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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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hoch.
    „Ja!“
    „Tu was du nicht lassen kannst, aber erwarte nicht, dass ich dir dabei helfe und durch den Garten tobe!“
    „Als ob ich das von dir erwarten würde“, erwidere ich nur kalt und verlasse das Wohnzimmer.

    Gott sei Dank beginnen die Dreharbeiten anderthalb Wochen später. Jessica geht früh aus dem Haus und kehrt meist erst gegen spätabends zurück. Für die Kinder wäre es eigentlich schade, aber die Stimmung ist gelöster, wenn sie nicht da ist. Nur Ben macht mir immer noch große Sorgen. Er ist wie ausgewechselt, zwar redet er wieder mehr, aber essen tut er nur noch, wenn man ihn mehrfach dazu auffordert und er ist nicht mehr so fröhlich, wie er mal war.
    Ich sitze oft abends lange an seinem Bett, meist halte ich ihn in den Armen und wiege ihn in den Schlaf. Auch Petra hat schon ihre Besorgnis geäußert, nur Jessica und ihre Eltern finden das ganz normal und schieben es auf die Umstellung an den neuen Kindergarten.

    In den nächsten Tagen stürze ich mich in die Arbeit und in die Geburtstagsvorbereitungen für Ben. Petra und Jupp haben ihre Hilfe signalisiert. Petra wird das Essen vorbereiten, auch dafür hat Heather Vorschläge notiert und unsere Haushälterin hat richtig Spaß dabei, für die kleinen Fingerfood-Sachen einzukaufen.
    Jupp dekoriert den Spielturm zu einem Piratenboot um und wird mir helfen, die kleine Gästeschar im Zaum zu halten. Jessica muss an diesem Tag lange drehen und natürlich ist es unmöglich, dass sie sich frei nimmt. Eigentlich hätte ich vor Wut in die Luft gehen müssen, doch selbst das ist mir jetzt mittlerweile egal geworden. Ich versuche auch eigentlich nicht, SIE zu ersetzen, sondern viel mehr Heather. Doch immer mehr wird mir klar, dass das eigentlich unmöglich ist.

    Jessica lässt sich nicht lumpen und hat viele Geschenke für Ben besorgt, er freut sich schon, aber das Interesse an den teuren, ferngesteuerten Autos und dem neuen Fußball verfliegt schnell. Aber immerhin scheint er sich wirklich auf seine Feier zu freuen und die Neugier ist riesengroß, denn der Garten ist seit zwei Tagen schon für Kinder gesperrt.

    Bevor die kleinen Gäste kommen, zieht Petra mich zur Seite und bittet mich um ein Gespräch. Ich bin gespannt, was sie von mir will und folge ihr in die Küche.
    Sie hält ein Paket in den Händen und schaut mich fragend an.
    „Das ist eben hier abgegeben worden. Es ist an mich adressiert, aber ich bin sicher, dass ich nicht der wirkliche Empfänger bin“, sie deutet mit dem Zeigefinger auf den Absender und ich lasse es vor Schreck beinahe fallen.
    Es ist in Irland aufgegeben worden, von dem Ort habe ich noch nie etwas gehört.
    „Soll ich es öffnen?“, fragt sie mich unsicher.
    „Bitte“, räuspere ich mich. Meine Stimme ist heiser und mein Herz schlägt unnatürlich schnell. Mir wird ganz warm, in mir toben die unterschiedlichsten Gefühle durcheinander. Einerseits unbändige Freude darüber, dass Heather ein Lebenszeichen von sich gegeben hat, andererseits kehrt auch die Trauer darüber mit aller Macht zurück, dass sie nicht mehr hier ist.
    Petra öffnet das Paket behutsam, es kommt ein liebevoll verpacktes Geschenk zum Vorschein, darauf liegt ein Brief.
    „Es ist von Heather“, bestätigt Petra unsere unausgesprochene Vermutung. In ihren Augen glitzern Tränen.
    „Liebe Petra“, beginnt sie dann zu lesen, ihre Hand zittert, als sie das Papier in den Händen hält.
    „Ich weiß nicht, ob es so gut gewesen wäre, das Paket direkt an Ben oder Alexander zu adressieren, deswegen schicke ich es dir. Bitte frag’ Alexander ob es okay ist, dass Ben es bekommt, er soll es entscheiden. Ich möchte keine Unruhe in die Familie bringen mit diesem Geschenk. Ich hab es gekauft, bevor ich Köln verlassen habe und ich hoffe, dass es Ben gefällt. Ich vermisse euch alle unglaublich, bitte schicke Ben und Nele tausend Küsse von mir. In Liebe, Heather.“
    Ich schlucke heftig, doch ich kann nicht verhindern, dass eine Träne über mein Gesicht rinnt.
    „Ich glaube, wir vermissen sie alle“, Petra legt eine Hand auf meinen Arm. „Oder?“
    Ich nicke nur, dann fasse ich mich wieder.
    „Soll Ben es bekommen? Ich meine, wenn Jessica es mitbekommt, sie könnte es ihm wieder wegnehmen“, gibt sie zu bedenken.
    „Das wird sie nicht, dafür werde ich sorgen“, antworte ich entschlossen.

    Gemeinsam mit unserer Haushälterin gehen wir zu den Kindern.
    Ben schaut uns mit großen Augen an, dann fällt sein Blick auf das Paket mit dem

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