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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Protesten klang. Der Vater des Mädchens brachte es dann auf den Punkt: „Er hat ohne zu zögern sein Leben eingesetzt. Ich glaube nicht, dass dieser Held ein Verräter ist.“
    Aus der Menge kamen nun wohlwollende Laute.
    Andos entschuldigte sich mit den Worten: „Deine Verantwortung meinen Leuten gegenüber lässt mich nun einmal misstrauisch sein. Aber wenn ich deine Tapferkeit und das Schicksal, das dich wegen deiner Freundin getroffen hat, betrachte, dann hege ich keinerlei Bedenken dir gegenüber. Wir werden gegen den Tyrannen gemeinsam kämpfen und wir werden dir helfen, deine Gefährtin wieder zu finden und zu befreien.“ Diese Worte wurden mit Händeklatschen honoriert.
    „Kennt ihr den Räuber Leichtweiß? Ich soll ihn bei euch im Lager suchen“, Vinc löste mit seiner Frage ein Raunen unter den Anwesenden aus.
    „Wir kennen den Namen, aber keiner hat ihn bisher gesehen. Dein Informant unterliegt da einen Irrtum. Dieser Räuber befindet sich nicht unter uns, sondern an einem anderen Ort“, meinte Andos.
    „Kannst du mir den Ort nennen?“, fragte Vinc.
    „Was willst du vom Räuber Leichtweiß? Er soll gar nicht wirklich existieren. Nur seine Seele würde ruhelos auf Arganon umherwandern, so sagt man. Er soll einmal auf der Erde sein Unwesen getrieben haben. Ich habe noch niemals von einem Land oder Gebiet auf Arganon gehört, das sich Erde nennt“, sagte Andos nachdenklich.
    Vinc hätte es zwar erklären können, aber das würde wohl für die Geister der Anwesenden zu viel sein.
    „Ich kenne jemanden in unseren Reihen, der ihn schon einmal gesehen hat. So behauptet er. Er meinte, er sei sogar verwandt mit ihm.“ Er legte beide Hände trichterförmig um den Mund und rief: „Black, komm zu mir!“
    Ein kräftiger großer Mann mit zerzaustem schwarzen Haar, einer Hakennase und einer tiefen Narbe, die sich von der Schläfe bis zum Kinn zog, erschien.
    Mit tiefer Stimme, die wohl im Laufe der Zeit durch Schnaps und Tabak entstanden war, fragte er: „Du hast nach mir gerufen?“
    „Der Junge möchte zu Leichtweiß. Kannst du ihn hinbringen?“, fragte Andos.
    Der Mann lachte: „Wenn das Bürschchen keine Angst hat, dann soll es mir recht sein.“
    Er sah Vinc durch seine dunkle stechende Augen an: „Was willst du denn von meinem Vetter?“
    „Er weiß, wo ich eine Rune finden kann“, antwortete Vinc.
    „Ist sie denn so wichtig? Und was ist das für eine? Und warum musst du sie finden?“, fragte Black und musterte Vinc von Kopf bis Fuß, sodass dem Jungen heiß und kalt wurde.
    Ihm sollte er sich anvertrauen? Diesem groben Kerl? Aber die nachfolgenden Sätze beruhigten ihn etwas: „Du kannst dich ihm ruhig anvertrauen“, meinte Andos, nachdem er das Zögerliche und auch etwas Abweisende von Vinc erkannt hatte. „Ich lege meine Hand für ihn ins Feuer.“
    Vinc erzählte kurz von dem Kampf gegen das Böse.
    „Da bist du bei mir richtig. Ich fürchte mich weder vorm Tod noch dem Teufel noch den Teufelsrittern“, sagte Black lachend.
    „Woher kennst du den Teufel?“, fragte Vinc misstrauisch, denn der war ja auf Arganon kein Begriff.
    „Von meinem Vetter. Er sagte mir, der Teufel sei der Böse.“
    Nun wusste Vinc, das Black den Räuber Leichtweiß wirklich kennen musste.
    So vertraute er sich diesem Mann an. Er fasste Zutrauen zu ihm, schon allein durch die Empfehlung von Adons. So brachen sie auf, um den Räuber Leichtweiß zu suchen.

 
22.Kapitel
     
    Sie benutzten die schützenden Wälder. Gegen Abend begann das Gelände anzusteigen und sie sahen kurz darauf einen Höhenzug vor sich, dessen Massen im Licht der untergehenden Sonne sich als Silhouetten abzeichneten.
    Sie kamen dem Berg näher.
    „Die verlassene Festung der Teufelsritter“, meinte Black, in dem er mit dem rechten Arm auf die Mitte des Höhenzugs deutete, der sich in der Form eines Hufeisens vor ihnen ausbreitete.
    Auch Vinc hatte das hohe Gemäuer erkannt, das sich dort erhob. Es waren allem Anschein nach die fensterlosen Reste eines burgähnlichen Gebäudes, das vor langen, langen Zeiten dort errichtet worden war.
    „Du hast ein Wort gebraucht, das ich auf Arganon noch nie gehört habe. Teufelsritter?“, fragte Vinc.
    „Das ist eine Mär. Niemand weiß genau, wer dort hauste. Aber eines Tages kam ein unbekannter unheimlich aussehender in die Stadt und stellte sich auf den Marktplatz in Madison und erzählte eine unglaubliche Geschichte. Er sei diesen Teufelsrittern vor langer Zeit einmal entkommen. Er wäre

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