Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
nur zum Schutz. Wenn es mir gelänge, einen Schutzzauber hervorzubringen, um ihn zur Verteidigung gegen ihn einzusetzen, müsste das doch funktionieren. Wenn es in Zentralamerika funktioniert, warum nicht auch hier? Zauber bleibt Zauber.« In den Augen aller anderen war Zauberei aber auch eine ziemlich anrüchige Sache, wenn auch nicht komplett tabu.
    »Wie würdest du diesen Zauber denn einsetzen?«, fragte Gwyltha, die nicht ganz so schockiert wirkte wie die anderen.
    »Heute Nacht haben wir Vollmond. Die Zeit, in der wir neu geboren werden, Kräfte sammeln und untereinander teilen.« Sie hielt inne; warum nicht alles auf eine Karte setzen. »Ich habe die Einladung einer Hexe in Totnes, an einem Vollmondritual ihres Zirkels teilzunehmen. Wenn wir diese Kräfte alle bündeln …«
    »Du lieber Himmel!«, sagte Toby. »Was kommt denn noch alles auf uns zu?«
    »Was habt ihr zu verlieren? Angesichts dieser Bedrohung brauchen wir jede Hilfe, die wir kriegen können.«
    »Angela, in meinem ganzen langen Vampirleben haben wir noch nie mit Hexen zusammengearbeitet.« Gwyltha klang eher erstaunt denn sonst etwas.
    »Ein neues Jahrtausend, neue Kooperationsmöglichkeiten, wer weiß.«
    »Unglaublich«, sagte Justin. »Ich vertraue jedenfalls trotzdem auf Angela.«
    »Wenn ich mir als reiner außenstehender Beobachter auch eine Bemerkung erlauben dürfte«, sagte Etienne. »Ihr habt Angela schon eure größten Geheimnisse anvertraut. Sie weiß genug, um uns alle zu vernichten, wenn sie denn wollte. Warum also das Vertrauen nicht noch ein Stückchen weiter ausdehnen?«
    »Ich vertraue ihr voll und ganz«, sagte Tom. »Heute Abend werde ich sie begleiten. Sollte das Ungeheuer früher zuschlagen, müssen wir sehen, wie wir zurechtkommen, aber wenn sie uns mit ihrer Macht helfen kann, warum sollten wir sie dann nicht nutzen?«
    »Ist das ein Ultimatum, Tom?«, fragte Gwyltha.
    »Nein, Gwyltha, lediglich eine Erklärung meines Vertrauens in Angela. Ich glaube, sie könnte nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun. Welche Mächte auch immer sie heraufbeschwört, sie wird sie schützend und nie zerstörerisch einsetzen. Können wir es uns überhaupt leisten, Hilfe zurückzuweisen? Wenn dieser Verruchte dich und Justin überwältigt, dann müssen wir mit anderen Mitteln arbeiten als den uns zur Verfügung Stehenden.«
    Angela wäre Tom am liebsten um den Hals gefallen, beschloss aber dann, damit besser zu warten und ihm zu danken, wenn sie alleine waren. Wenn nur die anderen auch noch einwilligen würden.
    Niemand meldete ausdrücklich Widerspruch an.
    »Dann soll es so sein«, sagte Gwyltha und wandte sich an Etienne. »Wir sind dir zu Dank verpflichtet für deine kenntnisreiche Hilfe, zu großem Dank.«
    »Wenn es zur Lösung dieser Krise beiträgt, profitiere ich auch davon. Kreaturen wie diese sind eine Geißel der Vampirwelt und schaden uns allen.«
    »Somit«, sagte Justin, »suchen wir also einen Mann, der größer ist als ich, schwerer gebaut, allergisch auf Silber sowie lichtunempfindlich und der auf Zauberei reagiert, möglicherweise auch auf Holz. Er erschafft sich Ghule und betrachtet sie als sein Eigentum.«
    Darauf erschauderten alle, am meisten aber Angela.
    »Was sonst noch?«, fragte Tom.
    »Er hat schlechte Manieren und ist arrogant«, fuhr Gwyltha fort. »Weiß genau, was er will, ist skrupellos, machtbewusst und bereit, jeden auszuschalten, der sich ihm in den Weg stellt.«
    »Ich kannte jemanden, auf den diese Beschreibung genau zutrifft«, sagte Angela. »Ich konnte ihn nicht ausstehen. Er war Angestellter meines Vaters.«

18
    Angesichts dieser flüchtig dahingesagten Worte stockte Angela der Atem. Konnte das sein? »Nein! Unmöglich. Auf gar keinen Fall!« Aber die dumpfe Erinnerung an ein mitgehörtes Telefonat, in dem ihr Vater wortwörtlich gesagt hatte, Laran würde sich um sie kümmern, hallte wie ein schmerzliches Echo in ihrem Bewusstsein wider. »Nein!«
    Sie begann zu zittern, um sie herum drehte sich alles, und die um den Tisch versammelten Personen wurden zu bleichen Schatten, als Toms Arm sie umfing.
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Sofa in Toms Arbeitszimmer. Tom saß neben ihr, und sie hatte ein kaltes Tuch auf der Stirn. In einem gewissen Abstand drängten sich, besorgt dreinblickend, die anderen vier Vampire.
    O Mann, sie kam sich so dumm vor!
    »Geht’s wieder?«, fragte Tom. »Du hast uns vielleicht einen Schreck eingejagt.« Angela nickte. Sprechen war ihr zu anstrengend.

Weitere Kostenlose Bücher