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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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sofort.
         Daniel ging auf Kyra zu und blieb nur Zentimeter vor ihr stehen. Wütend blickte er sie an und wedelte mit der Pistole.
         „Wer war es dann?“, fragte er.
         Kyra hielt seinem bohrenden Blick stand und sah ihn trotzig an.
         „Ich weiß es nicht!“
         Daniel schien nicht überzeugt, dennoch steckte er die Pistole in seinen Gürtel und presste die Lippen zusammen. Dann lehnte er sich so weit zu ihr vor, dass sein Gesicht nur Millimeter von ihrem entfernt war.
         „Wenn du mich noch einmal schlägst, reiß ich dir den Kopf ab!“, raunzte er.
         Dabei pochte er mit dem Zeigefinger hart gegen ihr Schlüsselbein. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und schritt von dannen.
     
         Als Joe aus dem Aufzug trat und in seiner Manteltasche nach dem Wohnungsschlüssel suchte, stieß ihm urplötzlich ein sehr bekannter Geruch in die Nase. Seine Augen huschten den Gang entlang und blieben an der Türe hängen. Ein Lippenkräuseln trat auf sein Gesicht und übellaunig schloss er seine Türe auf.
         „Ich mag es nicht, wenn Ihr ungefragt meine Wohnung betretet, obwohl ich nicht zu Hause bin“, sagte er, ohne überhaupt auf die Personen zu achten, die sich in den roten Brokatsesseln befanden. „Das ist unhöflich.“
         Unwirsch hängte er seinen Mantel auf und pfefferte den Schlüssel auf die Kommode.
         „Wir haben keine Zeit mehr für Nettigkeiten“, sagte Amelie finster. „Setz dich.“
         Joe nahm ihr gegenüber in der Couch Platz und schlug die Beine übereinander. Victor beobachtete ihn mit strengem Blick und Joe fühlte sich sofort ein unwohl. Amelie lehnte sich zu ihm vor und verschlang die Finger ineinander.
         „Der Jägerorden in Phoenix wurde zerstört“, sagte sie ohne Umschweife. „Und wir sind der Überzeugung, dass es Samael war. Er hat alle Insassen verbrennen lassen, auch den leitenden Konsul Alexander Monroir. Alle sind zu Asche zerfallen.“
         „Ich dachte das würde Euch freuen“, meinte Joe, obwohl er ob dieser Nachricht schlagartig nervös wurde. „Ihr mögt die Jäger doch nicht besonders.“
         Amelies Mundwinkel zuckten.
         „Das ist nicht zum Lachen, Jonathan! Die Jäger werden vermuten, dass ein Vampir es getan hat und ganz egal, ob sie wissen, dass Samael unser Feind ist, sie werden zwischen ihm und uns keinen Unterschied machen! Ein Orden ist überfallen worden und die Jäger werden sich zusammenrotten und Jagd auf uns alle machen! Samael hat die Gesetze der Allianz gebrochen! Schon bald wird zwischen Vampiren und Jägern ein erneuter Krieg aufflammen, wenn wir nicht sofort handeln!“
         Joe fixierte einen Punkt etwa einen halben Meter links von Amelie. Er wollte ihr nicht in die Augen sehen, nun, da sie so wütend war.
         „Was ist mit dem Mädchen?“, fragte er. „Sie war doch auch in Phoenix.“
         „Sie ist kurz zuvor mit zwei Jägern geflohen. Wir wissen nur von einem Telefonat, das ein überlebender Jäger mit Daniel geführt hat. Warum möchtest du das wissen? Du hast dir nichts aus ihr gemacht.“
         Joe presste die Lippen aufeinander und Amelie taxierte ihn mit einem schneidenden Blick.
         „Du machst dir also doch Sorgen um sie“, sagte sie. „Vielleicht, weil du dir nie ganz sicher warst, ob sie wirklich eine Lilie ist. Denn wenn das nicht der Fall sein sollte, hätten wir wirklich ein Problem. Die ganze Sache ist so aufgebauscht worden, dass selbst die obersten Konsuln der Jäger davon wissen und nun, da jemand die Gesetze gebrochen hat, könnte sie in ernsthafte Gefahr schweben. Genau wie alle, die unmittelbar mit ihr zu tun haben. Dazu zählt natürlich der Hohe Rat, Michael und auch du, Jonathan.“
         Joe wurde höchst nervös und knetete die Hände in seinem Schoß. Niemand anderes außer Amelie schaffte es, ihn dermaßen aus dem Konzept zu bringen.
         „Ich habe mich dazu entschlossen, das Sanguinarium einzuberufen“, sagte Amelie und lehnte sich wieder zurück. „Und ich möchte, dass du mit mir kommst.“
         Joe starrte sie mit offenem Mund an.
         „Das Sanguinarium?“, fragte er erschrocken. „Das ist nicht Euer Ernst!“
         „Sehe ich aus, als würde ich scherzen? Die Jäger werden uns früher oder später angreifen und wir müssen darauf vorbereitet sein. Das Sanguinarium ist die einzige Möglichkeit, mit der wir uns schützen

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