Unheimliche Begegnungen (German Edition)
faul herum. Willst du nicht endlich in den Turm schwimmen, oder wartest du bis die Flügel wachsen, damit du hineinfliegen kannst?“
Vinc sprang erschrocken auf.
„Zubla?!“, rief er erstaunt.
„Wer denn sonst, oder meinst ich bin der Riese Beismich von den Zwergen. Obwohl ich der Größte von den Kleinsten bin“
Vinc hatte an alles gedacht, nur nicht mehr an den Gnom der ja in Gestalt von Raxodus vor dem zugemauerten Eingang des Turms warten wollte.
„Bist du es wirklich?“, fragte Vinc misstrauisch.
„Ob ich es wirklich bin, weiß ich nicht, aber ich bin es selbst“, sagte der Kleine verschmitzt.
„Du willst mich täuschen du Scheusal. Du bist Raxodus“, sagte Vinc mit erregter Stimme.
„Nun setze dich wieder, sonst bekomme ich vor lauter raufgucken Genickstarre!“, befahl Zubla.
Als Vinc saß, nässte der Kobold mit seiner Spucke die Fingerchen und hielt sie Vinc an die Stirn.
„Was soll das?“, fragte Vinc.
„Ich wollte nur fühlen, ob du Fieber hast. Denn nur so etwas beklopptes kann vom Fieberwahn abstammen.“
Mit einem leichten Brechreiz meinte Vinc: „Aber dazu hättest du deine Finger nicht auch noch vollspucken müssen.“
Zubla grinste: „Ich wollte feststellen ob du so heißen Kopf hast, das es zischt.“
Vinc entlockte die Bemerkung des kleinen ein herzhaftes und befreiendes Lachen.
Nachdem er sich wieder gefangen hatte, meinte er: „Nun erzähl mal, was dich bewogen hat hier herunter zu kommen!“
„Ich wusste manchmal nicht was mit mir geschah. Einmal lag ich in einem Gestrüpp, dann saß ich vor einer Mauer. Als ich dich zuletzt sah, gingst du den Pfad hinunter zum See. Ich sah auch wie du hineingegangen bist. Dann lag ich wieder im Gebüsch, aber ich konnte mich nicht rühren. Augenblicke später erwachte ich wieder oben vor der Mauer. Ich sah wie das Wasser des Sees wie eine Fontaine in die höhe schoss und plötzlich war der See nicht mehr da. Als ich die Augen schloss, weil ich dachte, dass ich mir das nur einbildete und sie wieder öffnete, lag das Gewässer wieder da, als wäre nichts geschehen und dann sah ich dich aus dem Wasser krabbeln. Mir war es, als würde jemand meinen Körper verlassen. Ja ich meinte sogar eine Gestalt den Hang hinunter flüchten zu sehen. Sie wedelte mit den Armen und schrie „Die Sonne! Au weh! Die Sonne!“
„Das kann nur Raxodus gewesen sein. Der hat panische Angst vor der Sonne. Aber warum schützte er sich nicht vor ihr? Und warum floh er so schnell aus deinem Körper?“, sinnierte Vinc.
„Ich denke, das hängt mit dem See zusammen“, meinte Zubla.
Vinc überlegte, ob er dem Kleinen von seinem Unterwassererlebnis erzählen sollte, denn schließlich wusste er nicht, ob sich nicht doch noch Raxodus in seinem Körperchen befand. Aber, so Vinc Überlegung, es war schließlich egal, denn wenn der Herr der Finsternis sich wieder mit Xexarus verbündet hatte, dann war er bestimmt an dessen Befreiung aus der Verbannung mitbeteiligt gewesen. Er kam zu der Überzeugung, dass das Auge gar nicht in dem Turm war, sondern er nur in den See gelotst wurde, um Xexarus zu befreien. Warum sollte der schwarze Magier, ausgerechnet dort das Auge verstecken, wo es jeder vermuten konnte. Auch wurde Vinc immer mehr davon überzeugt, dass er gar nicht umgebracht werden sollte, zumindest nicht von den Drachenkriegern, noch von Raxodus. Zubla und das angebliche Buch, dass er holen sollte, war nur ein Ablenkungsmanöver. Kurz bevor sie die Mauer am Turm erreicht hatten, wurde der Eingang verschlossen, so dass Vinc in den See musste.
Nachdem er von seinem Erlebnis unter dem See berichtet und auch seine Vermutungen Zubla gegenüber erläutert hatte, nickte der Kleine zum Zeichen, dass auch er in diese Richtung dachte.
„Und was machen wir nun?“, fragte Zubla.
„Wir?“, war Vinc Gegenfrage.
„Genau. Ich werde dir helfen und dich begleiten“, sagte der Kleine bestimmend.
„Selbst, wenn ich das Auge finde, kannst du nicht mit auf die Erde. Wie sollte ich deine Erscheinung erklären? Nun gut vielleicht als Liliputaner vorstellen, aber da müsste ich dich erst einmal mit einer Farbe anstreichen, die unserer Haut ähnlich ist. Bei deiner grünlichen halten sie dich eher für einen Frosch.“ Vinc musste bei seiner Ausführung lachen.
„Moment mal! Nur weil du größer bist und wie ein Mensch aussiehst, heißt es noch lange nicht, dass du hübscher bist als ich. Aber ich weiß wie Frösche aussehen. Ich könnte mich auf Erden in einen
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