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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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zurückdrängen.
    Es war ein Abschied, man konnte es drehen und wenden wie man wollte. Und wie es jetzt weitergehen würde, war mehr als ungewiss. Keiner von uns hat das Thema angeschnitten, es war wie ein stillschweigendes Abkommen zwischen Heather und mir.
    Unsere gemeinsame Zeit war vorbei – für wie lange, war ungewiss. Und wir beide wussten dies nur zu gut.

14

    Mit Nele und Ben warte ich dann am Terminal auf Jessica. Die Kinder haben beide einen kleinen Blumenstrauß in der Hand und zappeln unruhig auf und ab. Endlich öffnen sich die Schiebetüren und die ersten Passagiere des Fluges kommen heraus. Ich sehe Jessica sofort, ihre blonden Haare wirken ein wenig heller als sonst, natürlich ist sie perfekt gestylt, sie sieht wirklich gut aus. Mit ihr kommen zwei ihrer Schauspielkollegen heraus, die eine heißt Silvia und wie der Kerl heißt, hab ich schon wieder vergessen.
    „Mami!“, Nele hat sie auch entdeckt und rennt jetzt mit Ben im Schlepptau auf Jessica zu.

    „Da sind ja meine Süßen!“, höre ich sie rufen. Sie hockt si ch vor die beiden hin und drückt sie fest an sich.
    „Das sind Nele und Ben“, stellt sie die Kinder ihren Freunden vor.
    „Sie sind wirklich ganz bezaubernd“, lächelt diese Silvia die Kinder an, der Typ schaut nur etwas gelangweilt.
    „Willkommen zuhause“, ich mache jetzt auch auf mich aufmerksam und hauche Jessica einen Kuss auf die Wange. „Gut siehst du aus .“
    „Nur gut?“, neckt sie mich, dann legt sie aber die Arme um meinen Hals und küsst mich ein wenig leidenschaftlicher. „Freust du dich?“
    „Natürlich“, antworte ich. ‚Du bist ein Lügner’ , schießt es mir durch den Kopf, doch diese Gedanken schiebe ich jetzt beiseite. Jessi ist wieder da, es wird sich alles ändern – müssen.
    „Wir fahren zu Oma und Opa essen“, verkündet Ben und hängt sich an Jessicas Hand.
    „Wirklich? Das ist ja schön“, antwortet sie freundlich. Dann verabschiedet sie sich von ihren Kollegen.
    „Wie war der Flug?“, erkundige ich mich , während ich den Wagen mit den Koffern zum Ausgang schiebe. Nele und Ben sind vorher draufgeklettert und kichern vergnügt, als ich einige Bögen fahre.
    „Sehr ruhig, Gott sei Dank“, Jessica runzelt unwillig die Stirn. „Musst das sein, Alexander?“, sie deutet auf die vergnügt kichernden Kinder.
    „Was ist denn?“
    „Na, dieser Blödsinn mit dem Wagen“, Jessi verdreht genervt die Augen. „ Was ist, wenn einer von den beiden runterfällt und sich womöglich schmutzig macht. Wir wollen doch zu meinen Eltern!“
    „Es wird schon nichts passieren“, ich mache unbeirrt weiter. Jessica s Miene wird immer finsterer, was mir im Moment aber herzlich egal ist.

    „Wie war es denn so?“, frage ich dann im Auto höflichkeitshalber, um sie wieder etwas zu besänftigen.
    „Es war schön. Sehr anstrengend, die Lehrer haben viel von uns gefordert. Aber ich konnte einige Kontakte knüpfen, habe viele wichtige Leute kennengelernt. Ich habe sogar zwei Termine für Castings bekommen. In den USA“, jetzt strahlt Jessica übers ganze Gesicht. „Toll was?“
    „Du drehst doch schon den Kinofilm in drei Wochen. Wann willst du denn auch noch in die USA fliegen?“, hake ich fassungslos nach.
    „Das krieg ich schon hin. Ich habe vier Tage, an denen ich nicht drehen muss“, sie wühlt in ihrer Handtasche und zückt ihren Terminkalender. „Ich hab extra nachgeschaut, es passt perfekt.“
    „Schön, dass du schon wieder so konkrete Pläne hast“, sage ich zynisch. Doch es trifft mich nicht so sehr, wie dies wohl eigentlich der Fall sein sollte. ‚Soll sie doch fliegen’ , sofort denke ich an Heather.
    ‚Was sie wohl heute macht?’ , frage ich mich. Dass sie nicht mitwollte, kann ich ja gut verstehen, auch wenn Nele und Ben sie gerne dabei gehabt hätten.
    Jessica geht gar n icht auf meine Sticheleien ein und erzählt über die Castings und was das für Rollen sind.
    Ich lasse sie einfach weiterreden und schweife mit meinen Gedanken immer wieder zu Heather. Wie wird es wohl werden, jetzt, wo Jessi wieder zuhause ist? Ich habe Grübeleien darüber bisher immer erfolgreich verdrängt, doch jetzt muss ich mich wohl ganz konkret damit auseinandersetzen. Es scheint mir fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, Heather nicht mehr berühren zu können oder zu küssen, zumindest nicht mehr so häufig wie vorher.
    Ich schlucke und zwinge mich, mich wieder auf Jessica zu konzentrieren. Ich stelle ein paar Fragen zu ihren Ausführungen,

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