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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Seele werden. Vielleicht noch schlimmer, ich könnte in das Tal des Schreckens verbannt werden.“
    Vinc horchte auf, als er diesen Ort nannte: „Was ist das für ein Tal?“
    „Ich weiß es nicht so genau. Man munkelt, es wäre der Vorhof zur Hölle. Da herrsche das Böse. Dort müsst ihr hindurch, wenn ihr in die Stadt der suchenden Seelen wollt.“
    Bei dem Wort Hölle schüttelte Vinc den Kopf. Die Hölle war doch auch nur ein Symbol für den Sitz des Teufels, den es ja auch nicht gab, sondern nur als Abschreckung diente, um das Böse zu verdeutlichen. Also nur ein erdachter Ort mit einer erfundenen Gestalt.
    Er sagte es Ados, doch dieser schüttelte wieder sein Haupt, was Vinc immer noch nicht sehen konnte: „Denke an mein Beispiel mit dem Sandkorn und dem Tod, der hier existiert.“
    Vinc hatte in der Aufregung Tom vergessen und fragte nach ihm.
    Ados wurde sichtbar und zeigte auf einen Sarg: „Hier ist er.“
    Vinc erschrak. „Was ist mit ihm? Was sind das für Särge? Was liegt in diesem Sarg? Ist das Tom?“ Er fragte hastig und mit fast erstickender Stimme.
    „Das sind ruhende Seelen, die ihren Frieden gefunden haben“, war die knappe Erklärung Ados. Er lächelte und sagte weiter: „Da ist Tom.“ Er schnipste mit den Fingern. Der Sarg schwebte zur Seite, gleichzeitig kam sein Freund zum Vorschein.
    Vinc war kein Freund von Umarmungen bei Gefühlsausbrüchen, eine Ausnahme bildete nur Vanessa, aber hier überkam ihn das Verlangen, es bei Tom, seinem besten Freund, zu tun. So machte er sein
    Vorhaben wahr und drückte ihn fest an sich.
    Als er sich bei Ados bedanken wollte, lehnte dieser es ab, indem er sagte: „Danke mir nicht, vielleicht werdet ihr noch einmal den Tag verfluchen, an dem ihr mich getroffen habt. Findet die Seelen der Kinder, aber geht mir dabei aus dem Weg, denn ich muss sie vor den Lebenden schützen.“
    Trotzdem bedankte sich Tom auch und fragte: „Wie kommen wir von hier weg?“ Doch seine Frage blieb unbeantwortet. „Der ist nicht mehr da“, stellte er fest.
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, erfasste beide eine Windhose. Wie schon einmal drehten
    sie sich im Kreis, um sich an irgendeinem unbekannten Ort wiederzufinden.
    ***
    Er sah aus wie eine Senke, in der bunte Blumen im saftigen Gras wuchsen.
    „Ist das schön Hier“, schwärmte Tom, unwissend, wie gefährlich dieser Ort war.
    Doch zunächst machten er und Vinc es sich im Gras bequem.
    Als sie auf dem Rücken lagen und den Himmel betrachteten, meinte Vinc seufzend: „Wie auf unserer guten alten Mutter Erde.“ Seine Stimme klang voller Wehmut und Heimweh.
    „Ich glaube, wir wurden zu Ados gelotst. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendetwas Unbekanntes zwang mich, den Finger auf den Totenschädel zu legen“, sagte Tom, während er sich reckte.
    Vinc wollte nicht so schnell wieder in die Wirklichkeit zurück, sondern noch ein bisschen von der Heimat träumen, deshalb antwortete er: „Sieh es einfach als ein Versehen an und höre auf, etwas hineindeuten zu wollen.“
    Doch Tom gab nicht nach. Ihn beschäftigten die vergangenen Abenteuer zu sehr: „Den Personen, die Ados erwähnte, sind wir schon einmal begegnet.“
    Vinc setzte sich auf: „Du meinst, die kennen wir bereits?“
    Tom richtete sich ebenfalls auf: „Ja. Wir kamen durch den Nebel auf den Hof. Kannst du dich noch erinnern, als wir in der Stube waren, dass diese Personen, die Ados nannte, uns gar nicht gesehen haben?“
    Vinc nickte. „Klar, jetzt fällt es mir wieder ein. Und dem schwarzen Magier sind wir auch schon begegnet. Das ist der, der das Herz des Wächters zur dunklen Seite haben möchte. Allmählich kommt nicht nur Bewegung in die Sache, sondern auch die Zusammenhänge werden klarer. Nur das größte Rätsel, aber auch meine ebenso große Sorge, bleibt das Verschwinden von Vanessa und Zubla.“
    „Hoffentlich sind sie nicht tot“, seufzte Tom.
    „Nun mal bloß nicht den Teufel an die Wand!“, schimpfte Vinc.
    „Hat mich jemand gerufen?“, hörten sie eine Stimme fragen.
    Sie horchten in die Richtung, aus der sie, sie vernahmen. Sie kletterten aus der Senke, um an ihrem Rand in ein kleines Tal zu blicken.
    Wie erstaunt waren sie, als sie das Gehöft erblickten, das einst zerstört wurde. Im selben Augenblick erblickten sie, wie sich eine schwarze Wolke darüber bildete. Sie meinten, die Vergangenheit würde sie einholen, denn wie damals zerstörte auch jetzt ein Orkan das Gehöft.
    Sie sahen drei Gestalten auf einem Baumstamm

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