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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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pfui!“, rief er erneut. „Ist ja widerlich!“
    „Wenn ihr eure Knutscherei beendet habt, könnte Zubla vielleicht einmal berichten, wo er die ganze Zeit gesteckt hatte“, meinte Vinc immer noch belustigt.
    Zubla trat zur Seite und lief von Busch zu Busch, die sich reichlich in der Umgebung befanden. Er schien etwas zu suchen. Nach kurzer Zeit kam er wieder und meinte, als er die fragenden Blicke sah: „Habe nur nachgesehen, ob sich niemand dahinter befindet, der uns belauscht, was uns gefährlich werden könnte.“ Er deutete dabei in die Runde.
    Sie blieben sitzen, denn sie wollten nicht, dass Zubla zu ihnen emporschauen musste, und warteten gespannt auf seine Ausführungen. Zubla genoss sichtlich die Spannung der Drei. Er ließ sich Zeit und sah erst einmal Vanessa an, dann sagte er sinnlich: „Dich habe ich am meisten vermisst.“ Er kullerte dabei mit seinen großen Augen, was bei Gnomen von einer Verliebtheit zeugte.
    „Nun lass mal dein Gesülze und erzähl schon“, meinte Tom ungeduldig.
    Zubla wendete sich an Vinc: „Was ist Gesülze?“
    Vinc klärte ihn lachend auf: „Er meint Gerede.“
    „Und warum sagt er es nicht so?“, fragte er und fuhr fort: „Dich habe ich auch vermisst.“ Er deutete zu Tom: „Den . . . , er machte eine abwertende Bewegung, indem er seinen Arm abgleiten ließ. Als er Toms Blick sah, sagte er: „Na ja, den auch“, unterbrach sich, um zuzufügen: „Auch ein wenig.“ Er zwinkerte mit dem Auge.
    Vanessa wurde ungeduldig: „Nun erzähle. Wo warst du?“
    Er trat dicht vor das Mädchen, so als wollte er es nur ihr berichten. „Weißt du, dass du hübsch bist?“
    Vanessa sah verlegen zu Boden. „Lass deine Komplimente und berichte.“
    „Ja, berichte!“, befahl Vinc. Es war keine Eifersucht zu hören, sondern mehr der Befehl, um seine Neugier zu befriedigen. Denn diese kleine Liebelei mit Vanessa nahm er Zubla nicht übel. Er und Vanessa. Vinc empfand das einfach als lächerlich.
    „Ich habe, als wir unten im Keller waren, den Arlt wegschleichen gesehen und bin ihm deshalb gefolgt. Und wisst ihr, wohin er ging?“ Er schaute einen nach dem anderen an und sah das Schütteln der Köpfe. Er genoss wieder die Spannung: „Ins Arltslager.“
    Das löste bei den Zuhörern nur Kopfschütteln aus. Sie konnten nicht so richtig begreifen, was Zubla da sagte. Vinc fand als erster wieder Worte und fragte. „Der ist ins Arltslager gegangen? Die hätten ihn doch sofort eingesperrt, wenn nicht sogar getötet. Er ist doch ein Abtrünniger.“
    Zublas kleines Gesicht verfinsterte sich: „Im Gegenteil. Er ist sogar einer der Anführer im Lager. Ich konnte das in einem Gespräch mit seinen Untergebenen hören. Muss so was wie ein unterer Führer sein. Das habe ich an seiner Unterwürfigkeit und Reden gemerkt.“
    „Aber sein Bruder. Er hat doch seinen Bruder …“ Vanessa konnte ihren Satz nicht beenden, denn Zubla unterbrach sie: „Es war nicht sein Bruder. Dieser Krieger hatte etwas bei sich, das der Oberste unbedingt haben musste. Er wusste aber, dass wir von dem toten Krieger Kenntnis hatten. Im Keller wartete er auf uns.“
    „Aber warum hat er uns nicht getötet?“, überlegte Vinc laut.
    „Das weiß ich nicht. Aber er scheint nicht gefunden zu haben, was er suchte. Er vermutete diesen Gegenstand bei einem von euch. Es soll sich um etwas Magisches handeln.“ Zubla setzte sich nun auch auf die Erde, denn ihm taten die Füßchen weh. Er hatte in letzter Zeit eine große Strecke bewältigen müssen.
    Fast wie aus einem Mund entfuhr es den Dreien: „Der Kompass.“
    „Genau. Jetzt fällt es mir wieder ein. Er erwähnte so etwas. Dieser Kompass wäre der Schlüssel. Aber zu was hatte er nicht erwähnt.“
    „Ich glaube ich weiß es.“ Sie sahen Vinc erwartungsvoll an, damit er preisgab, was er vermutete oder sogar wusste. „Er verrät den Eingang zur dunklen Seite.“
    „Die dunkle Seite? Ja, auch diese Worte fielen. Dunkle Seite“, überlegte Zubla, um dann zu sagen: „Aber nicht im Zusammenhang mit dem Kompass. Sie wollen auch dorthin. Irgendetwas von einer Rache hörte ich. Ich konnte nur immer Bröckchen verstehen, was sie untereinander sagten. Denn ich kann nicht so gut ihre Sprache.“
    „Mann bin ich ein Rindvieh. Ich habe womöglich den Schlüssel zum Eingang der dunklen Seite einfach weggeworfen“, sagte Vinc mehr vorwurfsvoll zu sich. „Wir müssen zurück in den Keller, um ihn zu holen. Erst war ich froh, das Ding los zu sein und nun will ich es

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