Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
Vom Netzwerk:
scherzen.
    „ Nein, und ich soll dich fragen, ob du Vorlieben hast.“
    „ Was für Vorlieben?“
    „ Revolver, Pistole, Kaliber?“
    „ Ara, ich heiße nicht Rambo. Du kannst mich nach Vorlieben beim Pizzabelag fragen, aber bei Waffenzeugs hab ich keinen blassen Schimmer.“
    „ Pizzabelag? Sag bloß, du lässt dir solche matschigen Dinger liefern?“, fragte Ara angewidert.
    „ Hey, ich bin Single und froh, dass ich da draußen überhaupt beliefert werde.“
    „ Vinz muss dir unbedingt mal zeigen, was die italienische Küche alles zu bieten hat. Wenn diese Sache hier vorbei ist, bist du bei uns zum Essen eingeladen.“
    „ Ara?“
    „ Ja?“
    „ Eigentlich kann ich gar nicht schießen.“
    „ Papperlapapp! Vinz sagt immer, das ist reine Übungssache.“
    „ Nur werde ich wohl keine Zeit mehr zum Üben haben. Hör mal, deine moralische Unterstützung tut mir wirklich gut, aber ich muss dich trotzdem abhängen. Mein Akku ist fast leer und ich soll Elia doch regelmäßig anrufen.“
    „ Warte noch!“
    „ Ja?“
    „ Ich kenne John zwar erst seit gut 20 Jahren“ „Erst?“
    „ Ja, aber glaub mir, du bist für ihn nicht bloß ein Ersatz für Elisabeth. Ich hab gesehen, wie er tagelang an deinem Bett gesessen und Händchen gehalten hat. Glaub mir, er liebt dich.“
     

    ***
     

    „ Hol Ramón her“, stöhnte John, „ich hab ihm was zu sagen.“
    „ Du kannst auch mit mir reden. Sag mir nur, wo euer Hauptquartier liegt und deine Qualen sind vorbei. Dein Hunger nach Blut muss dir doch inzwischen schon Krämpfe verursachen. Wir haben einen Menschen hier, an dem könntest du dich satt trinken.“
    „ Hol Ramón. Ich werde nur mit ihm reden. Und zwar allein.“
    Der Blutfürst ihm mit grausamer Präzision den Bereich zwischen Schlüsselbein und Bauchnabel bis auf’s Fleisch durch Sonnenlicht verbrannt. Kaum, dass er wieder bei Bewusstsein war, hatte Oskar ihn nahtlos weiter gefoltert. Und der war ein Meister seines Fachs.
    Bis zum Anbruch der Nacht, wann auch immer das war, würde er nicht mehr durchhalten. Und er würde eher sterben, als zum Verräter zu werden. Also blieb ihm nur noch, diesen cholerischen Ramón jetzt dazu zu bringen, ihn zu töten. Damit hätte diese unerträgliche Tortur auch endlich ein Ende.
    Benommen von den Qualen, hing er in den Ketten und wartete auf Ramón. Da brach etwas durch den Nebel seiner Schmerzen, so wie die Sonne mit einzelnen Strahlen manchmal durch dicke Wolken brach. Wärme breitete sich in seinem Inneren aus, legte sich wie eine wohltuende Decke über ihn und dämpfte seine Schmerzen.
    Er machte den ersten tiefen Atemzug seit Stunden. Die geheimnisvolle Wärme lullte ihn geradezu ein, flüsterte ihm etwas zu und zog sein Bewusstsein an einen sicheren Ort tief im Inneren seiner Seele.
    Er versuchte, sich auf dieses Flüstern zu konzentrieren, das seine Seele zu streicheln schien. Ein weiterer, tiefer Atemzug und eine Stimme formte sich, als würde jemand in seine Gedanken sprechen.
    „ Halte durch, John. Halte durch, wir kommen.“
    „ Ich kann aber nicht mehr“, stöhnte er heiser, doch die streichelnde Stimme verweigerte ihm, sich aufzugeben.
    „ John, halte durch, wir kommen.“
    Von irgendwo weit draußen donnerte Ramóns Stimme: „Was hast du mir zu sagen?“
    „ Fahr zur Hölle!“, keuchte John.
    Eine Faust traf seinen Kopf wie ein Vorschlaghammer und erlösende Dunkelheit empfing ihn.
     

    ***
     

    Immer wieder Blinker rechts, so hatte sich Lara spiralförmig Kilometer für Kilometer durch das Stadtzentrum nach außen gearbeitet. Jetzt trommelten ihre Finger nervös auf das Lenkrad. „Mist, Mist, Mist!“
    Sie steckte auf dem Zubringer zur Autobahn im Feierabendverkehr fest.
    Stop-and-go und kein Ende in Sicht. Doch beim Blick auf den mit Gras und Gestrüpp bewachsenen Mittelstreifen neben sich, eroberte ein Lächeln ihr angespanntes Gesicht.
    „ Das wollte ich schon immer machen!“
    Kurzerhand schaltete sie auf Allrad um und fuhr über den hohen Randstein auf den Mittelstreifen, unter dem wütenden Gehupe der Wartenden versteht sich, doch das war ihr egal und ihr Lächeln blieb.
    Auf dem holprigen Grünstreifen vorbei an der Blechschlange gab es ein kurzes Schrappen an der Unterseite ihres Wagens. Vermutlich ein größerer Stein zwischen den Rädern, den das Gestrüpp verdeckt hatte. Aber das war ihr jetzt auch herzlich egal, solange nur der Jeep weiterfuhr. An der nächsten Kreuzung lenkte sie den Wrangler mit einem kleinen Satz wieder

Weitere Kostenlose Bücher