Unheimliche Begegnungen (German Edition)
wusste auch, dass diesmal irgendjemand ihn nach Madison gebracht hatte. Allerdings wusste er nicht, ob er wegen des Tyrannen die Stadt retten sollte oder wegen der Bevölkerung. Da wären nämlich zwei Seiten zu beachten. Sollte er nur den blutrünstigen Tyrannen retten, dann hätte wohl die böse Seite ihre Hand im Spiel gehabt, aber sollte er die Einwohner befreien, dann wäre es die gute Seite gewesen.
So aber blieben diese Fragen unbeantwortet. Er wollte aber den Dolch noch einmal testen, denn dann, wenn es so klappen würde, wie er sich vorstellte, hätte er mit ihm eine große Macht.
Er richtete ihn wieder gegen sich und wünschte sich in die Höhle von Schautin. Wie zuvor kam ein Wirbel und trug ihn dorthin. Er schwebte in der Höhle an der Decke. Er sah sie und zu seinem Erstaunen einen Zwerg am Tisch sitzen.
„Es wird Zeit, dass wir dem Gesindel den Garaus machen“, hörte er den Zwerg sagen.
„Ja. Du hast sie ganz schön getäuscht. Ich habe ihnen auch die Zukunft vorausgesagt. Nur habe ich verschwiegen, was sie wirklich erwartet und warum sie das alles durchmachen müssen. Sie sind zu wertvoll, um sie sterben zu lassen. Sie sind von der Erde und die werden wir brauchen. Sie können uns das Tor dorthin öffnen. Das Böse muss diesen Planeten erobern.“
„Sei mal still.“ Der Zwerg, indem Vinc Gerason erkannte, lauschte. „Hier ist jemand.“
Da sah Vinc, wie er in die Höhe blickte und auf ihn zeigte: „Da ist ein Geist. Wir können sie sehen. Wir, die dunklen Mächte.“
Vinc erschrak. Er richtete den Dolch wieder gegen sich und verschwand zurück zum Tempel.
Er sah die Schattenkrieger nicht mehr. Er ahnte, dass sie bereit waren, nach Arganon zu marschieren. Denn über eines war sich Vinc klar, er war nicht nur Wegbereiter für Raxodus oder Xexarus gewesen, sondern hauptsächlich für den Herrn der dunklen Seite. Er wusste auch, in welcher Gestalt er war. Er hatte die von Schautin. Vielleicht gab es Gerason überhaupt nicht, der ihm diese Kleidung übergeben hatte, war möglicherweise auch ein Helfer der dunklen Seite.
Nur eines war ihm nicht so ganz klar. Was sollte das mit den Mutproben? Aber da fiel ihm etwas ein. Xexarus spielte ein doppeltes Spiel. Er war auch Verbündeter des Herrn der Finsternis. Die Zytonen stammten aus seinen Experimenten. Vinc und sein Freund waren nur ein Test, ob dies auch klappen würde. Aber wieder zweifelte Vinc.
Gerason gab ihm den Degen der Wahrheit und auch den Dolch. Wenn es ein Helfer der dunklen Seite war, warum tat er dies? War da eine Absicht dahinter? Sollte er ihnen bei einem Kampf gegen die Geister helfen und vielleicht auch gegen Monster, derer sie nicht Herr wurden?
Diese Fragen würde Vinc wohl in seinen weiteren Abenteuern beantwortet bekommen.
Aber er sah noch etwas. Er sah in der Halle einen Eingang, den er vorher nicht bemerkt hatte. Jetzt, da er sich auftat, sah er ihn. Und er erblickte etwas Verwunderliches: Aus ihm kamen kleine Gestalten in Rüstungen. Vinc ahnte, was da aufmarschierte. Die Zwerge waren bei ihrem Kampf damals auch zu Schattenkriegern geworden.
Nur fragte er sich, würde es ein Krieg zwischen den Großen und Kleinen geben oder würden sie vereint kämpfen?
Vinc wusste es nicht, nur was er wusste, er musste verhindern, dass sie auf die gute Seite gelangten.
Wie sehnte er sich Vanessa und Tom herbei. Aber das war nur ein unerfüllter Wunsch.
Nach mehrmaligen Versuchen, mit Hilfe des Dolches an andere Orte zu kommen, stellte er fest, dass er nur als Geist dorthin kommen konnte. Um in seine feste Gestalt zurückkehren zu können, musste er an den Ausgangsort.
Ihm gingen die Höhle und das darin Vernommene nicht aus dem Sinn. Besonders aber die Worte des Zwergs: Wir von der dunklen Seite können die Geister sehen. Was war mit den anderen?
Mit den Arlts und Ashak, sie sahen ihn doch auch. Das Verwirrspiel schien kein Ende zu nehmen.
Um seine Verwirrung vollkommen zu machen, erinnerte er sich auch noch an die Worte von Schautin, als sie sich beinahe verraten hätte, was es mit der Höhle noch auf sich hat. Vinc konnte sich sogar an den Wortlaut erinnern. Aber wieso konnte er das? Sie sagte: „Was keiner weiß, ist, dass diese Höhle ...“ dann unterbrach, sie sich und sagte: „Beinah hätte ich einen großen Fehler gemacht. Ich darf keinem verraten, was es mit der Höhle auf sich hat.“ Genau das waren ihre Worte.
Vinc grübelte weiter und er kam zu dem Ergebnis, dass es sogar das Domizil des Herrn der dunklen
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