Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
Heimat. Aber die Bewohner Madison greifen zu Waffen. Ich mussten mich verstecken, weil sie töten jede Arlt.“
    Vinc wurde misstrauisch: „Wie bist du denn in die Stadt gekommen?“
    „In eine Händlerwagen. Ich mich versteckt haben unter Waren. Ich auf Wagen geschlichen, als Händler schlief. Torwachen zwar sahen auf Wagen, aber nur bischen. Sie wussten noch nichts von nahenden Arlts. Sie noch unbekümmert. Sie nicht vermuteten jemand unter schweren Getreidesäcken. Mir tun noch alles weh.“ Er reckte sich und gab einen Wehlaut von sich.„Wir wollen durch den Gang fliehen. Du kannst mitkommen“, schlug Vinc vor.
    „Nein, ich wieder gehen nach oben. Ich versuchen zu kommen zu Herrscher. Ich versuchen stiften Frieden. Mein Volk hat Kinder und Frauen bei sich. Sie nicht sollen sterben, wie auch in Madison niemand sollen umkommen.“ Er drehte sich um und lauschte in Richtung Treppe. „Ihr schnell fliehen. Ich glauben, ich hören was. Ich eilen nach oben.“
    Bevor sie noch etwas sagen konnten, lief Ashak bereits los. Nur Vinc rief hinterher: „Sei vorsichtig, du wirst gefangen genommen.“
    Ashak blieb kurz vor der Treppe noch einmal stehen: „Woher du das wissen?“
    Vinc hatte keine Zeit für Erklärungen. Er glaubte aber fest an die Vision, wenn er auch noch nicht wusste, wann der genaue Zeitpunkt der Erfüllung stattfinden würde. Er war ebenfalls überzeugt, dass es ein Spiel der Zeit war. Bei dem Wort Zeit fiel ihm Äon, der Herr der Zeit, plötzlich ein. Aber er verwarf den Gedanken, dieser würde hier seine Fäden ziehen. Er saß ja gefangen im Schloss.
    „Ach, nur so“, sagte Vinc knapp.
    Ashak reagierte nicht weiter darauf, sondern eilte die Treppe hinauf.
    Sie wussten, dass das Versteck jederzeit entdeckt werden konnte.
    Vinc Gedanken kreisten immer noch um Ashak. Er begriff nicht, wieso er frei herumlief. Vor allem aber wieso er in das Versteck kommen konnte. Diese Ruine befand sich in unmittelbarer Nähe der Stadtmauer. Wenn die Arlts tatsächlich vor der Stadt lagerten und die Soldaten auf den Wehrgängen der Stadtmauer standen, wieso sahen sie Ashak nicht? Immer wieder kam in Vinc Gedanken das Gespinst der Helfer der dunklen Seite auf. Ihm machte es allmählich zu schaffen, was Wirklichkeit und Täuschung war.
    Die Wirklichkeit aber lag vor ihnen. Der Gang mit dem tödlichen Gas. Das Schlimme daran war, dass sie das Gas nicht riechen konnten, denn das hatten sie bereits erlebt, als sie es unbewusst eingeatmet hatten und ohnmächtig wurden. Wie sollten sie wissen, ob sie weitergehen können, ohne sich zu gefährden? Dessen ungeachtet fiel Vinc auf: Dieses Gas konnte nicht die Ursache der Explosion sein. Denn als sie damals besinnungslos wurden, hatten sie Fackeln und somit offenes Feuer bei sich. Wäre das Methangas gewesen, hätte es sich entzündet. Er hatte oft von den
    Schlagwetterexplosionen in den Bergwerken gelesen und gehört, bei denen Bergleute ums Leben kamen.
    Nachdem sie einige Zeit vorsichtig im Gang gelaufen waren, standen sie vor einer halb verschütteten Wölbung. Immer noch flog feiner Staub umher. Es hatte sich wohl an dieser Stelle etwas entzündet. Oder war diese Explosion auf eine andere Art herbeigeführt worden? Wollte jemand sie an ein Weitergehen hindern? Hatte der oder die Verursacher vorausschauend dieses Hindernis entstehen lassen?
    Vinc, der als Erster ging, kletterte auf den Steinhaufen und leuchtete mit der Fackel auf die andere Seite. Er konnte nicht viel erkennen, aber er sah vorne ein seltsames Leuchten.
    „Wir können weiter. Aber vorsichtig. Da ist was“, rief er warnend nach unten zu den Wartenden.
    Er kletterte auf die andere Seite. Allmählich kamen die Übrigen nach. Zunächst blieben sie einige Zeit stehen und sahen zu dem rätselhaften ruhig wirkenden Schein.
    Die Gruppe der Kinder wurde aufgewühlt, nur Vanessa, Tom und Vinc bewahrten die Ruhe. Sie versuchten, das Grüppchen zu besänftigen, denn sie hatten wieder Angst vor Geistern.
    „Das wird eine natürliche Ursache haben“, beschwichtigte Vinc. Allerdings war er nicht so richtig von dem Wort “Natürlich“ überzeugt. Waren die Erlebnisse der letzten Zeit nicht übernatürlich?
    Die Kinder weigerten sich, weiterzugehen. Doch sie ließen sich überzeugen, dass es kein zurück mehr gab. So schritten sie unter aller Vorsicht den Gang entlang.
    Sie liefen schon etliche Zeit, als sie feststellen mussten, dass das Licht beharrlich in einiger Entfernung blieb.
    „Komisch, wir müssten doch

Weitere Kostenlose Bücher