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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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danach für einen tödlicheren Weg. Sie drückte ihre Finger mit aller Kraft um sein Handgelenk und augenblicklich ließ er sie mit einem Aufschrei los. Wut flammte in ihr auf. Bevor Daniel sich wieder sammeln konnte, packte sie seinen anderen Arm, entwendete ihm blitzschnell die Pistole und schlug ihm mit der Faust gegen die Brust. Daniel flog vier Meter durch den Raum und knallte schlitternd an die Wand, wo er sich heftig den Kopf stieß. Seth, der sich an Daniels Schultern geklammert hatte, wurde dabei umgerissen und krachte gegen das Bett. Als sich beide unter Stöhnen wieder aufrichteten, stand Kyra mit flammend roten Augen vor ihnen, beide Hände fest um die Pistole geschlungen und mit bedrohlich gefletschten Zähnen. Der Lauf zeigte nun direkt auf Daniels Herz.
         „Lass mich in Ruhe!“, brüllte sie mit zitternder Stimme, doch ihre Hände waren vollkommen ruhig. „Ich habe verdammt noch mal nichts getan! Und wag es bloß nicht, dich zu rühren!“, fügte sie hinzu, als Daniel Anstalten machte auf sie zuzugehen.
         Er fror mitten in der Bewegung ein und starrte sie hasserfüllt an.
         „Nimm deine Hände hoch!“, rief Kyra. „Nimm sie hoch, so dass ich sie sehen kann!“
         Auf Daniels Gesicht trat eine hässliche Grimasse, als er langsam seine Hände hob.
         „Na los, knall mich ab!“, sagte er. „Das ist es doch, was ihr mit Vorliebe tut! Menschen töten!“
         „Halt die Klappe!“, schrie Kyra. Das Glimmen in ihren Augen wurde stärker.
         „Bitte, lass das“, sagte Seth ruhig. „Nimm die Waffe runter, wir können das auch anders klären...!“
         Er ging langsam auf sie zu, doch Kyras Hände schossen jäh herum und nun war die Pistole auf Seth gerichtet.
         „Zurück!“, brüllte sie. „Bleib da stehen, wo du bist!“
         Seth hob schnell die Hände und trat einen Schritt zurück. Er schien nervös zu sein.
         „Das bringt doch nichts!“, meinte er. „Wollen wir uns jetzt alle gegenseitig umbringen?“
         Kyras Stimme begann zu flattern.
         „Ich will niemanden umbringen! Ich will, dass ihr mir zuhört!“
         Daniel schnaubte verächtlich.
         „Ich war das nicht!“, sagte Kyra. „Ich habe es nicht getan!“
         „So ein Schwachsinn!“, blaffte Daniel sie an. „Wie sonst hätte das bitte passieren können? Du hast vorher schon Menschen getötet, warum sollte es diesmal anders sein?“
         „Jetzt hör ihr doch mal zu!“, warf Seth ein. „Vielleicht war sie es wirklich nicht!“
         „Verdammt noch mal, wie oft muss ich dir das noch sagen! Man kann ihnen nicht trauen!“
         „Ich war das aber nicht!“, schrie Kyra.
         Nun begannen auch ihre Hände zu zittern. Ihrer Kehle entwich ein heiseres Fauchen. Tränen schossen ihr in die Augen.
         „Ich weiß doch gar nicht,  wie .“
         Eine Weile lang stand sie nur da und kämpfte gegen den Schwall heißer Tränen an, die ihr über das Gesicht liefen. Seth versuchte, sie nicht anzusehen.
         „Sollen wir jetzt Mitleid mit dir haben?“, sagte Daniel zähneknirschend.
         Kyra sah ihn an, das Rot ihrer Augen begann langsam zu erlöschen.
         „Ich war es nicht“, sagte sie.
         „Warum sollte ich dir glauben?“
         Kyra ließ die Hände sinken. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, dann schleuderte sie die Pistole durch den Raum, direkt vor Daniels Füße. Dieser hob sie langsam und mit einem etwas überraschten Blick auf und sah Kyra unverhohlen an. Seth hatte immer noch die Hände erhoben und blickte abwechseln von Daniel zu Kyra. Ein unangenehmes Schweigen erfüllte das Zimmer und langsam errang Kyra wieder ihre Fassung. Sie hörte auf zu schluchzen, trocknete die Tränen an ihrem Top und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.
         „Ich hab dich nicht erschossen“, sagte sie. „Obwohl ich allen Grund dazu hätte. Ich hätte euch beide auf jede nur erdenkliche Wiese töten können und das schon einige Male. Aber das habe ich nicht. Ich hoffe, das genügt dir als Beweis. Wenn ich euch töten wollte, hätte ich es längst tun können!“
         Daniel guckte ziemlich garstig drein, sagte jedoch nichts.
         „Das ist ein Argument“, meinte Seth.
         „Halt die Schnauze“, sagte Daniel unwirsch und Seth, der noch etwas hinzufügen wollte, verstummte

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