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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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hinterherzurufen.
    Ihr war schwummrig im Kopf, und jeder Muskel tat ihr weh, aber Jane wusste, dass sie da durchmusste, und bis jetzt lief ja alles glatt. Officer Petit wirkte weniger einschüchternd auf sie als die anderen. Sie saß in ihrem Streifenwagen, hatte ein Klemmbrett auf das Lenkrad gestützt und machte sich Notizen. Sie hörte aufmerksam zu und hielt alles genau fest, von Janes Beobachtung der beiden Jugendlichen, die sich auf der Fifth Street herumgedrückt hatten, über die Geräusche, die sie durch die Wand gehört hatte, bis hin zu ihrem beherzten Eingreifen in das Chaos. Dann gab Petit die mit ihrer eckigen Handschrift sorgfältig beschriebenen Blätter an Jane weiter mit der Bitte, sie durchzulesen und zu unterschreiben.
    »Eins würde ich gerne noch wissen«, sagte Officer Petit, nachdem sie die Blätter wieder an sich genommen hatte. »Haben Sie eine Kampfsportausbildung?«
    Hatte sie das? Jane blickte in dunkle, lang bewimperte Augen und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    Petit zog ihre akkurat gezupften Brauen hoch. »Das müssten Sie doch wissen.«
    Warum hatte sie nicht einfach Nein gesagt? Weil sie keine Polizistin anlügen konnte. »Ich habe vor ein paar Monaten einen Unfall gehabt und dabei mein Gedächtnis verloren. Es kommt schrittweise zurück. An eine Kampfsportausbildung erinnere ich mich nicht, aber vielleicht …«
    »Wenn Sie keine haben, ist es ein Rätsel, wie Sie mit diesen beiden Typen alleine fertig werden konnten.«
    »Ich bin mir selbst nicht ganz sicher.« Petits Gesicht stimmte sie zuversichtlich. »Es heißt, Menschen sehen rot, wenn sie zornig werden. Das stimmt genau.«
    »Die Täter waren bewaffnet. Sie sind ein großes Risiko eingegangen.«
    Bewaffnet? Ja! »Ich habe die Pistole genau gesehen. Ich glaube, ich habe sie ihm aus der Hand geschlagen.«
    Petit lächelte. »Das glaube ich auch. Wir haben sie irgendwo am anderen Ende des Raums gefunden. Sie haben sich wirklich in große Gefahr begeben. Lassen Sie das nicht zur Gewohnheit werden. Beim nächsten Mal könnten Sie es mit Räubern anderen Kalibers und nicht mit solchen Schlappschwänzen zu tun haben.«
    »Ich hoffe, es gibt kein nächstes Mal!« Nicht bei dieser Schwäche.
    »Wollen Sie wirklich keinen medizinischen Schnellcheck machen lassen?«
    Und damit die medizinische Diagnose eines Schocks riskieren? »Mir geht es gut, wirklich. Bin nur etwas durcheinander, sonst nichts. Ich mache den Laden jetzt zu und gehe für den Rest des Tages nach Hause.« Um weiter mit Mom zu sprechen und zu hören, was sie sonst noch alles zu sagen hatte. Mom! Was für eine Überraschung!
    »Das wär’s dann«, sagte Officer Petit. Sie strahlte so viel Sicherheit und Selbstvertrauen aus. In Janes Herz regte sich etwas wie Neid, als sie Petit ansah, und es waren sicher nicht ihre langen Wimpern. Der Neid hatte andere Gründe. Jane hätte wetten können, Officer Petit wusste genau, wo sie geboren worden und zur Schule gegangen war und wo sie ihr Leben lang gelebt hatte.
    »Meinen Sie, Sie brauchen mich später noch mal?«, fragte Jane.
    »Unwahrscheinlich. Die Sache ist so klar wie nur irgendetwas. Wir haben Ihre Aussage und, sobald wir sie gesprochen haben, diejenige von Ms Worth. Und außerdem wurden die Täter direkt am Tatort verhaftet. Das dürfte reichen.« Sie brach ab, lächelte kurz und schüttelte Jane die Hand. »Sollten wir oder der ermittelnde Kommissar Sie noch einmal brauchen, wissen wir ja, wo wir Sie finden. Und schonen Sie sich. Eine Schockreaktion tritt oft erst verzögert ein.«
    Von wegen verzögert! »Ich habe gute Freunde hier, und meine Mom ist zu Besuch.« Fast hätte sie geschmunzelt, so normal und alltäglich klang es. Sie öffnete die Wagentür. »Ich bin froh, dass Sie meine Aussage aufgenommen haben. Ihre Kollegen haben so etwas Einschüchterndes.«
    Officer Petit grinste. »Meine Kollegen haben mir absichtlich den Vortritt gelassen, weil ihnen eine Frau unheimlich war, die zwei Ganoven dieses Schlags entwaffnet und in die Schranken verweist. Das hat sie doch etwas irritiert.«
    Jane hätte beinahe losgeprustet. »Vielleicht lassen sie mich laufen, wenn ich mal wieder für zu schnelles Fahren erwischt werde.«
    »Wenn das publik wird, wird man Sie als Heldin feiern.«
    Das würde nur eine ganze Reihe anderer Probleme mit sich bringen. »Lieber nicht.«
    Jane ging über die Straße und blieb kurz stehen, um einen Blick auf den Rummel vor der Massage Zone zu werfen. Das chaotische Durcheinander

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