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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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bekannt, dass irgendwo ein Feuerteufel wütete. Es wäre doch sonst gewiss im Regionalfernsehen oder in der Presse erwähnt worden.
    „Das hängt irgendwie mit unserer Ernte zusammen“, meinte ein anderer.
    „Bis ihr wieder auf eure Höfe zurückkehren könnt, werdet ihr hier vorläufig ein Obdach finden. Es ist zwar schlicht, aber es bietet vorübergehend Schutz“, sagte der Gastgeber.
    „Du sagtest richtig: vorläufig Schutz. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dein Hof Opfer dieser Gewalt wird“, meinte ein anderer
    „Er liegt zu Abseits. Und außerdem ...“ Bevor der Mann weiter reden konnte, wurde er durch erneutes Pferdetrampeln unterbrochen. Diesmal aber schlug der Hund an und begrüßte den Besucher mit lautem Gebell.
    Eine Frau trat in den Raum. Ihre Stimme klang keifend, als sie sagte: „Wo sind denn die verletzten Kinder?“
    Ein Mann stand auf und gab ihr die Hand. Als sie in den Schein der Kerzen trat, sahen die Kinder eine ältere Frau. Ihr Haare waren schwarz, lang und hingen ungepflegt herunter. Sie hatte stechende Augen und eine Hakennase.
    „Darf ich vorstellen: Gistgrim. Sie ist eine Kräuterfrau und Heilerin. Sie wohnt etwas weiter in einem Wald“, stellte sie der Hofbesitzer vor.
    „Und wer seid ihr? Dich kenne ich, du hast mich ja hergeholt. Du bist Marxusta, Herr von diesem Hof. Aber die anderen kenne ich nicht“, keifte sie und versuchte ein Lächeln, was ihr aber gründlich misslang, denn es machte ihr unschönes Aussehen noch hässlicher.
    „Das ist Rexos, ein Freund und gewesener Bauer und der andere ist Vincent, ein Gutsherr.“
    „Ein gewesener Bauer?“, fragte die Alte.
    Marxusta berichtete von den Bränden. „Auch Vincent großes Gut wurde Opfer der Flammen. Aber dort sieht es mehr nach Rache aus. Denn er sollte Herrscher von Arganon werden. Erinnert ihr euch noch an dieses riesige Erdbeben, das fast ganz Madison, unsere Hauptstadt, zerstörte? Seitdem geschieht etwas Eigenartiges auf Arganon. Der Mond hat seinen Rhythmus geändert. Die Jahreszeiten stimmen nicht mehr überein. Das Getreide reift, obwohl es nicht der Monat der Ernte ist. Der Zyklus der Zeit ist gestört.“
    Die Alte schien auf ein weiteres Gespräch keinen Wert zu legen, sondern sagte nur: „Wo kann ich mich bis zur Heilung der Kinder aufhalten?“
    Marxusta ging zu der Tür, die Vinc nicht öffnen konnte. Er gab den Eingang frei. Vinc wunderte sich zwar, aber er sagte sich, dass es nur ein Trick war.
    Aber was war das für ein Gerede? Der Mond hat seine Bahn verlassen? Der Zeitrhythmus gestört? Was war Arganon? Warum sah man sie nicht? Warum sahen sie die Leiter, während die Männer sie nicht erblickten? Sie war gar nicht für sie vorhanden. Was geschah hier?
    Vinc wagte nicht, zu sprechen. Er deutete zu Vanessa und Tom, sie mögen ihm folgen. Tom stand auf und wäre beinahe umgeknickt, als er mit seinem verletzten Bein auftrat. Vinc bemerkte es und eilte Vanessa zur Hilfe, als er sah, wie sie sich abmühte, Tom zu stützen. Ohne von den Anwesenden beachtet zu werden, erreichten sie die Leiter und kletterten auf den Dachboden.
    Oben angelangt blieb ihnen vor Staunen der Mund offen stehen. Hatten sie einen Raum mit schrägen Wänden erwartet, sahen sie einen großen viereckigen Bereich mit geraden glatten. In ihnen steckten in gewissen Abständen Kristalle, die die Örtlichkeit hell erleuchteten.
    Auch hier fiel ihnen eine Seltsamkeit auf: Es waren drei Betten vorhanden. Aber nicht welche im herkömmlichen Sinne, sondern sie bestanden aus einer flimmernden Substanz. Aus einer solchen, aber auch Festen, musste der Tisch sein, der sich in der Mitte befand und auch die drei Stühle davor.
    Auf dem Tisch aber lag ein Buch, das leuchtete. Es war in blau gehalten und auf dem Cover sahen sie in Schwarz geschrieben „Das Auge von Arganon“ und darunter das Bildnis einer Kristallkugel mit einer Frau dahinter. Der größte Teil ihres Kopfes war durch diesen Kristall verdeckt. Nur ihre Augen, die auf die Kugel gerichtet waren, waren zu sehen und eine turbanähnliche Kopfbedeckung mit einem blauen Diamanten in der Mitte. Was aber das Eigenartigste war ein Auge über dem gesamten Bildnis.
    In der Kugel sahen sie etwas, was sie ein wenig erschrecken ließen. Sie erblickten sich wie in einem Spiegel.
    Als ständen sie unter Zwang, setzten sie sich an den Tisch. Sie wagten nicht, das Buch zu berühren. Sie starrten es nur an.
    Plötzlich schlug es sich selbst auf und sie hörten eine Stimme: „Ich bin das

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