Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
Liberia trennen könnte und er nicht mehr erfahren würde, wo die geheimnisvollen Orte sein könnten.
    „Das erzähle ich dir in meinem Domizil“, antwortete sie nur.
    Sie verließen das Waldhaus. An dem Tor zur Unendlichkeit, das sie auch nach Arganon führen sollte, nahm Vinc wieder seine feste Gestalt an und Liberia verwandelte sich wieder in die schwebende Frau. Sie gab sorgsam acht, dass sie ihm niemals die böse Seite zukehrte.
    Ihr flimmerndes Haus lag friedlich da, ohne erkennbare Gefahr.
    „Ich würde dich gerne in meine Behausung bitten, aber es ist jetzt so gesichert, dass nur noch ich es betreten kann, alle anderen Wesen würden nicht durch die Strahlung kommen, ohne ihr Leben zu lassen. So werde ich dir hier auf der Felsebene, das erzählen, was du wissen musst“, sagte Liberia und sah gen Himmel, so als erwarte sie jemand.
    Was beide nicht ahnen konnten, war, dass sich Zeitpiraten auf dem Weg zum Ausgang des Zeitstroms befanden.
    Doch Liberia schien etwas zu spüren, denn sie fing mit voller Hast an zu erzählen.
    „Du brauchst insgesamt vier Runen für den Kampf gegen die Unterwelt.“
    Vinc horchte auf. Das erste Mal, dass er das Wort Unterwelt hörte. Nach der irdischen Auffassung hieße dies, Grauen, Tod und Scheusale der Hölle. Seit der Mensch denkt, seit er sprechen kann und seine Gedanken aufzuschreiben vermag, fühlt er sich von einem Geheimnis umgeben, das er nicht enträtseln kann.
    „Unterwelt?“ wiederholte Vinc gedehnt.
    „Ich kann mir deine Gedanken vorstellen, ohne in sie eindringen zu müssen. Die Unterwelt von Arganon entspricht nicht deinen Vorstellungen, sie ist schlimmer. Als die Intelligenz auf Erden noch unterentwickelt war, nahm die Besessenheit gegenüber unsichtbaren Phänomenen erschreckende Formen an. Damals verfiel man dem Aberglauben, es entstanden Legenden und Märchen von Gespenstern und Gnomen. Ein höheres Wesen und der Teufel, zwei Gegensätze sind ein die Symbole von Gut und Böse geworden. Auf Arganon herrscht nicht nur dieser Glaube an Geister und üblen Kreaturen der Unterwelt, sondern sie sind vorhanden. Ich spreche von vier Runen. Psyta, die Seelenrune, Sytara die des Feuers, Kardia Rune des kalten Herzens und Pahli, die mir nur dem Namen nach bekannte, aber deren Bedeutung auch ich nicht kenne. Außerdem musst du das Runenorakel finden. Es ist ein großer Kreis mit mehreren kleineren im inneren. Der kleinste Kreis in der Mitte nennt sich der Schicksalskreis. In den musst du dich stellen und dann die Runen in ihre Bestimmung legen.“
    „Was bedeuten diese Runen?“, fragte Vinc.
    „Psyta, die Seelenrune brauchst du für eure Ebenbilder damit sie nicht endgültig vernichtet werden. Sytara, die des Feuers, hilft, retten, was zu retten ist. Kardia, die Rune des kalten Herzens ist für dich sehr wichtig, ohne sie stirbt deine Freundin.“
    „Aber wieso stirbt sie?“, fragte Vinc erschrocken.
    „Ich habe die Kenntnis, dass jemand ihr zweites Herz in Gewalt hat. Diese Person kann sie damit töten“, sagte Liberia.
    „Ja. Der Name ist Vitis. Sie waren damals unten im See in den Xexarus verbannt war“, erinnerte sich Vinc. Er erzählte die Begegnung in knappen Worten.
    Liberia schaute währenddessen immer wieder gen Himmel und wurde zunehmend unruhiger.
    „Die Rune Pahli kenne ich nicht und auch nicht deren Bedeutung. Sie unterbrach sich. „Etwas Gefahrvolles nähert sich. Ich muss mich sputen. Ich spüre die Gefahr. Ich glaube, die Zeitpiraten kommen. Ich muss in mein schützendes Haus. Lauf schnell auf den Abgrund zu und springe auf die Aufwinde. Ich werde für einen Augenblick den Sperrgürtel entfernen, damit du es tun kannst!“
    Er sah sie wegschweben und rief ihr noch nach: „Wo finde ich all diese Runen!?“
    „Finde die Seelenrune und forsche nach den anderen. Eile ins Lager der Geächteten und frage dort nach dem Räuber Leichtweiß.“
    „Wie erkenne ich, dass es Geächtete sind?!“, rief noch Vinc.
    „Sie tragen Lappen um die Füße, denn jedem Geächteten werden die Zehen abgehackt, um sie an der Flucht zu hindern. Allerdings haben nicht alle die abgehackten Zehen, nur die gefangen genommen wurden und tatsächlich fliehen konnten.“
    Dann war sie im flimmernden Gebilde, das ihr Domizil war, verschwunden.
    Vinc bekam Angst. Er kannte nicht die magische Stärke der Zeitpiraten, aber allein das Wort flößte ihm Grausen ein. Er lief so schnell wie möglich auf den Abgrund zu. Fast wäre er stehen geblieben, denn in ihm kam ein

Weitere Kostenlose Bücher