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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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recyceln.«
    Die kann man recyceln? Diese Frau kannte wirklich keine Grenzen. Zornig packte er sie am Arm und führte sie von dem roten Peugeot weg. Er zählte innerlich bis fünf, um sich ein wenig zu beruhigen, bevor er sprach. Aber sie kam ihm zuvor.
    »Ich hatte alles im Griff, du hättest nicht den Helden spielen müssen!«
    Adam glaubte sich verhört zu haben. Er blieb abrupt stehen. »Alles im Griff? Der wollte aussteigen!«
    »Na und?« Lea stemmte die Hände in die Hüften. »Dem hätte ich in den Arsch getreten!«
    In den Arsch getreten? »Wieso läufst du herum und provozierst Männer wegen ein bisschen Abfall? Du riskierst wegen einer lächerlichen Bierdose deinen Hals!«
    »Lächerlich? Das ist Umweltverschmutzung! Und wer dabei tatenlos zuschaut, macht sich zum Mittäter.«
    Adam fing ihre Hand ein, um sie davon abzuhalten, ihn noch einmal in die Brust zu pieksen.
    »Mag sein, aber deswegen musst du dich doch nicht in Gefahr bringen!«
    »Hör auf mir ständig vorzuschreiben, was ich tun oder nicht tun kann!« Lea wurde nun deutlich lauter. »Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen!«
    Adam machte ein skeptisches Gesicht, was sie noch mehr erboste. Diese Frau war völlig unmöglich ... einfach unmöglich! Das Beste war, sie einfach zu beschwichtigen, und fertig.
    Nein, nein und noch mal nein!
    »Ach, du kannst auf dich selbst aufpassen, ja? Warum muss ich dir dann ständig das Leben retten?«
    »Ständig?«
    »Adam?«, rief eine Frauenstimme.
    Adam wandte sich um und sah seine Schwester aus ihrem silbernen Range Rover aussteigen. Lächelnd winkte sie ihm zu. Er ließ Leas Hand los und wollte gerade ebenfalls winken, als sich plötzlich von hinten ein Fuß um sein Standbein schlang. Ehe Adam reagieren konnte, lag er mit dem Gesicht voran im Staub.
    Lea hielt sich nicht weiter bei ihm auf, sondern ging rasch auf die Frau zu, die Helena sein musste. Ein kluges Manöver, befand Adam zähneknirschend, denn er hätte ihr nämlich ansonsten den Hals umgedreht.
    »Das war ein kluger Schachzug.«
    Lea musterte die schöne Frau neugierig. Dichtes, glänzendes braunes Haar, makellose, elfenbeinweiße Haut, hohe Wangenknochen, warme blaue Augen. Eine Frau, die alle Frauen beneideten. Eine Frau, die einem Mann wie Adam gefallen musste. Lea verspürte einen Stich. Wie kam sie ausgerechnet darauf?
    »Nicht ganz fair von mir, ich weiß, aber er musste mal lernen, dass er mir nicht andauernd Vorschriften machen kann! Er behandelt mich, als wäre ich noch ein Kind.«
    »Er hat einen starken Beschützerinstinkt«, sagte die Schönheit. »Sie müssen ihn irgendwie in ihm geweckt haben.«
    Lea wurde immer eifersüchtiger. »Sie kennen ihn wohl sehr gut?«
    Die Frau lachte. Selbst ihr Lachen war perfekt. Konnte man jemanden hassen, bloß weil er perfekt lachte?
    »Das will ich hoffen! Er ist schließlich mein Bruder.«
    Das musste Lea erst mal verdauen, doch dafür blieb ihr leider keine Zeit, denn in diesem Moment schlang sich ein Arm von hinten um ihre Taille. Adam klemmte sie sich wie eine Bettrolle unter den Arm, sagte zu seiner Schwester: »Du entschuldigst uns bitte einen Moment?«, und trug Lea davon.
    Lea war so schockiert, dass sie im ersten Moment überhaupt nicht an Gegenwehr dachte. Als es ihr in den Sinn kam, dass sie sich wehren könnte, setzte er sie bereits wieder ab, so unvermittelt, dass sie auf dem Boden landete. Sie wischte sich das Haar aus dem Gesicht und schaute mit großen Augen zu ihm auf.
    »Das reicht jetzt«, knurrte Adam und drohte ihr mit dem Finger, als wäre sie ein ungehorsames Schulmädchen.
    »Du hörst jetzt auf damit! Du hörst auf, dein Leben leichtsinnig aufs Spiel zu setzen, und du wirst tun, was man dir sagt, verstanden?«
    Lea atmete tief ein und versuchte verzweifelt, ihr Lachen zu unterdrücken.
    »Hast du verstanden, Lea?«
    Gott, er war wirklich zu komisch, wie er da so über ihr stand und ihr die Leviten las, als wäre sie ein kleines Kind.
    Sie konnte sich nicht mehr beherrschen.
    Adams Augen weiteten sich, als er sie lachen hörte.
    »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    Lea hob abwehrend die Hände. »Enentschuldige!«
    Ein seltsamer Ausdruck trat auf sein Gesicht, ein Ausdruck, den Lea nicht zu deuten wusste. Und der sie schlagartig ernüchterte.
    »Du musst so ziemlich die seltsamste Frau sein, die mir je untergekommen ist«, sagte er leise.
    Lea schaute blinzelnd zu ihm auf. Wenn jetzt jemand ein Foto machen würde, was würde man sehen? Ein Mann und eine Frau, mitten

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