Unser Sommer in Georgia
gekommen sind, um Ihre Familie zu unterstützen.«
Maisy hätte widersprechen können, aber sie lächelte nur und erwiderte seinen Händedruck.
Riley trat zu ihnen. »Wir müssen mit dem Abend anfangen. Soll ich vielleicht die Ansagen und das Quiz machen, Maisy?«
»Nein, nein. Ich habe doch gesagt, dass ich das übernehme, und dabei bleibt es auch.«
Brayden und Mr Logan begaben sich in den hinteren Teil des Raumes und ließen Maisy und Riley allein. »Du gönnst mir nicht mal ein vernünftiges Gespräch«, warf Maisy ihrer Schwester vor. »Du hast nichts anderes im Kopf als diese dämlichen Veranstaltungen.«
»Wie bitte?« Riley hatte sich schon dem Büfetttisch zugewandt, drehte sich jedoch wieder um und sah ihre Schwester fassungslos an.
»Du hast Mack mit deinem Sohn zum Angeln geschickt. Du bist immer noch die alte eifersüchtige Zicke, die ihn mir damals an dem Abend ausgespannt hat. Damals hast du unseren Vater dazu benutzt, jetzt benutzt du Brayden.«
»Wovon redest du eigentlich?« Riley biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. »Ich habe Mack nirgends hingeschickt.«
Maisy holte tief Luft, denn sie bemerkte, dass ein Grüppchen Frauen sie anstarrte. Eine Stimme sagte leise: »Das ist Rileys Schwester.«
Riley atmete aus. Sie ließ die Schultern sinken, trat dicht an ihre Schwester heran und flüsterte: »Maisy, bitte! Das ist doch schon so lange her. Ich habe mich fünfzigtausendmal dafür entschuldigt. Wenn dir so viel an Mack Logan lag, dann hättest du ihn festhalten sollen, statt nach Kalifornien auszureißen.«
»Du weißt nicht, was du da redest«, sagte Maisy gepresst.
»Bitte, hör auf! Meinetwegen kannst du jeden Tag und jede Nacht mit ihm ausgehen. Ich bitte dich bloß, mit dem Quiz anzufangen, bevor die Leute wieder nach Hause gehen.«
Maisy reckte sich und wischte sich Staub von ihrer Baumwollbluse. »Ja, klar.«
Riley trat zu einigen Frauen, die nach ihr gerufen hatten, und Maisy richtete die Gedanken auf das Einzige, was ihr Frieden brachte: Mack Logan war hier, in Palmetto Beach, im Driftwood Cottage.
Eine leise, aber hartnäckige Stimme erinnerte sie daran, dass sie nicht einmal wusste, welche Gefühle er ihr entgegenbrachte. Sie hatte nur kurz mit ihm zu Mittag gegessen und schnell die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht. All die Jahre hatte sie ihre eigenen Erinnerungen lebendig gehalten, hatte sich vorgestellt, dass sein letzter Satz damals - Ich liebe dich - auch sein erster sein würde, sollten sie sich jemals wiedersehen.
Damals hatte Maisy beschlossen, auf Mack zu warten. Sie wartete immer noch.
Sechzehn
Riley
An diesem Sonntag wachte Riley zum ersten Mal seit Wochen nicht erschöpft auf. Die Morgensonne flutete bereits über die Bodendielen. Riley streckte sich und lächelte. Der gestrige Abend war ein Erfolg gewesen. Obwohl Maisy wütend gewesen und zu spät gekommen war, hatte sie hervorragend moderiert. Adalee war überall gleichzeitig gewesen und hatte alle Gäste wie Könige begrüßt. Hinter den Kulissen mochten ihre Schwestern murren, aber sie verstanden es, charmante Gastgeberinnen zu sein - alle Sheffields besaßen diese Begabung.
Die grausamen Worte, die Maisy ihr gestern Abend entgegengeschleudert hatte - dass sie eifersüchtig sei und damals ihren Vater und jetzt ihren Sohn benutzt habe, um Mack von ihr fernzuhalten -, nagten immer noch an Riley. Sie holte tief Luft. Es tat ihr weh, dass Maisy immer noch an dem Zorn jener längst vergangenen Nacht festhielt, aber sie wünschte sich und sehnte sich danach, dass ihr Verhältnis sich änderte.
Rileys Gedanken wanderten zu Mack und Sheppard. Vater und Sohn hatten gestern Abend im Laden gesessen, gelacht, den kostenlosen Wein getrunken und um die Wette die Quizfragen zur klassischen Literatur beantwortet. Mitten im Quiz hatte Mack sie angeschaut, gelächelt und lautlos mit den Lippen ein Dankeschön geformt, als hätte sie etwas für ihn getan.
Doch, vielleicht hatte sie tatsächlich etwas für ihn getan. Sie hatte Sheppard Logan in sein altes Sommerhaus zurückgeholt.
Ein lautes Gepolter von unten ließ Riley aus dem Bett springen. Sie schlüpfte in Bademantel und Pantoffeln und eilte in Braydens Zimmer. Er hatte die Decke weggestrampelt und schlief fest. Riley öffnete die Tür zur Treppe und schlich nach unten, ohne dass die Stufen knarrten. Als sie die Tür zum Laden öffnete, sah sie, dass im Café Licht brannte. Hinter der Theke stand Adalee und schaute zu, wie der Kaffee in die Kanne
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