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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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werde wohl noch eine Runde mit dem Rad drehen“, sagt sie zu meiner Enttäuschung. Ich hätte gerne mit ihr den restlichen Tag verbracht, aber natürlich ist es ihre Entscheidung, was sie in ihrer Freizeit tut.
    „Dann machen Sie sich noch ein en schönen Tag“, murmele ich leise.
    „Danke“, sie schenkt mir wieder eines dieser verheißungsvollen Lächeln und geht zurück ins Haus.

    „Papi?“, fragt Nele mich, als Heather weg ist.
    „Hm?“, ich ziehe sie zu mir auf den Schoß. „Was ist los, meine Süße?“
    „Petra hat gesagt, dass Heather vielleicht bald wieder gehen muss. Sie ist noch in der…“, Nele sucht nach dem passenden Wort.
    „Probezeit nennt man das“, helfe ich ihr aus.
    „Ja, genau. Muss Heather denn gehen?“, sie schaut mich ein bisschen ängstlich an und mir schnürt es fast die Kehle zu.
    „Mögt ihr beiden Heather denn?“
    „Ja, und wie“, beteuert sie mir mit treuem Blick und nickt dabei heftig. „Sie ist total nett. “
    „Ja, das ist sie“, stimme ich ihr lächelnd zu und gebe ihr ein kleines Küsschen. „Und deshalb wollen wir sie doch behalten, oder?“
    „Auf jeden Fall“, strahlt Nele mich an. „Seit Heather da ist, bist du auch viel lustiger“, fügt sie noch hinzu.
    Mich trifft es direkt ins Herz. „War ich vorher nicht lustig?“, frage ich sie betroffen.
    „Nein, nicht so oft“, antwortet Nele mir und sieht mich aus ihren großen blauen Augen an. „Jetzt ist alles viel schöner“, sagt sie und umarmt mich heftig.

10

    „ Wo ist Hedda?“, ist die erste Frage, als Ben wach wird. Seine Haare sind ganz verstrubbelt, er krabbelt in seinem Bademäntelchen von der Liege hinunter und lässt sich von mir auf den Arm nehmen.
    „Heather ist mit dem Fahrrad weggefahren .“
    Prompt zieht mein Sohn eine Schnute. „Will auch mit !“
    „Schatz, Heather hat heute frei. Und sie möc hte auch mal was alleine machen.“
    „Mami macht auch immer was alleine“, er schmiegt sich dichter an mich und ich wiege ihn hin und her.
    „Mami hat viel Arbeit“, füge ich nachdenklich hinzu.
    „Kommt Hedda bald wieder?“, fragt er dann mit piepsender Stimme.
    „Natürlich“, beruhige ich ihn.

    Ich kann ihn damit ablenken, dass ich den Kindern vorschlage, zu ‚McDonald’s’ zu fahren. Ich bin zwar damit nicht so glücklich, aber mit meiner Idee, etwas beim Chinesen zu bestellen, brauche ich den beiden wohl nicht zu kommen. Heather würde sie wahrscheinlich überredet bekommen, von dort etwas zu essen, doch ich gehe dieses Risiko lieber nicht ein.

    Immerhin, die Laune von Ben bessert sich und nach dem Essen gehen wir noch etwas an den Rhein. Ab und zu halte ich verstohlen Ausschau nach den Radfahrern, die an uns vorbeifahren, doch Heather taucht nicht auf.
    Als wir nach Hause kommen, ruft Ben sofort ihren Namen, aber sie ist noch nicht zurück.
    Ich gehe mit den Kindern schwimmen und bereite dann etwas fürs Abendessen vor. Insgeheim frage ich mich aber auch, wo Heather bleibt.
    Ob ich sie verstört oder verschreckt habe mit meinen Berührungen?
    Es war auch nicht okay, ich muss mir eingestehen, doch zu weit gegangen zu sein. Vielleicht ist sie schüchtern im Umgang mit Männern und sie hat sich nur nicht getraut, etwas zu sagen.
    ‚ Oder sie ist sehr raffiniert…’

    Wir wollen gerade mit dem Essen beginnen, als sich ein Schlüssel in der Haustüre dreht. Ben springt sofort auf und rennt in die Eingangshalle.
    „Hedda!“, an seinem Juchzen kann ich erkennen, dass er wohl gerade durch die Luft gewirbelt wird.
    „Hallo“, höre ich dann auch ihre angenehme Stimme.
    „Hallo Heather. Möchten Sie mit uns essen?“
    „Oh, ich will nicht stören“, sagt sie hastig.
    „Komm“, Ben nimmt ihre Hand und zieht sie auf ihren Platz.
    „Ich glaube, Ben hat Ihnen die Entscheidung schon abgenommen“, grinse ich sie an. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie eine apricotfarbene Rose in der Hand hält. Ich stutze und bekomme ein mulmiges Gefühl. ‚Von wem hat sie denn die? Hatte sie etwa ein Date?’
    ‚Geht es dich irgendetwas an?’
    ‚Nein, geht es nicht!’
    Ist ja auch gut, wenn sie sich verliebt, rede ich mir ein. Sie ist jung und hat schließlich ihre Bedürfnisse.
    ‚Und du bist verheiratet’ , hämmere ich mir in den Kopf.
    „Das ist aber eine schöne Blume“, sagt dann Nele.
    „Ja, finde ich auch“, lächelt Heather ihr zu. „Das ist eine Rose.“
    „Magst du Blumen?“, hakt ihr kleiner Verehrer sofort nach.
    „Ja, sehr gerne“, steht ihm Heather

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