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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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und Heather zu begrüßen. Das muss Ewigkeiten her sein.
    Ich kann das immer noch nicht richtig fassen, es erscheint mir alles wie ein böser Traum.
    Immer wieder kommen Erinnerungen in mir hoch, Erinnerungen an einen glücklichen Sommer und das laute Lachen der Kinder dröhnt in meinem Kopf. Und Heathers Lachen, ich kann es fast richtig hören – es scheint fast schon so, als wollten die Gedanken daran mich verhöhnen.

    Ich registriere, dass ich in der Südstadt gelandet bin und halte an einem Parkplatz an.
    Hier hat irgendwie alles angefangen. Der erste schöne Tag mit Heather, das Eisessen, ihr kleiner Trick, wie sie mich dazu gebracht hat, für die Kinder die Gartenspielgeräte anzuschaffen.
    Ich lächele in mich hinein und steige aus. Es regnet ein bisschen, aber das ist mir egal, ich laufe einfach drauflos und lande auf dem Spielplatz.
    Ben hat sich das Knie aufgeschlagen und Heather hat ihm eine ihrer Wundersalben aufgetragen.
    Ich sehe Bens Gesichtchen vor mir, wie er sie anstrahlt und Nele, wie sie sich an Heather schmiegt.
    Ich sehe Heather mit den Kindern im Sand spielen, sie sammeln Muscheln und bauen eine Burg.

    Ich nehme das Handy wieder und wähle ihre Nummer. Kein Empfang, wie sooft in den letzten Stunden. Und ein banges Gefühl, dass das nicht nur an der Leitung liegt, macht sich immer mehr breit.

    Vielleicht ist es ja genau richtig so, wie Heather sich verhält.
    ’Bring dein Leben in Ordnung’ , ihre Worte kommen mir wieder in den Sinn.
    Doch das ist nicht gerade einfach. Alles in mir will zu Heather, will keine Minute länger ohne sie sein – aber ich habe eine Verantwortung für meine Familie.
    Vielleicht wird es sich ja bessern mit Jessica. Die Sache mit der Schule und dem Kindergarten hat sie bestimmt nicht schlecht gemeint und objektiv betrachtet sind die Einrichtungen ja wirklich gut.
    Aber werden die beiden dort wirklich das kriegen, was sie so dringend benötigen? Die Wärme, die Herzlichkeit, die Heather ihnen gegeben hat? Kann ich das abends auffangen, in der kurzen Zeit, die ich die beiden sehe?
    ‚Du musst es versuchen’ , hämmere ich mir ein. ‚Und vielleicht wird das Verhältnis zu Jessica ja auch wieder besser…’

    „Wie? Dat Leckerchen es fott?“, Jupp schaut mich vorwurfsvoll an. Er hat mich abgefangen, als ich gerade aus der Kanzlei gekommen bin und baut sich drohend vor mir auf. „Wat soll dat?“
    „Es ging leider nicht anders .“
    „Ich weeß, wat passeet ess. Petra hätt et mir jesaat. Du und dat Klein hann en Fisternöllche jehat“, unser Gärtner schwingt drohend die Schaufel vor meinem Gesicht herum. „Und jezz hat ding Frau däm jekündigt. Und wat ess mit de Pänz? An die hätt wohl niemand jedacht?“
    „Es ist nunmal passiert“, antworte ich zerknirscht.
    „Dat Füssche wor nit vekeht. Die hätt et Hätz op dem richtijen Fleck jehat“, sagt er dann plötzlich leise, fast schon verschwörerisch. „Su en Frau lässt man nit einfach fottjonn…“
    Mit diesen Worten dreht er sich um und geht zur meiner Verblüffung wieder in den Garten.
    Ich schlucke und muss ihm insgeheim Recht geben. Doch so einfach, wie Jupp mir das unterstellt, lasse ich Heather nun wirklich nicht laufen.
    Nachdenklich gehe ich ins Haus, ich bin gespannt auf die Kinder. Heute war ihr erster Tag in den neuen Einrichtungen. Jessica hat es tatsächlich geschafft, zusammen mit den Beziehungen ihres Vaters, die Kinder nach einer Woche schon dort unterzubringen. Manchmal hasse ich einfach diese Klüngelei hier in Köln…

    „Hallo Papi“, Nele begrüßt mich als Erste, sie ist zusammen mit Ben und Jessica schon beim Abendessen.
    „Hallo Schatz“, ich gebe ihr einen Kuss, sie umarmt mich heftig.
    Ben sitzt die ganze Zeit nur auf seinem Stuhl, sein „Hallo“ kommt ganz leise hervor und er ist blass im Gesichtchen.
    „Was ist los?“, ich hocke mich vor ihn hin und streichele ihm über die Wange.
    „Nichts ist. Es ist nur die Umstellung“, mischt sich Jessica ein. „Er muss sich umgewöhnen. Es war doch schön im neuen Kindergarten, oder nicht?“, wendet sie sich dann an Ben.
    „Doch, schön“, antwortet er, dann schaut er mich bettelnd an. „Kommt Hedda zu meinem Burtstag?“
    Jessica stöhnt leise auf und ich werfe ihr einen giftigen Blick zu. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass das Ganze sie nervt, seit Heathers Fortgang ist jetzt über eine Woche vergangen und jeden Tag fragt Ben mehrmals nach ihr.
    „Ich glaube nicht, mein Schatz“, sage ich bedauernd und

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