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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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die Zapfen und die Spitzen werden sich in eure Köpfe bohren. Sagt mir, wer …“ Der Wicht wurde durch ein lautes Organ unterbrochen, das bei seiner Ertönung die Eiszapfen wackeln ließ: „Du sollst sie retten und nicht töten. Wenn sie umkommen, dann töte ich dich!“
    „Ja, Herr. Wie Ihr befehlt, Herr“, sagte der Kleine unterwürfig.
    Nicht nur Vinc ahnte, mit wem sie es zu tun hatten, sondern Tom sprach es aus. Das heißt, er wollte es, doch er wurde von Vanessa unterbrochen, als er meinte: „Das ist doch der Herr …“ „Ist doch egal, wer das ist.“ Sie hatte Angst, dass ihr Bruder recht haben könnte, und wollte es einfach nicht bestätigt haben. Sollte es doch ein Geheimnis bleiben, wer sie retten wollte. Hauptsache, es geschah. Und zwar so bald wie möglich.
    Sie hörten, wie der Kleine den Bestien befahl, aufzustehen, was sie denn auch keifend und widerwillig taten. Er deutete auf die geifernden Tiere und sagte: „Nun sputet euch. Oder wollt ihr erfrieren?“
    Nun erst bemerkten die Teens wieder die lähmende Kälte, die sich immer mehr ausbreitete. Es brauchte eine gewisse Überwindung, um auf diese Tiere zuzugehen. Sie kamen in die Nähe ihrer Köpfe und sahen die blutunterlaufenen Augen.
    „Ist das der Eisteufel, den die Hexe erwähnte?“, flüsterte Tom Vinc zu, als er in dessen Nähe kam.
    Vinc antwortete nicht darauf. Er wies nur Tom durch Deutung mit dem Finger auf den Mund an, zu schweigen, denn er wollte die Ungeheuer nicht noch reizen, die ohnehin ungeduldig ihre Köpfe zu ihnen drehten und drohend ihre Zähne zeigten.
    Nachdem sie Zubla auf eines der großen Wesen gehoben hatten und sie auch mit Mühe auf ihre Rücken gestiegen waren, sausten sie los, als seien sie schnell wie der Wind.
    Sich rasant entfernend hörten sie ein grelles lautes Lachen. Und sie hatten dabei das Gefühl, als würde sie ihre Rettung eher in eine Falle führen.
    Zum Glück hatten diese Tiere ein zottiges Fell, so dass sich die Reiter darin festhalten konnten, sonst wären sie wohl bei dieser Geschwindigkeit weggeflogen.
    Mit der Zeit wurde das Eis, das sich immer wieder ringsum bildete, dünner und die Höhle bekam durch dunkles Gestein eine beklemmende schemenhafte Erscheinung. Eine Eigenart nahmen sie während ihres Flugs wahr, sie sahen das Umfeld, obwohl Zublas Fackel längst erloschen war. Die Tiere berührten kaum den Boden und sie überquerten dadurch Abgründe ohne Schwierigkeiten.
    Vinc wurde dabei bewusst, dass sie ohne Hilfe niemals über diese Tiefen gekommen wären. Als er seine Gedanken auf das Ende lenkte, überkam ihn ein grausiges Gefühl. Die mahnenden Worte dieses seltsamen Wichts klangen ihm immer noch im Ohr. Sie sollten so schnell wie möglich abspringen und zum Ausgang flüchten, denn diese Bestien hätten sie zum Fressen gern. Doch stellte sich die Frage: Wieso die Hilfe der Flucht, um doch letzten Endes ein Opfer zu werden? Warum tötete man sie nicht gleich? Doch er brauchte nicht weiter darüber nachzudenken, denn die Antwort würde er sich selbst nicht geben können. Jedoch welches Ende ihnen zugedacht war, sollte er sehr bald erfahren.
    Aber zunächst wurde er abgelenkt, denn er musste er sich immer fester in das Fell krallen. Einige Male wurde die Höhle niedriger, so dass er glaubte, mit dem Kopf an die Decke zu stoßen. Noch gefährlicher aber waren die herunterhängenden Stalaktiten mit ihren Spitzen. Wenn die Tiere, was des Öfteren vorkam, einem Felsen unter sich ausweichen mussten, taten sie einen Sprung nach oben, so dass sich die Spitzen dieser herunterhängenden Tropfsteine fast in die Rücken der Reitenden bohrten.
    Irgendwann bemerkten sie, wie die Geschwindigkeit gedrosselt wurde. Ihr Gefühl sagte ihnen, dass sie das Ende der turbulenten Reise erreicht haben mussten. Aber wann sollten sie abspringen? Welcher Zeitpunkt war der richtige?
    Dann kamen diese unheimlichen Wesen zum Stillstand. Sie sprangen instinktiv von ihnen herunter. Sie sahen ein Licht in der Ferne. Sie rannten ihm entgegen, wobei sie wussten, dass sie um ihr Leben liefen. Je mehr sie sich ihm näherten, desto deutlicher erkannten sie den blauen Himmel. Sie wagten kaum einen Blick rückwärts, obwohl sie das Gefühl hatten, die Tiere folgten ihnen und würden ihnen jeden Moment das Garaus machen.
    Als sie vollends die Öffnung der Höhle erreicht hatten, mussten sie wegen des grellen Lichtes die Augen schließen. Da sie ihnen trotz der geschlossenen Lieder dennoch weh taten, wendeten sie sich vom

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