Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
Vom Netzwerk:
gar nicht hören. Ich freute mich schon auf mein neues Leben.
    Die Verwandlung selbst, zog sich über etliche Monate hin. Immer weiter veränderte ich mich, aber so langsam, dass es kaum einem auffiel.
    Kurz vor der Vollendung meiner Umwandlung entschloss Frank sich aber, mich doch sterben zu lassen.
    Ich musste sterben für meine Mitmenschen. Ich konnte nicht als fertiger Vampir weiter mit meiner Familie leben, als sei nichts geschehen. Er meinte, irgendwann würde ich mich nicht mehr beherrschen können und meine Kinder oder sonst jemanden in meinem nahen Umfeld beißen.
    Wie gut er mich damals schon kannte. Es wäre bestimmt so geschehen. Mit meiner Beherrschung ist es heute auch noch nicht weit her.
    Ich hatte damals einen tödlichen Autounfall. Alles wurde perfekt arrangiert und der Unfallort hergerichtet. Meine Leiche wurde gespielt von einer Frau aus der Stadt, die keiner vermissen würde. Sie wurde von Frank ausgesucht, da sie eine gewisse Ähnlichkeit mit mir aufwies.
    Alles lief einfach perfekt, die Identifizierung, die Beerdigung, die Trauerfeier- alles habe ich aus sicherer Entfernung beobachtet. Wer möchte nicht gerne sehen, wer alles zur eigenen Beerdigung erscheint und wie sich die Hinterbliebenen ums Erbe streiten – es war das reinste Vergnügen für mich.
    Der einzige Wermutstropfen war, das ich zwei kleine Kinder von fünf und sechs Jahren hinterließ, die mein Mann zu versorgen hatte.
    Auch als ich schon für den Rest der Welt als tot galt, bin ich bei Frank geblieben, um in weitere Einzelheiten eingeweiht zu werden. Er erzählte mir von dem Kodex und dem Clan der Vampire. Er lud mich ein, einer von ihnen zu werden. Ich hätte auch ablehnen können, ich frage mich nur, was Frank dann mit mir gemacht hätte. Er duldet keine Vampire um sich, die nicht dem Clan angehören.
    Es war eine interessante, berauschende Zeit. In der wir fast jedes Wochenende wilde Feste feierten, mit appetitlichen Jungs und Mädchen als Partyhäppchen. Ich weiß bis heute nicht, wo dieser ständige Nachschub an Jugendlichen herkam.
    Einmal fragte ich Frank nach unserem Kodex und er antwortete mir mit einem Schulterzucken, das es alles Ausreißer, Dummköpfe und Kleinkriminelle sind. Die würde keiner groß vermissen.
    Wehret den Anfängen – Sozusagen.
    Meine Kinder sind jetzt Jugendliche, ich habe meinen Mann und meine Tochter seit meinem Tod und der anschließenden Beerdigung, nicht mehr gesehen.
    Nur meinen Sohn musste ich vor zwei Jahren kurz wieder auf den rechten Weg geleiten. Zufällig hatte ich erfahren, dass er mit ein paar seiner Freunde einen Einbruch plante. Kurz vor ihrem Treffen habe ich ihm den Kopf ein wenig gerade gerückt. Er hat mich nicht erkannt, da ich mich mittlerweile stark verändert habe und er noch ein kleines Kind war, als ich … starb . Ich wollte um jeden Preis vermeiden, dass er auf die schiefe Bahn gerät.
    Wer weiß, vielleicht hätte ich ihn sonst als Partyhäppchen bei Franks Wochenend-Ausschweifungen wieder getroffen. Bis heute habe ich keinerlei Schandtaten von ihm gehört. Frank habe ich nie von meinem kurzen Ausflug in die Menschenwelt erzählt.
    Er hätte es nicht gutgeheißen, Frank vertritt die Meinung, dass man in die Welt der Blutsäcke nicht einzugreifen hat. Sie müssen ihr Leben ohne Beeinflussung meistern. Auch ihre Entscheidungen dürfen nicht durch einen von uns durchkreuzt oder verändert werden. Nur wenn wir den Abschaum jagen, sollen wir mit der Menschenwelt in Berührung kommen.

 
     Die Suche
    Ich zwinkere kurz und schlage dann meine Augen auf. Dunkelheit hüllt mich ein. Ich liege auf meinem Sofa. Ich überlege, wie ich da hingekommen bin.
    Bin ich vielleicht doch ohnmächtig geworden? Nein, das kann nicht sein, Vampire können nicht ohnmächtig werden. Ich horche in mich hinein und höre immer noch das leise Echo: „Dennis, Dennis, Dennis“
    Wie bin ich bloß auf dieses verflixte Sofa gekommen.
    „Na, wieder unter den Lebenden?“
    Ich zucke zusammen, ich habe Justin überhaupt nicht bemerkt Als ich aufsehe, steht er direkt neben mir und grinst mich von oben herab an. Aber seine Augen machen diese Bewegung nicht mit. Seine unergründlichen, tiefen Brunnen sehen mich forschend an.
    Schnell setzte ich mich auf und mit einem Mal überkommt es mich, schwappt die Erinnerung wie eine Welle über mich hinweg und reißt mich mit. Ich kralle mich mit beiden Händen an dem Polster des Sofas fest, um nicht fort gespült zu werden.
    Ich schüttele den Kopf schnell hin und

Weitere Kostenlose Bücher