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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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mittleren Beben gleich. Im Vergleich dazu war das nur der Flügelschlag eines Schmetterlings.«
    Wenigstens hatte Gwyltha sie als Teil der Kolonie akzeptiert. Nun konnte sie sich richtig ins Kampfgetümmel stürzen. »Warum sollte meine Anwesenheit denn so viel Wirbel verursachen? Ich bin kein Ungeheuer, so wie ihr keine Wesen aus Horrorromanen seid.« Wenn ihr das nicht den sofortigen Rauswurf einbrachte, was dann?
    »Ich muss gestehen, Tom«, sagte Justin, »du hast mich überboten. Ich frage mich, ob Vlad weiß, was er uns da für ein Ei ins Nest gesetzt hat …«
    »Höchstwahrscheinlich weiß er es längst«, mischte Angela sich ein. »Entschuldigt bitte, wenn ich so direkt bin, und ich will auch nicht überempfindlich erscheinen oder sonst was, aber warum soll ich nur eine Last sein für die Kolonie? Vielleicht besitze ich ja sogar Fähigkeiten, die euch nützen können, wenn nicht als Ghul, dann vielleicht als Hexe. Immerhin hat keiner ein größeres Interesse als ich und Jane, dass diesem Schurkenvampir das Handwerk gelegt wird. Jane ist nicht hier, ich schon.«
    Zweimal verdutztes Schweigen innerhalb von fünf Minuten war wohl rekordverdächtig. Wahrscheinlich nicht reif für das Guinnessbuch der Rekorde, aber immerhin …
    » Incroyable! « Etienne schüttelte den Kopf.
    Angela fragte sich unwillkürlich, ob er die einzelne Locke absichtlich so drapierte, dass sie ihm ständig in die Stirn fiel. »Was ist denn so unglaublich?« Sollte er doch ruhig wissen, dass sie so viel Französisch gerade noch konnte.
    »Du bist ein Ghul, aber …« Er zuckte auf sehr gallische Weise die Schultern. »Du bist intelligent. Ich hatte erwartet … weniger …« Er war völlig perplex.
    »Diese Art Ghul bin ich nicht!«
    Toby gackerte regelrecht; anders konnte man es nicht bezeichnen. »Ich bin der Meinung, Gwyltha, wir sollten unseren Neuzugang einfach akzeptieren und uns stattdessen lieber auf die dringenderen Probleme konzentrieren. Wir können uns immer noch Gedanken darüber machen, was es heißt, eine Hexe in der Kolonie zu haben. Jetzt sollten wir uns erst einmal diese Bedrohung vom Leib schaffen.«
    Gwyltha nickte. »In Ordnung, Toby. Wenn niemand etwas dagegen hat.« Das war nicht der Fall. »Nun? Was hast du uns mitzuteilen, Etienne?«
    »Vorab noch ein paar Fragen, wenn ihr gestattet.« Er wandte sich an Angela. »Mademoiselle Ghul, welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Schöpfer? Egal was, und wenn es Ihnen noch so unbedeutend erscheint.«
    »Nicht viel, befürchte ich. Alles, woran ich mich erinnere, ist ein Gefühl größter Angst. Wir hockten in diesem Park, waren unfähig zu denken. Nachdem Vlad uns gerettet und etwas zum Essen gegeben hat, kam unser Erinnerungsvermögen langsam zurück. Bis jetzt sind es nur Bruchstücke, und vieles von dem, was Jane mir erzählt hat, muss ich ihr einfach glauben. In dem Gespräch mit meinem Vater habe ich nicht einmal seine Stimme erkannt. Ich weiß lediglich, dass ich für ihn gearbeitet habe – ich habe Software installiert –, aber was genau das war, weiß ich nicht. Sicher bin ich mir nur darin, dass etwas im Unternehmen nicht stimmte. Toby und Tom haben versucht herauszufinden, worum genau es sich da handelte, als der Anruf kam, dass ihr alle kommen wolltet – jetzt bin ich wohl etwas vom Thema abgekommen, tut mir leid.«
    Etienne nickte; er war jetzt ganz ernst und jedwedem Geplänkel abhold. »Da Sie oder vielmehr die Person, die Sie einmal waren, das Opfer sind, auf das es diese Kreatur abgesehen hat, war es vielleicht gar keine Abweichung. Nun, es wird sich herausstellen. Und Gwyltha, du und Justin, ihr beide habt eine große Kraft gespürt, eine Stärke.«
    »Und Böswilligkeit«, fügte Gwyltha hinzu.
    »Eine unglaubliche Kraft«, sagte Justin mit dem Ansatz eines Schauderns. »Sicher war ich von der ersten Begegnung geschwächt, aber er hat mich niedergemacht wie ein Fliegengewicht! Und am Ende war ich so gut wie erledigt!«
    »Aber du hast dich zum Glück wieder erholt.«
    »Nur nach ausgiebiger Speisung, und selbst jetzt bin ich noch geschwächt.«
    »Mir geht’s genauso«, fügte Gwyltha hinzu. »Er hat mich einfach weggepustet, über mehrere Meter, und am Boden festgenagelt, während er Justin angriff.«
    Wenn er Gwyltha und Justin niedermachen konnte, wer konnte ihm dann widerstehen?
    »Antonia dagegen hat er nicht angegriffen oder verletzt«, sagte Etienne, als würde er laut denken. »Dabei würde jeder Vampir mit dem geringsten bisschen Verstand

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