter größter Anstrengung los.
         „Ich hab gesagt, hör auf!“, brüllte er.
         Seine gesunde Hand griff nun nach ihrer Kehle. Kyra gab ein merkwürdiges Geräusch von sich, ähnlich dem Fauchen einer Katze. Daniel starrte sie zornig an, das Atmen fiel ihm schwer. Blut tropfte von seinem Arm und befleckte sein Hemd. Als Kyra ihren Mund schloss und das feuerrote Glimmen ihrer Augen erlosch, beruhigte er sich und schob sie von sich weg. Er riss sich ein Stück seines Hemdes vom Körper und wickelte es fest um seinen Arm. Kyra lag zusammengesackt neben ihm, die Augen geschlossen. Es schien als würde sie schlafen.
         „Du hast wohl den Verstand verloren!“, fuhr David ihn an. „Sie hätte dich umbringen können!“
         Daniel lehnte sich zurück. Er war müde..
         „Hättest du eine bessere Idee gehabt?“, fragte er matt. „ Ich hab damit auch deinen Arsch gerettet, also lass mich in Ruhe.“
         David kaute auf seiner Zunge herum, als wolle er eine wüste Wortkanonade herunterwürgen.
         „Bete bloß, dass der Konsul dafür ein Auge zudrückt“, meinte er und starrte auf die Straße. „Du  Idiot. “
     
         Amelie hastete durch den Eingang des Konvents. Das Gebäude war nur ein unscheinbares Haus am Rande der Stadt, in das sich so gut wie nie Menschen verirrten. Die Aufschrift „Brückenbaugesellschaft“ am eisernen Tor zog nur wenige Blicke auf sich und so blieb das Geheimnis des Konvents auch weitestgehend gewahrt. Der Hof wurde gesäumt von Zypressenbäumen und in den schmalen Streifen Rasen blühten die ersten Blumen des Frühlings. Amelie jedoch hatte keine Zeit, um die Farbenpracht zu bewundern. Eine dringende Angelegenheit führte sie hierher. Victor hatte nicht einmal Gelegenheit ihr die Türen aufzuhalten, so schnell erklomm sie die Stufen zur Eingangshalle und durchquerte das Atrium. Hinter dem Tresen an der Treppe, die zu weiteren Stockwerken hinaufführte, stand ein junger Mann. Er nuckelte genüsslich an einer Blutkonserve, doch als er Amelie sah, fiel ihm diese aus der Hand und landete mit einem lauten Klatschen auf dem Boden.
         „Meine Gebieterin“, stammelte er und hastete um den Tresen herum. „Welche Ehre … Sie hier ...“
         Er verneigte sich vor ihr, doch sie schenkte ihm keinerlei Beachtung.
         „Ich gehe in die Bibliothek“, raunzte sie ihm im Vorbeigehen zu. „Und ich wünsche, nicht gestört zu werden!“
         „Selbstverständlich. Ich lasse es ausrichten.“
         Der junge Mann war eingeschüchtert, seine Stirn puterrot. Mit fahriger Hand nahm er den Telefonhörer von der Wand, drückte eine Taste und  zischte mit angespannter und wütender Stimme:
         „Lady Amelie wünscht, die Bibliothek aufzusuchen. Werfen Sie gefälligst alle hinaus, Johnson!“
         Amelie ging die  Wendeltreppe hinauf durch einen langen Gang, an dessen Ende sich

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